Luitpold von Bayern

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Luitpold Karl Joseph Wilhelm von Bayern (* 12. März 1821 in Würzburg; † 12. Dezember 1912 in München) war von 1886 bis zu seinem Tod Prinzregent des Königreiches Bayern; zunächst für drei Tage für seinen Neffen König Ludwig II., dann für dessen geisteskranken Bruder Otto I. Während seine Regentschaft für München eine große kulturelle Blüte hervorbrachte, bedeutete sie für Bayern die allmähliche Rückstellung bayerischer Interessen hinter die des Deutschen Reichs.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Luitpold von Bayern.

Bayerischer Wehrkraftverein

Briefmarkenhandlung Maier & Schneider

Franz Josef Huber

Sanella

Aus dem Leben des Prinzregenten

Sonstige

Frühe Jahre

Luitpold von Bayern wurde in der Würzburger Residenz[1] als fünftes Kind und dritter Sohn des Königs Ludwig I. von Bayern und der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen geboren. Seine Geschwister waren Maximilian (* 1811, später König von Bayern), Mathilde (1813–1862), Otto (* 1815, später König von Griechenland), Theodolinde (* 1816), Adelgunde (1823–1914), Hildegard (1825–1864), Alexandra (1826–1875), spätere Äbtissin von St. Anna in München, und Adalbert (1828–1875). Luitpold war der Lieblingssohn seines Vaters.

Luitpolds Militärlaufbahn begann auf Anweisung seines Vaters schon mit 14 Jahren, und sein Vater machte ihn 1835 zum Hauptmann der Artillerie, 1841 wurde er Oberst. Er brachte es in den folgenden Jahren zum Generalmajor und Feldzeugmeister. 1841 wurde er Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Luitpold unternahm ausgedehnte Auslandsreisen und lernte so seine spätere Frau, Erzherzogin Auguste Ferdinande von Österreich-Toskana, die Tochter des Großherzogs der Toskana, kennen. Das Paar heiratete am 15. April 1844 in Florenz.

In den entscheidenden Momenten der Lola-Montez-Affäre Anfang 1848 vermittelte Luitpold einer Delegation des unzufriedenen Volks eine Audienz bei seinem Vater, König Ludwig I. Diese brachte zwar keine unmittelbaren Ergebnisse, aber sie führte dem König die Unzufriedenheit seiner Untertanen vor Augen. Nur wenig später trennte sich Ludwig I. von Lola und verzichtete im selben Jahr zugunsten seines ältesten Sohnes Maximilian auf den Thron.

Unter der Regierung seines ältesten Bruders Maximilian II. (1848–1864) spielte Luitpold im Königreich Bayern keine bedeutende politische Rolle. Sein anderer älterer Bruder Otto war in dieser Zeit König von Griechenland; unter der griechischen Verfassung von 1844 waren Luitpold und seine Nachkommen – sollte sein Bruder ohne Erben sterben – jedoch als Thronfolger für Griechenland vorgesehen. Dafür hatte sich Luitpold bereiterklärt, gegebenenfalls zum orthodoxen Bekenntnis zu konvertieren.

Nach dem Tode von Auguste von Leuchtenberg kaufte Prinz Luitpold im Jahre 1852 das Palais Leuchtenberg, das dann nach ihm umbenannt und zu seiner Residenz wurde.

Orientreise 1846–47

Im September 1846 begab sich Luitpold auf eine große Orientreise, die insgesamt vier Monate dauern sollte. Über die Donau (via Galatz) und das Schwarze Meer erreichte er am 7. Oktober Konstantinopel, wo er sich drei Wochen bis zum 27. Oktober aufhielt. Dort wohnte er in der österreichischen Botschaft (Internuntiatur), und der in Konstantinopel tätige österreichische Dolmetscher Theodor Ritter von Schwarzhuber verfasste einen 40-seitigen Bericht über den Aufenthalt Luitpolds in der osmanischen Hauptstadt.[2]

