Paulskirche (Frankfurt/Main)

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche
Reklamemarke mit der Paulskirche
Paulskirche um 1848

Die Paulskirche in Frankfurt am Main wurde 1789 bis 1833 anstelle der 1786 abgerissenen mittelalterlichen Barfüßerkirche erbaut und diente bis 1944 als evangelische Hauptkirche Frankfurts. In dem klassizistischen Rundbau des Architekten Johann Friedrich Christian Hess tagten 1848 bis 1849 die Delegierten der Frankfurter Nationalversammlung, der ersten frei gewählten Volksvertretung der deutschen Lande.

Am 18. März 1944 brannte die Paulskirche nach einem Bombenangriff aus und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als erstes historisches Gebäude Frankfurts wiederaufgebaut. Zum hundertsten Gedenktag der Nationalversammlung wurde sie am 18. Mai 1948 als Haus aller Deutschen wiedereröffnet. Seitdem ist sie ein nationales Denkmal und wird für Ausstellungen und öffentliche Veranstaltungen genutzt.


Das Barfüßerkloster im Mittelalter

1270 wird das Frankfurter Barfüßerkloster erstmals urkundlich erwähnt. Vermutlich ist es jedoch bereits einige Jahrzehnte älter. Der Frankfurter Patrizier Achilles Augustus von Lersner berichtet in seiner 1706 erschienenen Chronik (Der weit-berühmten Freyen Reichs-, Wahl- und Handels-Stadt Franckfurt am Mayn Chronica), dass die Barfüßerkirche bereits 1238 bestanden haben muss, wie aus einer (nicht erhaltenen) Grabinschrift des Stifters Henrich Knoblauch an der Kirche hervorginge. Die Angabe erscheint plausibel, da ab 1221 zahlreiche Niederlassungen des Barfüßerordens (Franziskaner) in allen wichtigen deutschen Städten entstanden. Architektonisch entsprach die Barfüßerkirche dem Typ einer Bettelordenskirche.

Die Barfüßer übernahmen zahlreiche seelsorgerliche Aufgaben in Frankfurt, dessen Bevölkerung im 13. Jahrhundert rasch anwuchs. Die Pfarreirechte für die gesamte Stadtbevölkerung lagen jedoch weiterhin ausschließlich beim kaiserlichen Stift St. Bartholomäus.

1314 löste die Wahl Ludwigs IV. zum König einen Konflikt mit dem Papst aus, in dessen Verlauf die Stadt Frankfurt zeitweise mit dem Interdikt belegt wurde. Während dieser Zeit spaltete sich auch der Frankfurter Klerus in Kaiserliche und Päpstliche. Der Historiker Johann Georg Battonn berichtete in seiner Oertlichen Beschreibung der Stadt Frankfurt am Main (1866), dass das Kloster zwischen 1330 und 1350 geschlossen war; trotzdem fanden auch während des Interdikts zumindest vereinzelt Gottesdienste statt, die wohl von kaisertreuen Ordensbrüdern gehalten wurden.

In der Folgezeit zeigte das Barfüßerkloster eine besondere Nähe zum Rat der Stadt. Die Kirche und die anderen Einrichtungen des Klosters standen den Bürgern bereitwillig zur Verfügung, wenn die Stadt – zum Beispiel während der Messen oder bei der Kaiserwahl – von Fremden überfüllt war. Auch als Rathaus dienten die Klosteranlagen zeitweise, bis der Rat 1405 mit dem Römer ein genügend großes Rathaus ankaufte.

Im Gegensatz zur Ordensregel des Heiligen Franziskus sammelte der Orden in Frankfurt im Laufe der Zeit erhebliche Besitztümer an; erst nach der Ordensreform von 1469 wurde das Armutsgebot wieder streng befolgt und das Eigentum des Konvents dem Rat übergeben. In dieser Zeit lebten im Frankfurter Barfüßerkloster stets nicht mehr als ungefähr zehn Mönche. Unter den Mitgliedern des Frankfurter Konvents ist Thomas Murner, der von 1510 bis 1513 dort Lektor war, besonders hervorzuheben.

Noch im 15. Jahrhundert begann eine großzügige Erneuerung des Barfüßerklosters. 1478 errichtete man einen Kreuzgang, ab 1485 wurde die Kirche – vor allem der Lettner und die Gewölbe – ausgebaut. 1500 bis 1510 wurde der Chor neugebaut.

1522 hielt der Marburger Barfüßermönch Hartmann Ibach in der Katharinenkirche die erste reformatorische Predigt in Frankfurt. 1525 wurden mit Dionysius Melander und Johann Bernhard die ersten reformatorischen Prediger durch den Rat der Stadt beauftragt. Seit 1526 wurden in der Barfüßerkirche regelmäßig evangelische Predigten gehalten.

