Meyenburg

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Meyenburg ist eine Stadt im Landkreis Prignitz in Brandenburg.

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(c) Karte: CC-BY-SA OpenStreetMap.org contributors

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Amtsgericht Meyenburg

Sonstige

Geschichte

Meyenburg liegt nahe der mecklenburgischen Grenze am Oberlauf der Stepenitz an einer alten großen Handelsstraße, ursprünglich im Schutze einer markgräflichen Burg, die hier vor 1285 erbaut wurde. An diese Burg lehnte sich südlich die Siedlung an, die um 1300 Stadtrecht erhielt. Der in Rippenform angelegte Stadtgrundriss entwickelte sich zu beiden Seiten der von Süd nach Nord ziehenden Straße. In der Mitte der Hauptstraße ist ein rechteckiger Marktplatz ausgespart. Auf der weniger tiefen östlichen Hälfte der Stadt liegen Schloss und Kirche.

Als wichtiger Grenzort war Meyenburg stets auch ein von den mecklenburgischen Herzögen begehrter Besitz. Schließlich gelangte Meyenburg in der Mitte des 14. Jahrhunderts (vor 1364) als markgräfliches Lehen an die aus Bayern stammenden Herren von Rohr. Die Geschichte Meyenburgs ist seither eng mit der Familie von Rohr verbunden. Sie stellte seit 1350 zwölf Vögte bzw. seit dem 15. Jahrhundert Hauptmänner der Prignitz und stand damit lange Zeit neben den Edlen Gans und den von Quitzow an der Spitze des Prignitzer und Ruppiner Adels. Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1373 werden neben den Edlen Gans zu Putlitz, denen von Bosel und denen von Quitzow nur noch die Herren von Rohr als “nobiles” (Adelige) der Prignitz besonders hervorgehoben.

Die außerhalb der Stadt Meyenburg gelegene Burg wurde wahrscheinlich Anfang des 14. Jahrhunderts aufgegeben. Aus dieser Zeit stammen die ältesten Teile des heutigen Schlosses. Der in Teilen aus der Stadtmauer hervorgegangene und im Kern mittelalterliche vielgliedrige Schlossbau ist erst von der Familie von Rohr erbaut worden, die hier vor allem vom 15. bis zum 19. Jahrhundert zwei getrennte Wohnsitze hatte. Erst der Ritterschaftsdirektor Otto von Rohr (1810–1892) ließ die beiden nebeneinander stehenden mittelalterlichen Wohnhäuser vom Berliner Baumeister Friedrich Adler 1865–1866 durch einen Verbindungsbau sowie den Anbau eines kurzen symmetrisch gegliederten Westflügels zu einem eindrucksvollen langgestreckten Schlossgebäude im Stil der Neorenaissance vereinigen und bedeutend erweitern. Das Meyenburger Schloss gehört heute zu den herausragenden profanen Baudenkmälern in der Prignitz. Im Zuge dieser Umbaumaßnahmen wurden auch die sich südlich an das Schloss anschließenden Wirtschaftsgebäude niedergelegt. Das Gelände wurde durch den Hofgärtner Finck in den 1860er Jahren zu einem ausgedehnten Landschaftspark entlang der Stepenitz umgestaltet, der sich bis an die Straße nach Freyenstein hinzog und eine Fläche von 30 Morgen umfasste.

Am Ende des Dreißigjährigen Krieges war Meyenburg vollständig entvölkert.[4] Aus mittelalterlicher Zeit sind in Meyenburg nur noch die Reste der aus Feldsteinen errichteten Stadtmauer im Osten und Nordosten, das Schloss und die im Kern spätmittelalterliche Kirche erhalten. Der backsteinerne Kirchturm stammt aus dem Jahre 1850. Alle übrigen Gebäude, überwiegend traufständige zweigeschossige Fachwerkbauten, stammen im Wesentlichen aus der Zeit nach dem großen Stadtbrand von 1795. Die beiden Stadttore wurden im 19. Jahrhundert abgetragen. In den Gründerjahren kam es zu einer Stadterweiterung entlang der Straßen nach Pritzwalk und Freyenstein.[5]

Mit der Anbindung der Stadt an die Bahnstrecken nach Neustadt (Dosse) und Güstrow am 11. Dezember 1887 kam es zu einem bescheidenen wirtschaftlichen Aufschwung. Als Verbindung von Bahnhofstraße und Stadt wurde der von Gründerzeitbauten geprägte dreieckige Wilhelmsplatz geschaffen.[5]

Meyenburg gehörte seit 1817 zum Kreis Ostprignitz in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Pritzwalk im DDR-Bezirk Potsdam. Seit 1993 liegt die Stadt im brandenburgischen Landkreis Prignitz.


Text: Wikipedia

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