Begleitet wurde Luitpold auf seiner Reise von dem späteren Hofmarschall und Baron Edmund von Speidel, seinem Leibarzt Dr. Zinth, dem Maler Paul Gottlieb Daniel Weber (1823–1916) und den beiden Söhnen von Fabio Pallavicini (1795–1872), des sardinischen Gesandten in München. Nach einer Abschiedsaudienz bei Sultan Abdülmecid I. am 25. Oktober brach die Reisegesellschaft zwei Tage später auf einem Dampfschiff des Österreichischen Lloyds in Richtung Ägypten auf und erreichte nach weiteren zwei Tagen zunächst Smyrna, dann im weiteren Verlauf Syra. Am 8. November traf man im ägyptischen Alexandria ein, wo man an Land ging. Luitpold begab sich von dort nach Kairo, wo er am 15. November mit dem Herrscher Ägyptens, Mehmed Ali (1770–1849), zusammentraf. Es folgte eine längere Fahrt auf dem Nil, bis sich Luitpold am 9. Dezember in Richtung Griechenland einschiffte. Zu einem geplanten Besuch Jerusalems scheint es nicht gekommen zu sein.

Am 12. Dezember traf Luitpold mit seinem Gefolge in Athen ein, wo er im Hafen von Piräus eine mehrtägige Quarantäne einhalten musste, bevor er in den königlichen Palast seines Bruders, Ottos I. von Griechenland, einziehen durfte. Der dann folgende, etwa zweiwöchige Aufenthalt in Athen endete am 8. Januar 1847 mit der Abfahrt nach Palermo, wozu man sich des griechischen Dampfers Otto bediente. Am 18. Januar erreichte Luitpold Neapel und begab sich dann weiter nach Florenz im Großherzogtum Toskana, welchem er aufgrund seiner Frau eng verbunden war.

Militärkommandeur und Repräsentant Bayerns

König Maximilian II. starb 1864, worauf ihm sein Sohn Ludwig II. als König von Bayern nachfolgte. Unter der Regierung seines Neffen musste Luitpold zunehmend repräsentative Aufgaben in der Hauptstadt wahrnehmen, da Ludwig sich jahrelang von seiner Residenz fernhielt. Im Deutschen Krieg von 1866 war Luitpold Kommandeur der 3. Division. Nach der Niederlage gegen Preußen 1866 begann Luitpold das bayerische Heer nach preußischem Muster neu zu organisieren.[3] Dazu zählte neben organisatorischen Reformen des Militärs auch die Einführung neuer Gewehre und Maschinenwaffen, die zunächst aus dem Ausland, insbesondere Amerika, bezogen wurden, ehe auch bayerische Hersteller wie Cramer-Klett in Nürnberg oder die Maschinenfabrik Augsburg Rüstungsaufträge erhielten. 1869 wurde Luitpold Generalinspekteur der Armee, während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 fungierte er als Bayerns Vertreter im preußischen Generalstab. Als solcher überreichte er am 3. Dezember 1870 dem preußischen König Wilhelm I. den sogenannten Kaiserbrief. Als Vertreter Bayerns nahm er an der Kaiserproklamation in Versailles am 18. Januar 1871 teil.[4][5] 1876 ernannte ihn Ludwig II. zum Generalfeldzeugmeister mit dem Rang eines Generalfeldmarschalls.

Nachdem König Ludwig II. am 9. Juni 1886 entmündigt worden war, zeigte Luitpold nicht ohne zu zögern am 10. Juni seine Bereitschaft zur Herrschaft im Königreich Bayern und führte ab dem 14. Juni die Staatsgeschäfte als Prinzregent.[6] Als Ludwig II. drei Tage später im Starnberger See ertrank, folgte ihm sein jüngerer Bruder Otto I. offiziell auf den bayerischen Thron. Da Otto aber seit seiner Jugend geisteskrank und damit regierungsunfähig war, übte Prinzregent Luitpold auch für ihn die Regentschaft aus. Am 28. Juli leistete er den Regierungseid als „des Königreichs Bayern Verweser“.

Prinzregentschaft

Verfassungsrechtliche Stellung

Laut Verfassung besaß Luitpold als Regent nicht das Recht, neue Ämter einzuführen. Außerdem sollten alle Ämter, ausgenommen jene in der Justiz, nur provisorisch besetzt werden. Ebenso sollte ein Verweser keine Krongüter verkaufen und Titel sowie andere Privilegien nicht neu vergeben können. Diese Bestimmungen ließ Luitpold jedoch schon ein Jahr nach Herrschaftsantritt zu seinen Gunsten uminterpretieren. In finanzieller Hinsicht hatte der Prinzregent nur begrenzte Mittel. Frei zur Verfügung standen ihm jährlich 800.000 Reichsmark – weit weniger als einem König von Bayern.[7] Dennoch zahlte das Haus Wittelsbach bis 1902 alle durch König Ludwigs Bautätigkeit angefallenen Schulden vollständig an die Gläubigerbanken zurück. Prinzregent Luitpold an seinem 90. Geburtstag 1911 Prinzregent Luitpold und seine Schwester Adelgunde von Modena-Este auf den Priener Schären. Da der Prinzregent schon lange Witwer war, nahm sie die Verpflichtungen der ersten Dame im Staat wahr.