Noch vor der 1530 erfolgten offiziellen Einführung der Reformation in Frankfurt wandten sich die letzten acht Konventualen mit einer Bittschrift an den Rat. Darin baten sie um die Übergabe des Klosters an den Rat und die Aussetzung einer Leibrente für den Unterhalt der Mönche. Eine Kommission des Rats unter Hamman von Holzhausen verhandelte mit den Bittstellern. Am 9. Juni 1529 wurde das Kloster an die Stadt übergeben. Bald danach heirateten mehrere der ehemaligen Mönche, ihr letzter Guardian Peter Pfeiffer wurde als dritter evangelischer Prediger des Rats eingestellt.

Die Barfüßerkirche wurde nun zu einer evangelischen Kirche. 1542 belegte die städtische Lateinschule die ehemaligen Klostergebäude, wo sie bis zu deren Abriss 1839 blieb.


Die Barfüßerkirche als evangelische Hauptkirche (1529 bis 1786)

Nach der „vorläufigen Suspendierung“ der katholischen Messe durch den Rat (23. April 1533) fanden in Frankfurt bis auf weiteres keine katholischen Gottesdienste mehr statt. Als größte und bedeutendste Kirche war zunächst St. Bartholomäus das Zentrum des kirchlichen Lebens, zumal der Rat die bisherige kirchliche Verfassung der Stadt unangetastet ließ. Alle Bürger der Stadt gehörten weiterhin zu einer Pfarrei, wie schon seit dem Mittelalter.

Nach dem Augsburger Interim wurden am 14. Oktober 1548 sechs katholische Stifts- und Ordenskirchen, darunter auch St. Bartholomäus, an ihre Orden bzw. Stiftsgeistlichen zurückgegeben. Den evangelischen Christen der Stadt, inzwischen rund 98 Prozent der Bürgerschaft, blieben die Barfüßer-, Katharinen-, Weißfrauen-, Peters-, Dreikönigskirche und die Kirche des Hospitals zum Heiligen Geist. Mit diesem Kompromiss sicherte der Rat die politische Unabhängigkeit der Stadt und ihre wichtigsten Privilegien, vor allem die Messen und die Kaiserwahlen. Dieser kluge Schritt zahlte sich aus: Seit 1562 wurden alle Kaiser nicht nur in Frankfurt gewählt, sondern auch gekrönt.

Die Barfüßerkirche als größte der verbliebenen evangelischen Kirchen wurde daher ab 1548 zur Hauptkirche. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde ihre Kapazität durch den Einbau von Emporen hinreichend erweitert. 1599 wurde die erste Orgel eingebaut, 1685 ein größerer Dachreiter aufgesetzt, in dem drei Glocken Platz fanden. Auch die Innenausstattung wurde ergänzt, so dass sich ihr Stil allmählich von der Gotik zum Barock veränderte. 1671 erhielt die Kirche eine neue Kanzel, einen Altar und eine neue Orgel. Das Altarbild schuf Matthäus Merian d.J..

In dieser Form genügte die Kirche bis ins 18. Jahrhundert den Anforderungen der Bürgerschaft. Die evangelischen Geistlichen der Stadt bildeten das evangelische Predigerministerium, dessen Vorsitzender, der Senior, zugleich Pfarrer der Barfüßerkirche war.

Von 1666 bis 1686 war Philipp Jakob Spener Senior in Frankfurt. Dieser gründete 1670 gemeinsam mit Johann Jakob Schütz das erste collegium pietatis (Hauskreis) und verfasste 1675 sein bedeutendstes Werk, eine kurze Programmschrift mit Namen Pia Desideria oder Herzliches Verlangen nach gottgefälliger Besserung der wahren evangelischen Kirche (1675), deren Erscheinen als Gründungsdatum des Pietismus angesehen wird. Mit seinem Weggang aus Frankfurt endete zunächst die Zeit des Pietismus in Frankfurt; unter seinen Nachfolgern setzte sich die strenge Lutherische Orthodoxie wieder durch. Doch gab es auch im 18. Jahrhundert immer wieder pietistische Pfarrer in Frankfurt. Der bedeutendste unter ihnen war Johann Friedrich Starck, von 1723 bis 1756 Pfarrer an der Barfüßerkirche. Mit seinen pietistischen Erbauungsschriften war er der meistgelesene Schriftsteller seiner Zeit.

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts machte sich allmählich die Baufälligkeit der alten Barfüßerkirche bemerkbar. Am 21. Februar 1782 fand der letzte Gottesdienst statt. Weil sich Risse im Gewölbe zeigten, verfügte der Rat die Schließung der Kirche. Im August 1786 begann ihr Abbruch, der Anfang 1787 abgeschlossen war.


