Nächst Neuendorf

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(c) Karte: CC-BY-SA OpenStreetMap.org contributors


Wenn auch der Burgwall nordwestlich vom Dorfe vor ungefähr zehn Jahren gänzlich eingeebnet worden ist, ohne dass eine gründliche wissenschaftliche Durchforschung erfolget, so bezeugt doch das Vorhandensein einer derartigen Anlage eine frühzeitliche Besiedelung dieser bruchreichen Gegend. Ob die Erbauer diese Erdwerkes Slawen oder noch ältere Volksstämme gewesen sind, wird sich nicht mehr ergründen lassen, denn die Zerstörung dieses Baues ist so gründlich geschehen, dass man kaum noch die Stelle wiedererkennen kann. Auch nordöstlich vom Dorfe, gegenüber dem ehemaligen Burgwall sind gelegentlich frühmittelalterliche Gefäßreste und auch solche vorgeschichtlicher Zeit gefunden worden.

Der schildförmig gewölbte Hügel, der auffallend aus der Niederung aufsteigt, scheint noch manches Geheimnis zu verwahren, das vielleicht im laufe der Zeit gelöst werden wird. Soweit geschichtliche Nachrichten vorhanden sind, gehörte Nächstneuendorf zum Herrschaftsbezirk derer von Torgau „czy dem czossen“, unterstand also sächsischen Einflüssen und dürfte auch von deutschen Kolonisten sächsischen Stammes gegründet worden sein. 1490 kam es gleichzeitig mit Zossen an den Kurfürsten von Brandenburg und hatte eine Gemarkung von 12 Hufen, woraus schon im Gegensatz zu vielen Dörfern „up dem Teltow“ das Unscheinbare der Niederlassung hervorhebt. Aus einer Nachweisung vom Jahre 1545 geht hervor, dass der Lehnschulze und 10 Hüfner das Land unter dem Pfluge hatten; außerdem waren noch 2 Kossäten vorhanden.

1624 finden wir den Rentmeister Berchelmann im Besitz des Schulzengutes, der 3 Hufen und den Krug durch Kauf erwarb und dadurch sein Eigen nicht unbeträchtlich vergrößerte. Der gute Ackerboden „der beste im Ambte“, wie es um 1700 heißt, wird mit dazu beigetragen haben, dass das Dorf im Dreißigjährigen Kriege unter den Nachwehen dieser Schreckenszeit litt oder sich bald wieder von allen Nöten erholte.

Nächstneuendorf, im Gegensatz zu dem entfernter vom Amte Zossen gelegene Fernneudorf so geheißen, hatte 1800 120 Einwohner, hundert Jahre später 206 und nach der Zählung von 1925 378 Einwohner, woraus sich ein langsamer aber stetiger Aufstieg erkennen lässt.

Einwohnerzahl 1925 : männl.:198 weibl.:180 Anbaufläche: 498 ha Eisenbahnstation: Zossen Stecke – Zossen – Wünsdorf Postanschrift : Zossen

Quelle: Adressbuch Teltow 1927