Politisches Wirken

Luitpold pflegte anders als die Könige vor ihm einen präsidial-repräsentativen Regierungsstil und hielt sich meist bei politischen Entscheidungen sehr zurück, so dass Regierung und Parlament an Macht gewannen.[8] Luitpold überließ die Regierungsführung weitgehend seinen liberalen und reichsfreundlichen Ministerien unter den Vorsitzenden im Ministerrat Johann von Lutz (bis 1890), Friedrich Krafft von Crailsheim (bis 1903) und Clemens von Podewils-Dürniz (bis 1912). So stützte Luitpold, obwohl selbst katholisch, auch die antikatholische Haltung Lutz’ und die harte Position der bayerischen Regierung gegen die Kirche und den politischen Katholizismus.[9] 1890 verhinderte Luitpold einen geplanten Münchener Katholikentag,[10] setzte sich aber dennoch für eine Bereinigung des Kulturkampfes ein.

Die Stimmanteile der Liberalen schrumpften jedoch bei den Landtagswahlen dieser Zeit zunehmend, sie stellten nur noch die zweitstärkste Fraktion hinter dem Zentrum, das von den liberalen Stimmverlusten profitierte. Daneben entstanden neue Parteien wie der Bayerische Bauernbund und die Sozialdemokraten. 1893 erfolgte dann der erste Einzug der SPD in den bayerischen Landtag. Dies alles verschärfte den Druck des Parlaments auf die Regierung weiter und führte zu zunehmenden Spannungen, die einen Höhepunkt gegen Ende des 19. Jahrhunderts erreichten, als das Zentrum die antikatholische Haltung der Liberalen nicht mehr mittragen wollte.

1902 wurden vom Landtag 100.000 Reichsmark nicht bewilligt, die der Prinzregent für den Ankauf von Kunstwerken geplant hatte. Dieser parlamentarische Aufstand erregte im ganzen Reich Aufsehen. Kaiser Wilhelm II. bot Luitpold in der Swinemünder Depesche an, ihm die nichtbewilligte Summe zu überweisen und echauffierte sich über die „schnöde Undankbarkeit“ der bayerischen Abgeordneten. Luitpold lehnte das Angebot zwar ab, wegen der Einmischung aus Preußen aber wurde die Empörung von Zentrumsseite aus immer lauter.[11] Die Beziehungen zu Preußen blieben somit auch nach dem Kulturkampf relativ kühl. Die Reservatrechte Bayerns wurden dagegen unter Luitpold in repräsentativen Bauwerken betont, wie denen für das Bayerische Armeemuseum, das Verkehrsministerium und das Hauptzollamt. Dennoch akzeptierte Luitpold die zunehmende Integration Bayerns in das Reich durchaus und widersetzte sich nur bei Fragen der Zentralisierung im militärischen Bereich – wenn auch meist erfolglos.[12] 1906 erfolgte die Angleichung des Landtagswahlgesetzes an das Reichswahlrecht.

In seinem letzten Regierungsjahr ernannte er 1912 auf Anraten enger Vertrauter wie Peter von Wiedenmann, Hugo von Lerchenfeld und Adolf von Auer den profilierten Zentrumspolitiker – und damit erstmals seit 1869 einen Vertreter der Mehrheitsfraktion in der Abgeordnetenkammer – Georg von Hertling zum Ministerratsvorsitzenden.

Kulturelle Blüte

Unter Luitpold erlebte besonders München, namentlich Schwabing, eine große kulturelle Blüte. Aber auch die Universitäten, besonders in den Naturwissenschaften, zogen zahlreiche namhafte Gelehrte und Forscher aus ganz Deutschland und darüber hinaus an. 1903 führte er das Frauenstudium in Bayern ein. Durch die Liebe Luitpolds zur Malerei – er wurde als Kind von dem bedeutenden Architekturmaler Domenico Quaglio unterrichtet – brach in München eine fruchtbare Zeit für die bildenden Künste an, in der nicht nur die Meister der alten Schule, sondern auch die moderne und engagierte Kunst ihren Platz bekamen. Der deutsche Jugendstil erhielt in München ab 1896 seinen Namen. Der Prinzregent machte häufig unerwartete Atelierbesuche bei jungen und unbekannten Künstlern und trug durch die dann folgenden Zeitungsberichte zur Förderung dieser Künstler bei. Damit stand der Prinzregent auch hier in Gegensatz zum Kaiser in Berlin, der sogar wegen seiner Aversion gegen moderne Kunst Hugo von Tschudi entlassen hatte, der prompt eine neue Anstellung in München fand.