Der Neubau der Paulskirche

Über die Gestaltung des Neubaus waren sehr unterschiedliche Vorschläge erarbeitet worden. Der damalige Frankfurter Stadtbaumeister Johann Andreas Liebhardt schlug einen ovalen Hallenbau mit Kuppeldach und einem Turm im Westen der Kirche vor. Der Rat beauftragte jedoch die Architekten Johann Georg Christian Hess und Nicolas de Pigage, die ebenfalls Vorschläge eingereicht hatten, mit der Überarbeitung der Pläne. Als Liebhardt im Januar 1788 starb, ergab sich eine weitere Verzögerung. Schließlich erhielt Hess, der auch sein Nachfolger als Stadtbaumeister war, den Auftrag, neue Pläne zu erstellen und dabei gewisse Vorgaben des Rates einzuarbeiten.

1789 begann der Neubau. Als Baumaterial verwendete man – wie bei fast allen bedeutenden Frankfurter Bauwerken – roten Mainsandstein. Im Juni 1792 war das Gebäude bis auf das Dach, die Treppenhäuser und den Turm fertiggestellt. Aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Krise während der Koalitionskriege zog sich der Neubau von da an über einen längeren Zeitraum hin. 1796 erhielt die Kirche ein Dach, erst 1802 wurden Fenster eingesetzt, um den Bau vor der Witterung zu schützen. Turm und Treppenhäuser blieben jedoch weiterhin unvollendet.

Danach konnten erst 1810 wieder städtische Mittel für den Weiterbau bereitgestellt werden. Man vermietete die unfertige Kirche als Lagerraum an Frankfurter Kaufleute und wollte die Mieteinnahmen in den städtischen Bauetat einstellen. Sie wurden allerdings durch die hohen Kontributionen, die die Stadt infolge der französischen Besatzung zu leisten hatte, wieder aufgezehrt.

1816 wurde Johann Friedrich Christian Hess als Nachfolger seines Vaters zum Stadtbaumeister ernannt. Der für 1821 vorgesehene Weiterbau verzögerte sich jedoch weiterhin, zumal Hess durch einen weiteren Großbau – die Stadtbibliothek – beschäftigt war.

Die Verzögerung des Kirchenbaus war nicht allein eine Folge der Mittelknappheit nach den Koalitionskriegen. Nach der Wiederherstellung der Freien Stadt Frankfurt musste der Senat zunächst für geordnete politische Verhältnisse sorgen. Hierzu zählte auch die Reform der Kirchenordnung: Die städtische Verfassung, die Constitutions-Ergänzungs-Acte, stellte 1816 das lutherische Konsistorium wieder her, das wie auch der reformierte und der katholische Kirchenvorstand seine Gemeinde vertrat. 1820 wurde ein von der Geistlichkeit unabhängiger evangelischer Gemeindevorstand berufen und schließlich, nach langen Verhandlungen, Anfang 1830 in der sogenannten Dotationsurkunde die finanzielle Ausstattung der Kirche geregelt. Die Stadt verpflichtete sich darin, für Wohnung und Gehalt der zwölf lutherischen Geistlichen zu sorgen und der lutherischen Gemeinde drei Schulen und sechs Kirchen „zum immerwährenden Gebrauch“ zu überlassen, darunter auch die Barfüßerkirche.

Unmittelbar darauf wurde im Frühjahr 1830, nach fast dreißigjähriger Unterbrechung, der Bau wieder aufgenommen. Die bereits fertiggestellten Bauteile waren inzwischen völlig verwahrlost, aus den zertrümmerten Fenstern und den unverglasten Fensterschächten des Turmes und der Treppenhäuser wuchsen Bäume und Sträucher.

Am 23. Mai 1833 beschloss das lutherische Konsistorium der Stadt, der neuen Kirche nach Paulus, dem Apostel des sola fide, den Namen Paulskirche zu geben. Der bisherige Name wurde für unpassend gehalten, „indem die Barfüßermönche ja selbst aus der katholischen Kirche wenigstens in Deutschland verschwunden sind“. Am gleichen Tag beschloss der städtische Senat, dass der Festgottesdienst zur Einweihung am 9. Juni 1833 stattfinden solle. In den Feiern zeigte sich das bürgerliche Repräsentationsbedürfnis der politischen Gemeinde, die kirchliche Zeremonie verlief eher schlicht. Die Einweihungspredigt hielt Pfarrer Anton Kirchner.


Die Paulskirche als Tagungsort der Nationalversammlung

Als im Zuge der bürgerlichen Märzrevolution 1848 ein Sitz für das erste demokratisch gewählte gesamtdeutsche Parlament, die Nationalversammlung, gesucht wurde, bot sich die Paulskirche als größter und modernster Saal Frankfurts an. Am 18. März 1848 überreichten die Frankfurter Rechtsanwälte Binding und Friedrich Siegmund Jucho dem evangelischen Gemeindevorstand ein Schreiben, in dem sie um die Bereitstellung der Paulskirche baten. Bereits am 21. März erklärte sich der damalige Senior Dancker namens aller Vorstände „mit Freuden einverstanden“ und wies den Kirchendiener Meyer an, dem Vorbereitungskomitee zur Hand zu gehen. Erst nach den Frankfurter Barrikadenkämpfen vom 18. September 1848 in der Folge der Schleswig-Holstein-Krise, bei der die Nationalversammlung dem preußischen Waffenstillstand mit Dänemark während des schleswig-holsteinischen Krieges mangels eigener exekutiver Mittel hatte zustimmen müssen, und noch stärker nach der standrechtlichen Erschießung des Abgeordneten Robert Blum durch österreichisches Militär als Folge der Niederschlagung des Oktoberaufstand in Wien kam es im Frankfurter Gemeindevorstand zu Auseinandersetzungen über die Nutzung der Kirche zu politischen Zwecken.

