Pausa

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Pausa/Vogtl. ist ein Ortsteil und der Hauptort der Stadt Pausa-Mühltroff im Vogtlandkreis in Sachsen.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Pausa.

Richard Gutmann

Weberei S. Wolle

Sonstige

Geschichte

Vermutlich im 6./7. Jahrhundert siedelten sich slawische Stämme in der Umgebung an. Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes als Pussen datiert von 1263 in einer Urkunde über einen Kauf zwischen dem Deutschherren-Ordenshaus Plauen und dem Kloster Mildenfurth bei Weida (heute Ortsteil von Wünschendorf/Elster). Die erste urkundliche Erwähnung als Stadt war 1393, die ältesten Stadtstatuten stammen aus dem Jahr 1449. Der Rat der Stadt übte die Grundherrschaft über die Stadt aus. Nichts deutet mehr darauf hin, dass in Pausa kurz nach der Ersterwähnung der Stadt, eine Amtsmühle gestanden hat.[4] Seit 1571 ist die Stadtmauer urkundlich nachweisbar. Die Entwicklung von einem reinen landwirtschaftlich geprägten Gebiet zu industriellem Gewerbe begann im 17. Jahrhundert. Vom 18. Jahrhundert an prägten Textilbetriebe (Stickerei, Weberei, Strumpfwirkerei) das Stadtbild. Eine Besonderheit in Pausa war im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts die Herstellung von Schiffsflaggen.[5]

Pausa war Sitz des kleinen vogtländischen Amts Pausa,[6] welches nach 1764 meist mit dem kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Plauen gemeinsam genannt wurde. Im Jahr 1856 wurde Pausa Sitz des Gerichtsamts Pausa, bis es 1875 der Amtshauptmannschaft Plauen angegliedert wurde.[7] Am 15. November 1883 wurde der Abschnitt Mehltheuer–Weida der Bahnstrecke Werdau–Mehltheuer eröffnet, an der Pausa eine Bahnstation erhielt. In der Folge wurden etliche Fabriken gebaut, die die Industrialisierung fortschreiten und Pausa zu einem prosperierenden Industriestädtchen werden ließen.

Durch die zweite Kreisreform in der DDR wurde die bisher sächsische Stadt Pausa/Vogtl. gemeinsam mit seinen ebenfalls bisher sächsischen Nachbarorten Ebersgrün, Linda, Oberreichenau, Ranspach, Unterreichenau und Wallengrün im Jahr 1952 dem Kreis Zeulenroda im Bezirk Gera angegliedert. Die Eingemeindung von Oberreichenau erfolgte am 1. Juli 1961[8] und von Linda am 1. Januar 1974.[9]

Während der Zeit der DDR gab es in Pausa eine ganze Reihe Betriebe von überregionaler Bedeutung, beispielsweise

VEB Pametall (Alleinhersteller von Aluminiumgeschirr),

VEB Miederwerk (Produzent von Miederwaren wie BHs, Hüfthalter; Export zu den Versandhäusern Neckermann und Quelle),

VEB Dekostoffe Mülsen, Werk Pausa (Stoffservietten),

VEB Drahtweberei Pausa (Herstellung von Streckmetall für die Grenzzäune der DDR und von grobmaschigen Industriesieben),

VEB Wäscheunion Elsterberg Werk A Pausa (Bettwäsche; Export zu den Versandhäusern Neckermann und Quelle),

VEB Rotpunkt Gummiwarenfabrik (Arbeits- und OP-Handschuhe aus Gummi) und

VEB Elektroinstallation Pausa (Elektro-Sicherungen/Schmelzeinsätze aus Hartporzellan).

Darüber hinaus gab es noch zahlreiche kleinere Industriebetriebe. Alle zusammen machten Pausa zu einer Industriestadt mit einer weit höheren Bedeutung, als es die Größe der Stadt vermuten ließ. Im Gefolge der Wiedervereinigung kam es zu einem weitgehenden Niedergang der Pausaer Industrie. Nur wenige Betriebe überlebten, wurden privatisiert und erfreuen sich einer positiven Entwicklung. Durch Abwanderung sank die Bevölkerungszahl erheblich, was nur durch Eingemeindungen ausgeglichen wurde.

Pausa und seine 1952 ebenfalls dem Kreis Zeulenroda zugeordneten einst sächsischen Nachbarorte gehörten ab 1990 zunächst zum thüringischen Landkreis Zeulenroda. Auf Grundlage des Staatsvertrages zwischen Thüringen und Sachsen wechselten die Stadt Pausa/Vogtl. (mit Oberreichenau und Linda) und die Gemeinden Ebersgrün, Ranspach und Unterreichenau (mit Wallengrün) gemeinsam mit den Orten Mühltroff, Langenbach und Thierbach (bisher Landkreis Schleiz) am 1. April 1992 zum sächsischen Landkreis Plauen.[10] Lediglich bezüglich der Postleitzahl gehören die Orte bis heute zum „thüringischen“ Postleitzahlengebiet „07“.

Nachdem am 1. April 1993 Unterreichenau mit seinem Ortsteil Wallengrün nach Pausa eingemeindet wurde,[11] folgten am 1. Januar 1994 die Orte Ebersgrün,[12] Ranspach[13] und Thierbach.[14] Durch die Eingliederung der Nachbarorte wurde Pausa zu einem Unterzentrum. Am 1. März 2011 wurden Oberreichenau und Bad Linda als Gemeindeteile gestrichen.

Am 10. Januar 2000 wurde eine Verwaltungsgemeinschaft zwischen der Stadt Pausa und der sechs Kilometer westlich gelegenen Stadt Mühltroff mit dem Namen Verwaltungsgemeinschaft Pausa gebildet. Zum 1. Januar 2013 wurde die Verwaltungsgemeinschaft aufgelöst und die Stadt Mühltroff in die Stadt Pausa eingegliedert, welche sich dadurch in Pausa-Mühltroff umbenannte.[15]


Text: Wikipedia

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