So wie seine Brüder für Kunst und Hellenismus, schwärmte Luitpold für Natur, Wald und, als Bergsteiger, für die Berge.[13] Schon früh begann er mit seinem leidenschaftlichen Hobby, der Jagd. Bei vielen Jagden war er ein gern gesehener Gast, und Oberstdorf machte er zu seiner offiziellen Hofjagd. Luitpold war oberster Jagdherr von über 130.000 Hektar königlicher Leibgehege, rund 15 % des Staatswaldes. Das Jagdjahr sah ihn in ganz Bayern, vom Spessart über Ingolstadt und München bis ins oberbayerische und Allgäuer Gebirge. Dort in Oberstdorf spendete er den Kindern an seinem Geburtstag nicht nur einen schulfreien Tag, sondern auch jedem Kind eine Semmel mit Wurst und jedem Kind ab dem dritten Schuljahr einen Schoppen Bier. Zahlreiche derartige Anekdoten über die Volkstümlichkeit des Prinzregenten werden noch heute in Bayern erzählt.

Letzte Tage und Tod

Anlässlich seines 90. Geburtstages am 12. März 1911 erhielt das staatliche Eisenhüttenwerk in Amberg den Namen „Luitpoldhütte“, die Münze prägte erstmals Markstücke mit Luitpolds Bildnis und es erschienen erstmals Briefmarken, die sein Porträt an Stelle des bayerischen Staatswappens zeigten. Auf den Wunsch der Münchner Stadtväter, ihm am Nationalmuseum ein Denkmal zu errichten, reagierte er mit der Bitte, damit bis nach seinem Tod zu warten, da er sonst an dieser Stelle nicht mehr vorübergehen könne.

Noch am 10. Dezember 1912 fuhr der Prinzregent im Englischen Garten spazieren und begrüßte ihm bekannte Persönlichkeiten mit Handschlag. Am 11. Dezember kam es zu einer hartnäckigen Bronchitis mit hohem Fieber. Luitpold starb am nächsten Morgen gegen 5:00 Uhr. Nach seinem Tod folgte ihm sein Sohn Ludwig im Amt des Prinzregenten von Bayern nach.

Politische Wahrnehmung der Prinzregentenzeit

Die „Prinzregentenzeit“, wie die Regentschaft Prinz Luitpolds häufig bezeichnet wird, gilt aufgrund der politischen Passivität Luitpolds als Ära der allmählichen Rückstellung bayerischer Interessen hinter die des Reichs. In Verbindung mit dem unglücklichen Ende der vorausgegangenen Herrschaft König Ludwigs II. wirkte dieser Bruch in der bayerischen Monarchie umso stärker. Die Verfassungsänderung von 1913 schließlich brachte nach Ansicht von Historikern den entscheidenden Bruch in der Kontinuität der Königsherrschaft, zumal diese Änderung vom Landtag als Volksvertretung bewilligt worden war und somit indirekt einen Schritt weg von der konstitutionellen hin zur parlamentarischen Monarchie bedeutete. Die Verbindung dieser beiden Entwicklungen wird heute als Hauptursache für das unspektakuläre und ohne Widerstände erfolgte Ende des bayerischen Königreiches im Zuge der Novemberrevolution von 1918 betrachtet.

Im Laufe seiner 26-jährigen Regentschaft verstand es Prinzregent Luitpold, durch Bescheidenheit, Tüchtigkeit und Volkstümlichkeit das anfängliche Unbehagen seiner Untertanen zu überwinden. Diese Prinzregentenjahre wurden schließlich – vor allem in der Rückschau – zu einem goldenen Zeitalter Bayerns verklärt, auch wenn man dem „Märchenkönig“ Ludwig II. weiterhin nachtrauerte, was in einer folkloristisch-nostalgischen Weise bis heute geschieht.