In aller Eile nahm man Ende März 1848 die notwendigen Umbauten vor: Wände und Fenster der Kirche wurden mit Fahnen in den neuen Bundesfarben Schwarz-Rot-Gold geschmückt, die Kanzel wurde mit einem Tuch verhüllt, die Orgel durch einen breiten Vorhang verdeckt, der ein Frescogemälde von Philipp Veit zeigte: die Germania mit Fahne und Schwert, rechts und links von je ein Lorbeerkranz mit vaterländischen Versen. Anstelle des Altars wurde der Präsidententisch aufgebaut. „Wie völlig man sofort nach Eröffnung der Verhandlungen von dem kirchlichen Charakter des Versammlungsortes absah, fand seinen klarsten Ausdruck in der schroffen Ablehnung eines Eröffnungsgebetes, wobei Raveaux sagte, das Beten gehört in die Kirche und an das Wort erinnerte: Hilf dir selbst, so wird dir Gott helfen.“

Vom 31. März bis zum 3. April 1848 war die Kirche Versammlungsort des Vorparlaments, das die Wahl zur Nationalversammlung vorbereitete. Am 18. Mai 1848 trat die Nationalversammlung zum ersten Mal hier zusammen und wurde deshalb auch Paulskirche oder Paulskirchenparlament genannt.

Am 29. Juni 1848 wählte die Frankfurter Nationalversammlung hier Erzherzog Johann zum Reichsverweser und damit zum ersten von einem Parlament gewählten deutschen Staatsoberhaupt. Nach dem Scheitern der Märzrevolution legte er das Amt jedoch Ende 1849 wieder nieder.

Zwischen 6. November 1848 und 9. Januar 1849 musste die Nationalversammlung für insgesamt 40 Sitzungen in die deutsch-reformierte Kirche am Kornmarkt ausweichen, da in der Kirche eine der ersten Zentralheizungen Deutschlands eingebaut wurde. Bis dahin hatte die „unerträgliche Kälte“ in der Kirche jeden Winter für Verdruss gesorgt; nunmehr sorgten zwei mit Steinkohle befeuerte Heizkessel und eine für die damalige Zeit hochmoderne Warmwasser-Fußbodenheizung für angenehme 15 °R (18 °C) bei einer Außentemperatur von −8 °R (-10 °C).

Gleichzeitig hatte die Kirche eine Gasbeleuchtung aus 37 Lüstern erhalten. Der Mangel an Licht und Wärme konnte sich also nicht mehr hinderlich auf die Arbeit der Nationalversammlung auswirken, sondern höchstens die politische Großwetterlage.

Am 27. Oktober 1848 stimmte die Nationalversammlung für den Zusammenschluss aller Staaten des Deutschen Bundes zu einem Deutschen Reich unter Einbeziehung der deutschen Lande Österreichs. Diese sogenannte Großdeutsche Lösung scheiterte am Widerstand Kaiser Franz Josephs I., da sie auf eine Teilung des Kaisertums hinausgelaufen wäre. Die Nationalversammlung verfolgte daraufhin die kleindeutsche Lösung, ein Reich unter Führung Preußens und unter Ausschluss Österreichs.

Am 28. März 1849 verabschiedete die Nationalversammlung eine Reichsverfassung, die Paulskirchenverfassung. Die Mehrheit hatte sich dabei für ein Erbkaisertum ausgesprochen. Am 30. März wählte die Versammlung eine aus 32 Abgeordneten bestehende Kaiserdeputation, die am 3. April 1849 dem preußischen König Friedrich Wilhelm IV. die deutsche Kaiserkrone anbot. Der König lehnte jedoch ab; er wollte kein konstitutioneller Monarch werden, sondern beharrte auf dem Gottesgnadentum.

Damit war die Märzrevolution gescheitert und die Nationalversammlung zerfiel. Die österreichischen und preußischen Abgeordneten legten ihre Mandate nieder, weitere folgten ihnen. Im Mai 1849 kam es in verschiedenen deutschen Staaten zu Aufständen zur Durchsetzung der Frankfurter Reichsverfassung (Reichsverfassungskampagne), die mit preußischer Hilfe mit Waffengewalt niedergeschlagen wurde. Am 31. Mai 1849 beschlossen die noch in Frankfurt verbliebenen Abgeordneten, die Nationalversammlung nach Stuttgart zu verlegen, um sich dem preußischen Einfluss zu entziehen. Damit endete nach etwas mehr als einem Jahr die Rolle der Paulskirche als Parlamentssitz.

