Lengefeld

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Lengefeld ist eine einstige Bergstadt an der Silberstraße im mittleren Erzgebirge in Sachsen.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Lengefeld.

Geschichte

1360 wurde Lengefeld erstmals als Lenginfelt und 1369 als Lengefeld urkundlich erwähnt, die Burg Rauenstein bereits 1323.

Die Herren der Burg Rauenstein gründeten 1522 die Bergstadt Lengefeld mit viereckigem Marktplatz-Grundriss. Im Bereich des Ortsteils Kalkwerk wurden Silber, Eisen und Kalkstein gefördert, ohne dabei an die Fundmengen in Annaberg oder Marienberg heranzureichen. 1813 verlor Lengefeld die Bergrechte. Die letzte Erzgrube wurde 1851 geschlossen. Anfang der 1940er Jahre wurden Zinkblende und Bleiglanz gefunden. Nach dem Zweiten Weltkrieg suchte die Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft Wismut (SDAG Wismut) in den Stollen nach Uran. Die Ausbeute war aber zu gering, das Unternehmen wurde aufgegeben. Es blieb die Kalksteinförderung – von 1528 bis Dezember 2016. Die „GEOMIN Erzgebirgische Kalkwerke GmbH“ wird den Standort Lengefeld als Aufbereitungsort für die im Kalkwerk Hammerunterwiesenthal gewonnenen Rohstoffe jedoch weiter betreiben. Die Grubenbereiche sollen in den nächsten Jahren verwahrt werden.[1] Mit der Reformation 1539 blieb Lengefeld eine eigenständige Parochie. 1541 wurde erstmals eine Lateinschule erwähnt. Die Bewohner des Erzgebirges – so auch in Lengefeld – mussten sich nach der kurzen Blüte des Bergbaus („Berggeschrey“) um andere Erwerbszweige bemühen. Dies war wie in Schlesien die Leineweberei. Schon 1587 wurde hier die erste Innung gegründet. Bis zu 450 Hausweber gingen in Lengefeld dieser Tätigkeit um 1900 nach. Die Stadt besaß vielfältige Handwerksbetriebe, u. a. Fleischer, Schuhmacher, Hutmacher, Schlosser, Tischler, Wagner, Schneider, Schmiede, Holzschleifer.

Um 1835 wurden Stadt und Dorf Lengefeld vereinigt. Beide Orte gehörten bis 1856 zum Amt Wolkenstein. 1845 und 1846 wurden die Straßen nach Marterbüschel und zum Heinzewald ausgebaut, in diesem Zusammenhang wurde das Wolkensteiner Tor abgerissen. 1855 begann der Bau von Johnsdorf (heute Obervorwerk). Das Kalkwerk Lengefeld kam 1859 von der Gemarkung Lauterbach nach Lengefeld. Die Freiwillige Feuerwehr wurde 1874 gegründet. Mit der Eröffnung der Flöhatalbahn 1875 erhielt Lengefeld in Pockau Anschluss ans Eisenbahnnetz. Ein Kirchenneubau wurde 1886 eingeweiht. 1898 wurde eine Hochdruckwasserleitung verlegt. Das Elektrizitätswerk lieferte erstmals am 14. Dezember 1903 Strom.

Neben der Baumwollweberei war aber der Leuchtenbau der größte Betrieb der Stadt. 1906 gegründet, hatte dieses Werk zeitweise 1.000 Beschäftigte und belieferte das Gebiet der DDR mit Wohnraumleuchten. Der Nachfolgebetrieb produzierte bis 1999. Im Ortsteil Marterbüschel wurde 1914 durch Hermann Lorenz die Gemeinschaft in Christo Jesu gegründet. Eine Sprungschanze wurde 1924 im Ortsteil Vorwerk errichtet und 1929 wurde das Schwimmbad eröffnet. In den Jahren 1929 bis 1933 erfolgte der Bau der Saidenbachtalsperre. 1939 wurde eine neue Schule eingeweiht. In den Jahren 1944 und 1945 wurden im Schloss Rauenstein und im Kalkwerk Bestände des Deutschen Buch- und Schriftmuseums Leipzig sowie der Deutsche Bücherei Leipzig und aus den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden eingelagert.

Der Forellenzuchtbetrieb stellte 1998 seinen Betrieb ein. Nach der politischen Wende entstanden neue Betriebe und bestehende wurden renoviert. Auch die überregional bekannte Haflingerzucht ist heute wieder selbständig.

Lippersdorf, Reifland und Wünschendorf wurden am 1. Januar 1999 eingemeindet.[2]

Beim Jahrhunderthochwasser im Sommer 2002 wurde die Flöha-Brücke weggespült und dadurch die Stadt geteilt. Außer im Ortsteil Rauenstein gab es in der Stadt jedoch keine größeren Schäden.

Am 1. Januar 2014 schloss sich Lengefeld mit Pockau zur neuen Stadt Pockau-Lengefeld zusammen.[3]


Text: Wikipedia

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