Nachwirkung und Gedenkkultur

Zu seiner Trauerfeier versammelte sich der gesamte europäische Adel in München. In seiner Grabrede bezeichnete Kaiser Wilhelm II. ihn als den „letzten Ritter“. Prinzregent Luitpold wurde in der Krypta der Theatinerkirche in der Familiengruft der Wittelsbacher beigesetzt.

Zahlreiche „Prinzregenten-“ oder „Luitpoldstraßen“ in Bayern und der bayerischen Pfalz, das an der Münchner Prinzregentenstraße gelegene Prinzregententheater, der Münchner Luitpoldpark sowie der „Luitpoldhain“ mit „Luitpoldhalle“ in Nürnberg (später bekannt geworden als Teil des Reichsparteitagsgeländes), der Ludwigshafener „Luitpoldhafen“ und die „Prinzregententorte“ wurden nach ihm benannt. Es gibt ein Weißbier namens Prinzregent Luitpold.

Statuen und Denkmäler des Prinzregenten stehen beispielsweise in Augsburg, München, Oberstdorf, Heilsbronn, Füssen und Landau in der Pfalz; Luitpoldbrunnen gibt es u. a. in Bad Königshofen[14], Augsburg, Kulmbach, Ansbach und Edenkoben.

In seiner Geburtsstadt Würzburg wurden die ehemalige Luitpoldbrücke (heute Friedensbrücke), das Luitpoldmuseum (heute Museum für Franken), das Luitpoldkrankenhaus (das heutige Universitätsklinikum) und der (der später in Frankoniabrunnen umbenannte) Luitpoldbrunnen nach ihm benannt. Ein 1899 geplantes Denkmal für Luitpold wurde 1903 an der Ostseite des Bahnhofsvorplatzes eingeweiht. 1943 wurden die Bronzefiguren des Denkmals für die Rüstungsproduktion eingeschmolzen; 1964 wurde das restliche Denkmal abgerissen.[15] In Freising besteht eine weitere Luitpoldbrücke.

Der Deutsche Alpenverein besitzt in den Allgäuer Alpen das nach ihm benannte Prinz-Luitpold-Haus auf 1846 Metern Höhe. Das Grundstück dazu stammt vom Prinzregenten. Dieter Seibert meint dazu: „Ein herrlicher Platz, den der Prinzregent den Bergsteigern seinerzeit geschenkt hatte“.[16]

Ihm zu Ehren benannte „Luitpoldhöhen“ gibt es unter anderem in Amberg, Cham (mit Aussichtsturm), Rohrbrunn (Schloss Luitpoldshöhe), Selb, Bad Hindelang und Marktoberdorf (ursprünglich im Stil eines Landschaftsparks gestaltete Grünanlage).

Auch Schulen erhielten seinen Namen, darunter das 1887 gegründete Münchner Luitpold-Gymnasium, die 1891 vom Prinzregenten eingeweihte „Königliche Luitpold-Kreisrealschule“ in München sowie die noch ältere „Luitpold-Realschule Wasserburg am Inn“ von 1879. Des Weiteren gibt es das Prinz-Luitpold-Bad (Bad Oberdorf), den Prinz-Luitpold-Turm (Döbraberg) und die Prinzregent-Luitpold-Kinderklinik (Scheidegg). In Kitzingen trägt das Kulturzentrum Luitpoldbau, das aus einer nach dem Prinzregenten benannten Badeanstalt hervorging, den Namen auch nach dem Nutzungswandel.

In der Antarktis benannten Forscher eine Region nach ihm, das heutige Prinzregent-Luitpold-Land.

Nach Luitpold war auch der Salondampfer Luitpold benannt, der ab 1890 den Starnberger See befuhr. Das Schiff wurde allerdings nach dem Ersten Weltkrieg in München umbenannt. Ebenfalls nach ihm benannt wurde das Großlinienschiff Prinzregent Luitpold, welches 1913 als letztes Schiff der Kaiser-Klasse in Dienst gestellt wurde.

Das 1. und 7. Feldartillerie-Regiment der Bayerischen Armee trugen beide bis zu deren Auflösung 1919 den Namen ihres ehemaligen Inhabers, Prinzregent Luitpold.

Auch das magdeburgische Feldartillerie-Regiment Nr. 4, sowie das württembergische Feldartillerie-Regiment Nr. 29 trugen ihm zu Ehren seinen Namen.


Text: Wikipedia

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