Der Kirchengemeinde stand die Paulskirche über vier Jahre lang nicht zur Verfügung, von März 1848 bis Juni 1852. Während dieser Zeit nutzte man die Alte Nikolaikirche am Römerberg, die bereits während der langen Bauzeit als Ausweichquartier gedient hatte.


Die Paulskirche bis 1918

Nach der Rückgabe der Paulskirche an die Kirchengemeinde wurde 1856 eine von Anfang an geplante Einfriedung um den Altar gebaut. Nach dem Dombrand vom 14. August 1867 richtete man eine Feuerwache auf dem Turm ein (bis 1878).

In den Jahren 1892/1893 erfolgte die erste größere Renovierung des Innenraums: Der Maler Karl Grätz schmückte die Decke mit Bildern der vier Propheten Jesaja, Jeremia, Ezechiel und Daniel und mit 16 betenden Engeln. Auf der Brüstung der Empore wurden vor dem Orgelprospekt Statuen der vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes aufgestellt.

Auch nach dem Verlust der staatlichen Unabhängigkeit und der Annexion durch Preußen 1866 blieb Frankfurt noch bis 1899 bei der aus dem Mittelalter überlieferten Kirchenverfassung. Das Stadtgebiet einschließlich Sachsenhausens bildete innerhalb der Kirchenprovinz Hessen-Nassau einen eigenen lutherischen Konsistorialbezirk mit einer einzigen Gemeinde. Die (seit 1830) zwölf Pfarrer – davon zwei an der Paulskirche – waren städtische Beamte und wurden auf den König von Preußen als Inhaber des Kirchenregiments vereidigt.

Erst am 27. September 1899 wurde die Kirchengemeinde- und Synodalordnung erlassen, in der die Vereinigung des lutherischen und reformierten Konsistoriums und die Aufteilung des Stadtgebiets in sechs lutherische Gemeinden, darunter auch die Paulsgemeinde, und zwei reformierte Gemeinden festgelegt wurde. Bislang hatten die evangelischen Frankfurter Familien selbst zu wählen, zu welcher Kirche oder zu welchem Prediger sie sich halten wollten; nunmehr wurden auch in Frankfurt Parochien eingeführt. Die Paulsgemeinde, die den dichtbesiedelten südlichen und östlichen Teil der Altstadt umfasste, zählte zu dieser Zeit bis zu 20.000 Gemeindeglieder.

In der Kaiserzeit fanden in der Paulskirche zahlreiche nationale Gedächtnisfeiern statt. Man ehrte die Parlamentarier Ernst Moritz Arndt, Ludwig Uhland und Wilhelm Jordan. 1908 fand die Eröffnungsfeier zum 11. Deutschen Turnfest statt, bei der 12.000 Turner aus aller Welt die Paulskirche besuchten und an Friedrich Ludwig Jahns Platz im Parlament eine Gedenktafel mit Silberband angebracht wurde. Nachdem am 10. März 1913 unter großer öffentlicher Anteilnahme die Jahrhundertfeier zum Gedächtnis der Freiheitskriege stattgefunden hatte, war die Paulskirche endgültig zu einer nationalen Gedenkstätte geworden.


Weimarer Republik

Mit der Novemberrevolution fiel das Staatskirchensystem in sich zusammen. Bei den demokratischen Kräften setzten sich zunächst die Anhänger einer Trennung von Staat und Kirche durch, wie sie bereits in der Paulskirchenverfassung gefordert worden war. Noch im November 1918 erließ der neue preußische Kulturminister und aktive Kirchengegner Adolph Hoffmann eine Reihe von entsprechenden Verordnungen und ließ den Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach aufheben. Hoffmann schied allerdings schon Anfang 1919 aus gesundheitlichen Gründen aus seinem Amt, und die gemäßigten Kräfte setzten sich durch, die grundsätzlich an einer positiven Gestaltung des Verhältnisses von Staat und Kirche interessiert waren. In der Weimarer Reichsverfassung vom August 1919 wurden Glaubens- und Gewissensfreiheit garantiert.

Die Folgen des Ersten Weltkriegs, vor allem die Inflation von 1923, führten zu einer zunehmenden Verelendung der Altstadt, Davon war die Paulsgemeinde besonders betroffen. Unterstützungsvereine wie der „Evangelische Volksdienst“ mit ehrenamtlichen Helfern kümmerten sich insbesondere um die zahlreichen Jugendlichen, deren Zukunftsperspektiven wegen der sozialen Misere düster waren. Der wachsenden Kirchenferne in der organisierten Arbeiterbewegung versuchte man durch eine „Christliche Volksmission“ zu begegnen.

