Kranichfeld

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Kranichfeld ist eine Landstadt im Mittleren Ilmtal im Südwesten des Landkreises Weimarer Land.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Kranichfeld.

Geschichte

Nach Wolfgang Kahl wurde Kranichfeld urkundlich 842–856 ersterwähnt.[3]

Kranichfeld war ursprünglich zweigeteilt in den Planhof und das Judendorf. 1233 besaß der Mainzer Bischof die Lehnshoheit. Sie war als Pfand im Besitz der Schwarzburger, 1398 kam das Pfand an die Wettiner. Lehnsnehmer waren die Herren von Kranichfeld, welche die Oberburg erbauten, die erstmals im 12. Jahrhundert erwähnt wird, sowie etwas später die Niederburg. 1172 wurde die Herrschaft Kranichfeld in die Obere und die Niedere Herrschaft geteilt. Das Geschlecht der Kranichfelder erlosch um 1380 im Mannesstamm, ihr Erbe fiel an die Burggrafen von Kirchberg. Mitte des 15. Jahrhunderts erfolgte der Verkauf von Schloss und Herrschaft Ober-Kranichfeld 1453 an das Haus Reuß, in das eine Tochter aus dem Hause Kirchberg eingeheiratet hatte. Die Unterherrschaft (Nieder-Kranichfeld) hingegen kam 1455 an die Grafen von Gleichen-Blankenhain.[4] Diese starben 1631 aus, woraufhin das Lehen an das Erzstift Mainz heimfiel. Dieses verkaufte 1639 die Lehen Burg Gleichen, Burg Blankenhain und die Niederburg Kranichfeld an Melchior von Hatzfeld, einen Feldherrn im Dreißigjährigen Krieg. Er starb 1658 unvermählt und wurde von seinem Bruder Hermann von Hatzfeldt beerbt. Die Hatzfelder lebten jedoch in anderen Regionen, auf Schloss Haltenbergstetten in Mittelfranken oder im niederschlesischen Trachenberg. Der letzte Nachfahre dieser Linie, Friedrich Karl Franz Cajetan, Fürst von Hatzfeld-Gleichen-Trachenberg (1773–1794), starb ohne Nachkommen; daraufhin fiel das Lehen an der Gleichener Grafschaft, einschließlich Nieder-Kranichfeld, wiederum zurück an das Mainzer Erzbistum.

Von 1615 bis 1920 gehörte Ober-Kranichfeld zu verschiedenen thüringischen Fürstentümern, zuletzt seit 1826 zum Herzogtum Sachsen-Meiningen. 1650 erhielt der Ort das Stadtrecht. Die Unterherrschaft gehörte den Grafen zu Schwarzburg, ab 1803 Preußen, ab 1815 Sachsen-Weimar-Eisenach. Trotz herrschaftlicher Teilung bildete Kranichfeld aber stets eine Gemeinde. 1830 hatte sie 1300 Einwohner, 1888 erhielt sie Eisenbahnanschluss. Durch Gebietstausch waren die Ortsteile ab 1912 unter der Herrschaft Sachsen-Meiningens vereinigt.

Kranichfeld hat eine interessante Burgengeschichte. Fünf befestigte Anlagen (Burgen und Schlösser) sind nachgewiesen:[5][6]

Die Enzenburg, auch Weißenburg genannt, war eine Motte auf einer Landzunge eines verlandeten Sees.

Burgstelle Turmhügelburg Neues Mahl, eine Motte (Hochmotte), zu der keine schriftlichen Unterlagen vorliegen. Der Burghügel ist aber erhalten. Der Hügel ist von einem kreisrunden Wald bewachsen und vom Bergfried des Oberschlosses aus gut an der anderen Talseite in einem Feld sichtbar. Der Name „Neues Mahl“ soll auf eine spätere Nutzung des Turmhügels als Gerichtsstelle, für Heimbürgen- und Rügegerichte, hindeuten. Der Hügel ist etwa 7 m hoch und hat ca. 30 m Durchmesser. Ein ehemals vorhandener Graben ist kaum noch zu erkennen. Die kleine Herrenburg soll ehemals aus einem Wohnturm mit Nebengebäude bestanden haben.

Von der Burgstelle Schleussenburg sind keine geschichtlichen Unterlagen bekannt. Es war eine ältere Fluchtburg. In ihr soll der Ort Schleusdorf gelegen haben.

Dem „Oberschloss“ ging eine Burgstelle voraus, die den Flussübergang der Ilm sicherte. 1143 und 1152 wurden erstmals Herren von Kranichfeld erwähnt. Nach 1172 wurde die Oberburg erbaut. Nach dem Aussterben der Grafen kam die Burg 1389 an die Burggrafen Kirchberg, die 1398 die wettinische Landeshoheit annahmen. 1550 erfolgte der Umbau zum Schloss.

Die Niederburg oder das Niederschloss wurde erstmals 1143 oder 1147 urkundlich erwähnt. 1906 wurde die Burg im Stil des Historismus umgestaltet. 1989, zur Zeit der politischen Wende, ging die Burg in den Besitz der Stadt Kranichfeld über.


Text: Wikipedia

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