Sächsische Dampfschiffahrt

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Siegelmarke Sächsisch-Böhmische Dampfschifffahrtsgesellschaft

Die Personendampfschifffahrt auf der Oberelbe begann im Jahr 1834, als ein Heckraddampfboot des Zuckersiederei-Besitzers Heinrich Wilhelm Calberla zwischen Hamburg und Dresden verkehrte. Vorher gab es mehrere Gesuche an den sächsischen König, um mit Dampfschiffen die Segelschiffe und Treidelschiffe abzulösen. Das 1. Gesuch von 1815 (vom Kaufman F. W. Schaff) wurde wie auch weitere abgelehnt. Calberlas Dampfer fuhren bis 1837, danach beteiligte er sich als Aktionär an der Elbdampfschiffahrts-Gesellschaft.


Dresdner Elbdampfschiffahrts-Gesellschaft, gegründet 1837

Am 8. Juli 1836 erhielten zwölf Dresdner Bürger, darunter Benjamin Schwenke und Friedrich Lange, durch König Friedrich August II. von Sachsen das alleinige Privileg zur Gründung einer Dampfschifffahrtgesellschaft im Königreich Sachsen. Sie hatten ein Jahr Zeit die Dampfschifffahrt auf der Elbe zu entwickeln und eröffneten im Jahr 1837 die Dresdner Elbdampfschiffahrts-Gesellschaft.

Parallel wurde 1836 Andreas Schubert, Professor für Mathematik und Mechanik an der Technischen Bildungsanstalt Dresden, Direktor des neugegründeten Dresdner Actien Maschinenbau-Vereins. Schubert, der die Dampfschifffahrt auf der Seine kennengelernt hatte, konstruierte die ersten Dresdner Dampfschiffe, die unter seiner Leitung auf der Vogelwiese am Johannstädter Elbufer gebaut wurden. Im Jahr 1837 ging mit der „Königin Maria“ das erste deutsche Personendampfschiff vom Stapel, dessen erste öffentliche Fahrt nach Rathen im Elbsandsteingebirge führte.


Königlich priviligirte Sächsische Dampfschiffahrts-Gesellschaft (1839)

Ab 1839 firmierte die Gesellschaft unter dem Namen Königlich priviligirte Sächsische Dampfschiffahrts-Gesellschaft und das bisher auf 5 Jahre begrenzte Privileg wurde bis 1849 verlängert. In der Folge bot die K.K.pr. Elbe-Dampf-Schiffahrt tägliche Fahrten zwischen Dresden und Prag an.


Sächsisch-Böhmische Dampfschiffahrts-Gesellschaft (1867)

Im Jahr 1849 ist der Name Vereinigte Sächsisch-Böhmische Dampfschiffahrt in einem Inserat der Deutschen Algemeinen Zeitung zu finden. 1851 wurde die böhmische Konkurrenz übernommen und ab 26. März 1867 firmierte man daher als Sächsisch-Böhmische Dampfschiffahrts-Gesellschaft. 1857 gehörten 10 Personendampfer zur Flotte und 1890 waren es 24 und eine Dampffähre. Der kurzzeitig aufgenommene Schleppdienst wurde aufgrund starker Konkurrenz wieder eingestellt.


Liegeplatz am Dresdner Terrassenufer (1910)

1910 erhielt die Flotte ihren Liegeplatz am Dresdner Terrassenufer unterhalb der Brühlschen Terrasse. Im Jahr 1911 besaß die Sächsisch-Böhmische Dampfschifffahrtsgesellschaft 33 Dampfschiffe und beschäftigte fast 540 Personen. 1928 ging aus ihr die „Weiße Flotte“ hervor, deren Name sich auf den weißen Anstrich der Schiffe bezog. 1936 wurde das 100-jährige Jubiläum gefeiert und die Strecke war inzwischen rund 320 km lang und reichte von Litomerice bis Dessau. Die Flotte wurde ständig modernisiert, die Kessel und Dampfmaschinensteuerungen erneuert und mit elektrischer Beleuchtung ausgestattet. Ab 1943 erhielten die Dampfer einen Tarnanstrich; 5 wurden zur Evakuierung von Hamburg eingesetzt und andere zu Lazarett- und Versorgungsschiffen umgebaut. Drei Dampfer wurden durch Bombentreffer versenkt und ein Schiff wurde im Stadtzentrum behelfsmäßig als Fähre eingesetzt, da die Brücken zerstört waren. Sechs Schiffe gingen durch den Krieg verloren.


VEB Elbeschifffahrt Sachsen (1948)

1948 wurde die damals 16 Raddampfer umfassende Flotte als VEB Elbeschifffahrt Sachsen verstaatlicht. Der Betrieb wurde 1956 aufgelöst. Aus ihm entstanden selbstständige regionale Binnenschifffahrtsbetriebe, unter ihnen die VEB Fahrgastschifffahrt „Weiße Flotte“ Dresden. Deren Schiffe wurden jährlich von etwa 1,5 Millionen Ausflüglern genutzt.


Sächsische Dampfschiffahrt (1992)

1992 wurde das Unternehmen von der Treuhand an die Conti Reederei übergeben. Die verbliebenen Schiffe, darunter acht historische Seitenraddampfer, werden von der neu entstandenen Sächsischen Dampfschiffahrts GmbH & Co. Conti Elbschiffahrts KG mit mehrheitlicher Beteiligung des Freistaates Sachsen betrieben. Sie wurden in den Jahren 1993/94 grundlegend saniert und originalgetreu restauriert und gingen anschließend wieder auf Fahrt entlang dem Elbtal. Im Dezember 1999 wurde der Personendampfer „Krippen“ zurückgekauft. Nach seiner Überholung auf der Laubegaster Werft wurde er im Sommer 2000 als neunter historischer Raddampfer wieder in die Flotte eingegliedert.

In der Saison 2012 fuhren 634.000 Fahrgäste mit den Schiffen der Weißen Flotte. Der Umsatz betrug 8,6 Millionen Euro.



Text: Wikipedia

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