Politisch gehörten die meisten Pfarrer der Frankfurter Kirche dem deutschnationalen Lager an. Sie standen der Republik misstrauisch gegenüber und fürchteten einen allgemeinen Verfall von Sitten und Moral als Folge der zunehmenden Entkirchlichung der Gesellschaft. Die Sozialdemokratie und vor allem die kommunistische Gottlosenbewegung lehnten sie vehement ab. Besonders hervorzuheben ist der 1918 bis 1925 und 1929 bis 1939 an der Paulskirche wirkende Karl Veidt (1879–1946). Veidt war ein profilierter Theologe, und zugleich Abgeordneter der Deutschnationalen Volkspartei im Reichstag und im preußischen Landtag.

Die Paulskirche wurde in den Zwanziger Jahren zu einem Brennpunkt politischer Auseinandersetzungen, da sie sowohl für die Kirche als auch für die kirchenfernen Parteien der Weimarer Republik ein Symbol war. Seit 1922 fanden jährlich am 11. August die Verfassungsfeiern in der Kirche statt. Zur Gedächtnisfeier für das 75-jährige Jubiläum der Nationalversammlung 1923 kamen Vertreter der Reichsregierung, aller deutscher Staaten und Österreichs.

Als das erste freigewählte deutsche Staatsoberhaupt, der Reichspräsident Friedrich Ebert, starb, beschloss der Frankfurter Magistrat am 2. März 1925, ihm ein Denkmal an der Paulskirchenfassade zu widmen. Der Bildhauer Richard Scheibe entwarf in nur sieben Tagen eine monumentale männliche Aktfigur aus Bronze, die in der östlichen Nische zwischen Turm und Kirchenhalle in vier Metern Höhe auf einem Steinsockel aufgestellt wurde.

Gegen das Denkmal protestierte der damalige Kirchenvorstand der Paulsgemeinde. Die sozialdemokratische Frankfurter Volksstimme antwortete daraufhin am 28. Juli 1926.

„Der Kirchenvorstand der Paulskirche, der sich bekanntlich seit langer Zeit schon als Parteifiliale der Deutschnationalen und Völkischen betrachtet, erdreistet sich, in einem Schreiben an den Magistrat gegen die Aufstellung eines Ebertgedenksteins an der Paulskirche Stellung zu nehmen.“

Die Zeitung interpretierte den Protest also rein politisch; auf die moralischen und ästhetischen Bedenken der konservativen Kirchenvertreter gegen die Statue eines nackten Mannes an der Kirche ging sie nicht ein.

Letztlich setzte sich die Behörde als Eigentümer der Kirche gegen den Widerstand der Gemeinde durch. Am 11. August 1926 weihte Oberbürgermeister Ludwig Landmann anlässlich der Verfassungsfeier die Denkmalstatue ein. Das Gemeindeblatt „Der Paulskirchenbote“ kommentierte das Denkmal sarkastisch: „Deutschland, dem man selbst das letzte Hemd noch ausgezogen hat“ – Eine Anspielung auf den nackten Jüngling und die Reparationszahlungen, zu denen Deutschland aufgrund des Versailler Vertrages verpflichtet war.

Welche Verbitterung in der Gemeinde über die staatliche Inanspruchnahme der Kirche herrschte, zeigt ein Zitat von Pfarrer Struckmeier aus der Festschrift zum hundertjährigen Bestehen der Paulskirche 1933.

„Zu den Versuchen, die Paulskirche der demokratisch-republikanisch-pazifistischen Idee dienstbar zu machen, müssen die jahrelang von den Behörden in der Kirche veranstalteten Verfassungsfeiern gerechnet werden, in denen Redner zu Wort kamen, deren Gedankengänge mit nationalem, geschweige denn mit christlichem Geist nichts mehr zu tun hatten … Der sichtbarste und eindrucksvollste Versuch nach dieser Richtung war die Anbringung des Ebert-Gedächtnis-Males an der Außenwand der Kirche … Es bedurfte erst einer nationalen Revolution, um diesem Akt der Vergewaltigung nationalen und evangelischen Empfindens ein Ende zu bereiten.“

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde das Denkmal am 12. April 1933 abgebaut. Die inzwischen illegal publizierende „Arbeiterzeitung“ der KPD kommentierte in ihrer April-Ausgabe:

„Ohne Ebert, Noske, Severing usw. wäre es doch unmöglich gewesen, daß heute SA und SS herumläuft. Wir Kommunisten machen den Nazis den Vorschlag, das Ebert-Standbild wieder an seinen alten Platz zu bringen und ihm den höchsten Nazi-Orden um den Hals zu hängen für unsterbliche Verdienste für die Reaktion.“

Das Denkmal überstand die Zeit des Nationalsozialismus eingelagert im Keller des Völkerkundemuseums, wurde aber nach dem Krieg nicht mehr an seinem ursprünglichen Ort aufgestellt, da sich der Künstler dagegen aussprach. Stattdessen schuf er mit Einwilligung der Stadt eine neue, stärker an den klassischen Idealen orientierte Figur, die am 28. Februar 1950 eingeweiht wurde. Das ursprüngliche Ebert-Denkmal steht seit 1989 im Innenhof des Historischen Museums.


