Leipziger Brauhaus zu Reudnitz

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Werbung der Brauerei um 1910

Das Leipziger Brauhaus zu Reudnitz ist eine zur Radeberger Gruppe gehörende Brauerei im Leipziger Ortsteil Reudnitz-Thonberg.


Gründung und Expansion

Die Geschichte der Brauerei reicht bis in das Jahr 1862 zurück, als Adolf Schröder die Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz in der damals noch nicht nach Leipzig eingemeindeten Vorortgemeinde Reudnitz gründete. Bereits 1871 wurde das konkursreife Unternehmen an den Industriellen Carl Adolf Riebeck und einige Leipziger Bürger veräußert.

Unter der Leitung Riebecks begann die Entwicklung der Brauerei zur bedeutendsten Sachsens und zur viertgrößten des Deutschen Reichs. 1887 wurde das unter dem Namen Riebeck & Comp. firmierende Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. An der Schwelle zum 20. Jahrhundert besaß die Gesellschaft die modernsten Brauanlagen Europas und das größte Sudhaus der Welt.

Das Unternehmen erwarb die Altenburger Aktienbrauerei sowie die Brauerei Gottlieb Büchner in Erfurt. Außerdem erwarb die Gesellschaft die Aktienmehrheit bei der Kiesel-Haberland Brauerei in Finsterwalde, der Vereinsbrauerei in Döbeln, der Heßberg Brauerei in Heßberg der Pfannenberg Brauerei in Zerbst, der Partuschke Brauerei in Torgau und der Kürsten Brauerei in Arnstadt. Weiterhin war die Riebeck & Comp. AG an der Aktienbrauerei Neustadt-Magdeburg AG (62,4 %), der Vereinsbrauerei AG Greiz (74 %), der Reichsquelle Brauerei AG Mühlhausen (40 %), der Bürgerliches Brauhaus AG Saalfeld (66,23 %), der Vereinsbrauerei AG Zwickau (58,3 %), der Vereinsbrauerei AG Apolda (72 %), der Bergbrauerei AG Riesa (74 %), der Aktienbrauerei Greußen (70 %), der Brauerei Hack AG Meiningen (40 %), der Aktienbrauerei Krostitz (74 %), der Germania Brauerei AG Oschersleben, der Exportbierbrauerei AG Peter Königsee, der Stadtbrauerei AG Wurzen sowie der Klosterbrauerei AG Stadtroda beteiligt.


Die Brauerei in der DDR

Durch Luftangriffe während des Zweiten Weltkriegs wurde mehr als die Hälfte der Brauereigebäude zerstört. 1946 erfolgte die Verstaatlichung des Unternehmens, das fortan als VEB Riebeck-Brauerei, später als VEB Landes-Brauerei firmierte. Zugleich begann der schrittweise Wiederaufbau der Brauereianlagen. 1959 wurde die Brauerei mit anderen Brauereien zum Kombinat VEB Sachsenbräu zusammengeschlossen. Im Jahr 1968 folgte die Bildung des VEB Getränkekombinat Leipzig, dessen Stammbetrieb der VEB Sachsenbräu war.


Entwicklung seit 1990

Nach der politischen Wende in der DDR wurde das Kombinat aufgelöst. Die Brauerei trat nun mit der neuen Marke „Reudnitzer“ auf. 1991 übernahm der Dortmunder Getränkekonzern Brau und Brunnen AG das Unternehmen und benannte es in Leipziger Brauhaus zu Reudnitz GmbH um. Zur Modernisierung der Produktionsanlagen investierte die Brau und Brunnen AG über 50 Mio. Euro. 1993 wurde ein vollautomatisiertes Sudhaus eingeweiht. Durch wirtschaftliche Schwierigkeiten der Konzernmutter war die Reudnitzer Brauerei mit ihren 170 Arbeitsplätzen 1997 von der Schließung bedroht. Sie konnte durch massive Bürgerproteste abgewendet werden.

2005 wurde die Brauerei an die Radeberger Gruppe des Oetker-Konzerns veräußert. Im gleichen Jahr wurde eine neue Flaschenabfüllanlage mit einer Kapazität von bis zu 60.000 Flaschen pro Stunde installiert.

Mit Wegfall der zuletzt noch gebrauten Produkte Reudnitzer Pilsner und Reudnitzer Ur-Bock endete 2012 die Biermarke Reudnitzer. Die Leipziger Brauhaus zu Reudnitz GmbH ist im Handelsregister gelöscht. Die Produktionsanlagen werden zur Herstellung von Sternburg (Bier) genutzt.

Das Leipziger Brauhaus zu Reudnitz trat unter anderem als Sponsor des Fußballclubs 1. FC Lokomotive Leipzig, des Völkerschlachtdenkmals, der Kinderklinik der Universität Leipzig und der Leipziger Kulturstiftung auf.



Text: Wikipedia

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