Mollenhauer

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Die Conrad Mollenhauer GmbH ist ein deutscher Hersteller von Blockflöten.

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Geschichte

Das Unternehmen wurde 1822 von Johann Andreas Mollenhauer (1798–1871) gegründet.[6] Um sein Handwerk zu erlernen, verdingte sich Johann Andreas Mollenhauer bei bedeutenden Holz- und Blechblasinstrumentenmachern im Deutschen Bund und der Habsburgermonarchie. Nach gut siebenjähriger Wanderschaft und mehr als viertausend Kilometern Wegstrecke kehrte er im Herbst 1822 in seine Heimatstadt Fulda zurück, um dort noch im gleichen Jahr sein Gewerbe als Instrumentenmacher anzumelden. Bereits ein Jahr später konnte er auf einer Ausstellung in Kassel erste Flöten, Klarinetten und Oboen zeigen. Das Preisgericht unter dem Vorsitz des Hofkapellmeisters Louis Spohr kam in seiner Beurteilung zu folgendem Ergebnis: „Die Arbeit ist in allen drei Instrumenten gleich vorzüglich, sowohl im Holz, als auch in Messing und Silber ...“[7] Wenige Jahre darauf ernannte der Kurfürst von Hessen den so gelobten Handwerker zum Hofinstrumentenmacher. In seinen Geschäftsbüchern, die sich bis zum Jahre 1828 zurückverfolgen lassen, sind bis 1871, dem Jahr seines Todes, insgesamt 5559 verkaufte Instrumente aufgezeichnet, und zwar 2422 Flöten, 2839 Klarinetten, 216 Fagotte, 37 Oboen, 24 Csakans und 17 Flageolets (davon 2 Doppelflageolets) und 4 Bassetthörner.[8] Auch verschiedene Blechblasinstrumente sind in den Büchern notiert. Sein Kundenkreis reichte weit über die deutschen Grenzen hinaus bis nach Amerika. Diese Instrumente konnte Johann Andreas kaum allein gebaut haben. In erster Linie wirkten wohl drei seiner Söhne dabei mit, von denen die beiden ältesten später eigene Werkstätten eröffneten – Valentin Mollenhauer als Blechblasinstrumentenmacher in Fulda und Gustav Mollenhauer als Holz- und Blechblasinstrumentenmacher in Kassel. Diese Kasseler Werkstatt ist heute insbesondere durch Doppelrohrblattinstrumente bekannt und seit drei Generationen im Besitz der Familie Schaub.

In seinem dritten Sohn Thomas Mollenhauer (I) (1840–1914) fand der Gründer einen vielseitig begabten Nachfolger der Fuldaer Werkstatt J. Mollenhauer & Söhne. Dieser suchte nach der Ausbildung im väterlichen Betrieb seine Kenntnisse ebenfalls in der Fremde zu erweitern. Der wirtschaftliche Aufschwung seines Geschäftes ermöglichte Thomas im Jahre 1892 den Umzug aus seiner kleinen Werkstatt in der Vorstadt in ein weit größeres Gebäude in zentraler Lage Fuldas, wo zugleich Werkstatt, Musikinstrumentenfachhandel und Familie genügend Platz fanden.

Diese Erfolge konnten auch von Thomas’ Söhnen Josef (1875–1964) und Conrad Mollenhauer (1876–1943) fortgesetzt werden. Im Verlauf der nationalsozialistischen Diktatur verlor das Unternehmen allerdings rasch an seiner zuvor weltweiten Bedeutung.

Gleichsam in einer Rückbesinnung auf die Instrumente seiner Vorväter ergriff Thomas Mollenhauer (III) (1908–1953) unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs die Initiative und begann mit der Herstellung von Blockflöten. Auch den Querflötenbau seines während des Krieges verstorbenen Vaters setzte er in der väterlichen Werkstatt fort, die er unter dem Namen Conrad Mollenhauer weiterführte.

Thomas Mollenhauer verstarb 1953 im Alter von 45 Jahren. Auf der Grundlage seiner Vorarbeit gelang seiner Frau Rosel Mollenhauer geb. Plappert (1911–2002) zusammen mit den Mitarbeitern die Entwicklung des Namens Mollenhauer zu einem Markennamen.

Der jetzige Inhaber ist Bernhard Mollenhauer (geb. 1944), der 1961 in das Unternehmen eintrat, 1970 die Meisterprüfung ablegte und bis 1993 Geschäftsführer war. 1984 entstand unter seiner maßgeblichen Mitarbeit ein Meisterprüfungsausschuss für das Holzblasinstrumentenmacher-Handwerk an der Handwerkskammer Kassel.


Text: Wikipedia

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