Die Zeit des Nationalsozialismus

Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme, die sich in Frankfurt mit der Kommunalwahl vom 12. März 1933 vollzog, begrüßte die Kirche zunächst die nationale Revolution und versuchte sie mit ihrem Gedanken einer umfassenden Volksmission zu verknüpfen. Am 21. März predigte Pfarrer Veidt vor etwa 1.500 Besuchern, darunter zahlreiche Schutzpolizisten, in einem Gottesdienst aus Anlass der Reichstagseröffnung, des „Tages von Potsdam“ und kritisierte die Weimarer Republik in scharfen Worten: „Es war nicht nur ein Verbrechen, sondern auch offenkundige Torheit, dass in der Revolution des Jahres 1918 und bei dem Staatsneubau 1919 bewusst der Bruch mit den nationalen, geistigen, sittlichen und religiösen Kräften, die unser Volk gestaltet und groß gemacht haben, vollzogen wurde.“ Er warnte, die nationale Bewegung müsse „über kurz oder lang versanden,… wenn sie nicht ihre tragende Kraft … bei Jesus und aus dem Evangelium“ hole. „Staat, Volk und Volkstum gehören in den Bereich des Vergänglichen, während Ausgangspunkt und Ende des Reiches Gottes in der Ewigkeit liegen.“ Anders als viele seiner Amtsgenossen, war Veidt bereits seit 1929 ein profilierter Gegner des Nationalsozialismus. Aus Protest gegen den politischen Kurs Alfred Hugenbergs war er von der DNVP zum Christlich-Sozialen Volksdienst gewechselt, für den er bis 1933 Abgeordneter im preußischen Landtag war.

Veidt gehörte bald nach der Machtübernahme zu den führenden Vertretern des Pfarrernotbundes und war ab 1934 Vorsitzender des Landesbruderrates Nassau-Hessen der Bekennenden Kirche. Er wurde zu einer der Hauptfiguren des Kirchenkampfes in Frankfurt. Im Herbst 1934 wurde er durch die Kirchenleitung gemaßregelt und strafversetzt. Veidt hatte gegen den zwangsweisen Zusammenschluss der drei Evangelischen Landeskirchen von Frankfurt, Hessen und Nassau protestiert und gegen die Einsetzung des neuen Landesbischofs Ernst Ludwig Dietrich, eines Vertreters der völkischen Deutschen Christen. Veidt weigerte sich jedoch, seine Stelle an der Paulskirche zu räumen und klagte vor dem Frankfurter Landgericht gegen die Kirchenleitung. Am 10. März 1935 wurden die Schlösser der Paulskirche und der Alten Nikolaikirche getauscht, um ihn am Betreten der Kirche zu hindern. Mit Hilfe einiger Anhänger gelangte er dennoch in die Alte Nikolaikirche und hielt dort den ganzen Tag über eine Predigt nach der anderen. Oberbürgermeister Friedrich Krebs verfügte daraufhin am 16. März unter Berufung auf das Eigentumsrecht der Stadt die Schließung der Paulskirche, wurde jedoch am 9. April durch den Regierungspräsidenten in Wiesbaden angewiesen, sich neutral zu verhalten. Am 30. April gewann Veidt seinen Prozess gegen die Kirchenleitung. Die Disziplinarmaßnahmen wurden zurückgenommen, und ab Herbst 1935 durfte Veidt wieder als Paulskirchenpfarrer amtieren. Obwohl er seinen Kampf gegen die Landeskirche erfolgreich durchgestanden hatte, war er in den folgenden Jahren zunehmender Verfolgung durch die Gestapo ausgesetzt. Veidt wurde mit Redeverbot belegt und mehrfach in Haft genommen. 1939 wechselte er an die Matthäuskirche im Westend, wo er den Krieg und die Zerstörung der Stadt miterlebte.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Paulskirche beim ersten Bombenangriff auf die Innenstadt am 5. Oktober 1943 von fünf Brandbomben getroffen, die jedoch rasch gelöscht werden konnten und keinen Schaden anrichteten. Daraufhin verstärkte man die Brandschutzmaßnahmen. Decken und Gebälk wurden mit feuerhemmenden Mitteln imprägniert und alle Türen mit Asbestplatten abgeschirmt. In der Kirche wurde eine Brandwache eingerichtet.

Am 12. März 1944 fand der letzte Gottesdienst in der Kirche statt. Am 18. März 1944 folgte der nächste schwere Luftangriff, der vor allem in der östlichen Altstadt schwere Schäden verursachte. Die Paulskirche und ihre Umgebung blieben zunächst unversehrt, gegen Ende des Angriffs trafen jedoch einige Brandbomben und setzten das Dach in Brand. Da die vorbereiteten Feuerlöschschläuche wegen des Druckabfalls in den Hydranten nicht eingesetzt werden konnten, fraß sich der Brand durch den Dachstuhl, bis das Gebälk zusammenstürzte und auch den Innenraum zerstörte. Vier Tage später fand der nächste Bombenangriff statt, der auch die restliche Altstadt Frankfurts fast vollständig zerstörte.


