Maria Terwiel

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Maria Terwiel und Helmut Himpel

Maria Terwiel (eigentlich Rosemarie Terwiel; * 7. Juni 1910 in Boppard; † 5. August 1943 in Berlin-Plötzensee) war eine katholische deutsche Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus. Sie gehörte zum Kreis der Roten Kapelle.

Leben

Die Tochter eines hohen Verwaltungsbeamten (Johannes Terwiel, * 1882 in Rheinberg, Katholik und Sozialdemokrat, später Lehrer in Boppard und dann bei Posen) und einer jüdischen Mutter (Rosa Terwiel) schloss den Besuch des Gymnasiums in Stettin 1931 mit dem Abitur ab. Sie nahm anschließend ein Jurastudium in Freiburg (Breisgau) und München auf. Während des Studiums lernte sie ihren späteren Verlobten Helmut Himpel kennen. Doch auf Grund der Nürnberger Gesetze galt Maria Terwiel als „Halbjüdin“ , weswegen sie keine Aussicht hatte, eine Stelle als Referendarin zu bekommen. Es war ihr und Helmut Himpel verboten, zu heiraten. Nach Abbruch des Studiums kehrte sie zu ihrer inzwischen in Berlin lebenden Familie zurück und zog später mit Helmut Himpel zusammen. In einem deutsch-schweizerischen Textilunternehmen fand sie eine Anstellung als Sekretärin.

Die gläubige Katholikin unterstützte gemeinsam mit Hans Helmuth Himpel versteckte Juden, indem sie ihnen Ausweise und Lebensmittelkarten beschaffte. Es entstanden Kontakte zur Widerstandsgruppe Rote Kapelle um Harro Schulze-Boysen. Terwiel schrieb illegale Flugblätter ab und brachte Klebezettel gegen die nationalsozialistische Propagandaausstellung „Das Sowjetparadies“ an.

Nach ihrer Verhaftung am 17. September 1942 wurde Maria Terwiel am 26. Januar 1943 vom Reichskriegsgericht zum Tod verurteilt. Nach Ablehnung eines Gnadengesuchs durch Adolf Hitler wurde am 4. August 1943 die Vollstreckung des Urteils angeordnet und die Hinrichtung durch das Fallbeil am folgenden Tag im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee vollzogen.[1]

Ehrungen

Der Terwielsteig in der Paul-Hertz-Siedlung nahe der Hinrichtungsstätte Plötzensee ist nach ihr benannt.[2]

Im Hof der Humboldt-Universität in Berlin-Mitte (Unter den Linden 6) gibt es einen Gedenkstein.[3]

In ihrer Geburtsstadt Boppard wurde ihr die Maria-Terwiel-Straße gewidmet, und seit 2009 erinnert eine Gedenktafel am Geburtshaus in der Mainzer Straße 17 an das Schicksal der Lehrerstochter.

In Lüneburg trägt die Maria-Terwiel-Straße ihren Namen.

In Karlsruhe trägt die Maria-Terwiel-Straße ihren Namen.

In Leverkusen trägt die Maria-Terwiel-Straße ihren Namen.

In Rheinberg wurde eine Straße in einem Neubaugebiet nach Maria Terwiel benannt.

Am 13. März 2012 wurde vor dem ehemaligen Wohnhaus, in Berlin-Charlottenburg, Lietzenburger Straße 72, ein Stolperstein für Maria Terwiel verlegt.

Die katholische Kirche hat Maria Terwiel als Glaubenszeugin in das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts aufgenommen.


Wohnadressen in Berlin: Lietzenburger Straße 72 (Charlottenburg), Seesener Straße 16 (Wilmersdorf).


Bild: Wikimedia

Text: Wikipedia

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