Orangerie (Neustrelitz)

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Ansichtskarte der Orangerie

Die klassizistische Orangerie in ihrer heutigen Form ist das Ergebnis eines grundlegenden Umbaus in den Jahren von 1840 bis 1842 durch Friedrich Wilhelm Buttel und liegt im nordöstlichen Teil des Schlossparks von Neustrelitz in Mecklenburg-Vorpommern.


Baugeschichte

Bereits aus dem Jahr 1755 stammte die erste Ausführung des damals so genannten Orangenhauses als ein langgestrecktes eingeschossiges Gebäude von dem Architekten Martin Seydel. Buttel erhielt von dem kunstsinnigen Strelitzer Großherzog Georg im Jahre 1840 den Auftrag zur Umgestaltung und schuf damit sein wohl bedeutendstes Bauwerk. Der Großherzog wollte seine aus Rom mitgebrachte Sammlung antiker Skulpturen in der neuen Orangerie unterbringen. Außerdem sollten dort Gartenfeste gefeiert werden. Anregungen für den Umbau gaben die Brüder Alexander von Humboldt und Wilhelm von Humboldt bei einem Besuch im Jahr 1840. Mit den Berliner Klassizisten Karl Friedrich Schinkel und Christian Daniel Rauch tauschte sich der Großherzog ebenfalls über die Pläne aus, so dass in Buttels Ausführung letztlich viele verschiedene Ideen ihren Ausdruck gefunden haben. Weitere Anbauten aus dem 20. Jahrhundert, wobei insbesondere ein Laubengang verschwand, beeinträchtigen das Werk.


Gestaltung der Orangerie

Es entstand ein eingeschossiger Putzbau von insgesamt neunzehn Achsen mit einem Mansarddach. Die drei großen Säle im Inneren wurden beibehalten. Der dreiachsige Mittelrisalit mit seinen Rundbogenfenstern wurde um ein Geschoss aufgestockt. Er ist im Erdgeschoss vierfach und jeweils an den Seiten des Obergeschosses mit Doppelpilastern gegliedert. Den Abschluss bildet ein flacher Dreiecksgiebel. Im linken Bereich des Bauwerks auf der Gartenseite wurden eine Säulenveranda und eine Pergola errichtet. Im Inneren der Orangerie wurden umlaufende Arkaden und Flachnischen eingefügt. Die drei großen Säle sind in den Landesfarben Rot, Blau und Gelb gehalten. Deckenmalereien und Arabesken im pompejanischen Stil, Rundbogennischen und Konsolen mit antiken Plastiken und Reliefs klassizistischer Bildhauer wie Christian Daniel Rauch und Bertel Thorvaldsen schaffen eine repräsentative Raumwirkung.


Umgestaltung des Gartens

Im Zuge der Umbauarbeiten wurde auch der Garten im Bereich der Orangerie erheblich verändert. Beauftragt wurde damit der Gartenarchitekt Peter Joseph Lenné, der schon damals für seine weiträumigen Parkanlagen nach dem Vorbild englischer Landschaftsgärten bekannt war. Dessen Kunst bestand darin, durch Sichtachsen die einzelnen Parkanlagen optisch miteinander zu verbinden und die Bauwerke wirkungsvoll in Szene zu setzen. Er legte verschlungene Wege und Gartenflächen mit exotischen Pflanzen an. Ein Bronzeabguss des betenden Knaben wurde in der Mitte des Gartens auf einer korinthischen Marmorsäule aufgestellt. Ein marmorner Märchenspringbrunnen wurde vor der breiten Eingangsterrasse platziert.



Text: Wikipedia

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