Die wiederaufgebaute Paulskirche als Nationaldenkmal

Als nationales Symbol für die Freiheit und aufgrund ihrer Rolle als Wiege der Demokratie in Deutschland wurde sie als eines der ersten Gebäude in Frankfurt nach dem Zweiten Weltkrieg unter der Leitung von Rudolf Schwarz wieder aufgebaut. Am 17. März 1947 wurde der neue Grundstein gelegt.

Aus Kostengründen und Mangel an Baumaterial wurde beim Wiederaufbau die ursprüngliche Innengestaltung stark verändert. Ein neuer Zwischenboden trennt das Untergeschoss, das heute als Ausstellungsraum dient, vom eigentlichen Saal im Obergeschoss. Vor allem aber wurde anstelle der früheren Kuppel ein Flachdach gebaut und Milchglasfenster eingesetzt.

Zum hundertjährigen Jubiläum der Nationalversammlung am 18. Mai 1948 wurde die wiederaufgebaute Kirche eröffnet. Die Festansprache hielt Fritz von Unruh. Seine „Rede an die Deutschen“ war eine kritische Analyse der NS-Zeit. Am 28. August 1948 bekam Fritz von Unruh in der Paulskirche den Goethepreis der Stadt Frankfurt verliehen. Seit 1949 wird der Goethepreis alle drei Jahre in der Paulskirche verliehen.

Durch die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg war die Wohnbevölkerung der Altstadt stark zurückgegangen. Die kleiner gewordene Paulsgemeinde benötigte keine so große Kirche mehr. Sie erhielt deshalb 1949 die wesentlich kleinere Alte Nikolaikirche am Römerberg als Gemeindekirche zugewiesen. Am 12. Mai 1953 wurde die Paulskirche aus der bisherigen Dotationsverpflichtung herausgenommen und gegen das Dominikanerkloster getauscht. Dabei verpflichtete sich die Stadt, dass das Kreuz auf der Kirche nicht entfernt werden darf. Der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau steht seither ein Nutzungsrecht zu.

Seit 1948 ist die Paulskirche somit keine Kirche mehr, sondern wird hauptsächlich für Ausstellungen und staatliche oder städtische Veranstaltungen genutzt. Am bekanntesten ist die Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels im Rahmen der jährlichen Frankfurter Buchmesse. Die ersten beiden Buchmessen wurde 1949 und 1950 noch in der Paulskirche abgehalten, danach wurde sie auf das Messegelände verlegt.

In der Kirche fand 1955 ein Kongress von Mitgliedern von SPD, DGB und Gesamtdeutscher Volkspartei gegen die Wiederbewaffnung statt. Die sich anschließende kurzlebige außerparlamentarische Bewegung wurde als Paulskirchenbewegung bekannt.

Am 25. Juni 1963 besuchte der US-Präsident John F. Kennedy Frankfurt und sprach dabei auch in der Paulskirche. In seiner Ansprache wies er darauf hin, dass „kein anderes Gebäude in Deutschland begründeteren Anspruch auf den Ehrentitel der Wiege der deutschen Demokratie erheben“ könne.

Von 1988 bis 1991 wurde die Paulskirche renoviert. Dabei erhielt sie neue Fenster, die an die historischen Fenster vor 1944 erinnerten. Die ebenfalls diskutierte Wiederherstellung des alten Kuppeldaches unterblieb jedoch; das schlichte Flachdach der Nachkriegszeit galt inzwischen ebenfalls als denkmalschutzwürdig. Am 16. April 1991 wurde das kolossale Wandgemälde Der Zug der Volksvertreter zur Paulskirche des Berliner Malers Johannes Grützke feierlich enthüllt.

Am 12. Juni 1994 spannte der französische Artist Philippe Petit ein 300 Meter langes Seil zwischen Paulskirche und Dom und vollführte darauf einen dreißigminütigen Hochseillauf. In 60 bis 70 Metern Höhe stellte er wichtige Ereignisse aus der Frankfurter Geschichte mimisch dar. Die Vorführung wurde vom Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt des Hessischen Rundfunks begleitet. Sie war ein Höhepunkt der 1200-Jahrfeiern der Stadt Frankfurt am Main und kam auf Initiative des Varietés Tigerpalast zustande.

Zur 150-Jahrfeier 1998 der Nationalversammlung wurde die Dauerausstellung „Die Paulskirche. Symbol demokratischer Freiheit und nationaler Einheit“ neu gestaltet.



Text: Wikipedia

2. Bild: Wikipedia/Jean Nicolas Ventadour

Liste der Autoren

Der Text und das Bild sind unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.