Puschkinallee 4 (Potsdam)

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche

Die Villa in der Puschkinallee Nummer 4 befindet sich in der Nauener Vorstadt von Potsdam. Sie fällt ins Auge, ohne zu gefallen. Der einst reiche Stuck ist abgeschlagen und durch Rauhputz ersetzt. Es war eine reich verzierte Villa im Renaissance-Stil, mit einem großen, durch ein Oberlicht erhellten Eingangsbereich. Das bleiverglaste Fenster im Treppenhaus ist noch erhalten, es zeigt eine Stadtansicht mit Neptunbassin und Stadtschloss, im Keller lagerte guter Wein.


Geschichte

Im Jahr 1872 wurde die repräsentative Villa durch den Maurermeister Heinrich Zech errichtet. Auftraggeber war der Rentier Otto Mühlberg.

Um das Jahr 1900 gehörte das Haus dem Baron von Oppenfeld, der beheizbare Gewächshäuser errichten ließ, um Palmen unterzustellen. Nach dem Ersten Weltkrieg war es mit dieser Herrlichkeit vorbei. Für 1930 ist belegt, dass der damalige Besitzer Major a.D. Herwarth von Bittenfeld Räume an insgesamt fünf Parteien untervermietete und Nebengebäude als Garagen verpachtete.

Im Jahr 1938 kaufte der Staat die Villa, ließ sie wieder herrichten und nutzte sie als Dienstsitz für den Präsidenten des Reichsrechnungshofes, Doktor Heinrich Müller. Müller war bereits 1921 in die NSDAP eingetreten und ein Fanatiker der letzten Stunde. Beim Einmarsch der Roten Armee in Potsdam tötete er drei seiner vier Kinder, seine Ehefrau und sich selbst. Die 19-jährige Tochter Helga war als Flak-Helferin eingesetzt und nicht im Haus.

Im Jahr 1945 ging das Gebäude in den Besitz der Stadt Potsdam über. Es wurde für den Sender Potsdam von Radio DDR 1 genutzt. Bis zum Ende der 1990er-Jahre hatte Antenne Brandenburg mit rund 60 Mitarbeitern dort ihren Sitz.





Quellen: potsdam-wiki

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von potsdam-wiki beschrieben.