Sächsische Wollgarnfabrik

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Ansicht des stark gewachsenen Areals der Sächsischen Wollgarnfabrik AG vormals Tittel & Krüger nebst Auszeichnungsmedaillen, um 1890.

Die Sächsische Wollgarnfabrik Tittel & Krüger war eine Spinnerei in Leipzig. Mit über 100.000 Quadratmetern Geschossfläche ist sie heute Deutschlands größtes Industriedenkmal und Europas größter Gebäudekomplex der Gründerzeit. Die Größe des gesamten Areals beläuft sich auf 50.000 Quadratmeter.


Geschichte

Im Jahr 1866 gründete C. A. Tittel am Markt in Leipzig eine Seiden-, Garn- und Tapisseriewarenhandlung, deren Teilhaber 1869 A. A. Krüger wurde. 1875 erwarben Tittel & Krüger ein Grundstück an der Nonnenstraße und errichteten dort eine Dampffärberei.

1887 wurde die Sächsische Wollgarnfabrik Aktiengesellschaft, vormals Tittel & Krüger gegründet, die ab 1888 weitere Spinnereigebäude in einer repräsentativen Backsteinarchitektur errichtete. Der erste Bauabschnitt dieser Erweiterung war der Hochbau West (die heutigen Elsterlofts). Baubeginn des zweiten Bauabschnitts war 1897. Das Besondere an diesen Gebäuden ist, dass es sich nicht um reine funktionale Zweckbauten handelt, da die Architekten Pfeifer & Händel (ab 1893 Händel & Franke), bekannt für ihre prestigeträchtigen Industriebauten, den Auftrag erhielten, eine aufwändige Architektur zu schaffen, die an Prächtigkeit weit über das Übliche hinaus ging.

1906 wurden große Aktienteile der Sächsischen Wollgarnfabrik von der Kammgarnspinnerei Bremen aufgekauft und der Nordwolle-Konzern gegründet.

1931 ging die Nordwolle in Konkurs und die Wollgarnfabrik schloss sich mit der Sternwollspinnerei Bahrenfeld zusammen. Unter den Marken „Schwan“, „Stern“ und „Taube“ erreichten die Erzeugnisse auf Basis von Zephir-, Kaschmir- und Mohairwolle einen weltweit guten Ruf. Während des Zweiten Weltkrieges wurden hier Kurzbastfaserkammgarne produziert. Nach 1945 wurde die Wollgarnproduktion wieder aufgenommen. Im Jahr 1950 übernahm der Rat der Stadt Leipzig das Unternehmen als Treuhandbetrieb, und im Oktober 1952 erfolgte die Überführung in Volkseigentum unter dem Namen VEB Leipziger Wollgarnfabrik.

Auch die 1880 gegründete Kammgarnspinnerei Stöhr & Co. in der Zschocherschen Straße, die 1921 die Leipziger Wollkämmerei und 1928 die Kammgarnspinnerei Gautzsch übernommen hatte, wurde beim Volksentscheid in Sachsen 1946 auf Liste C gesetzt. Sie wurde in Form der beiden fortan eigenständigen Betriebe VEB Mitteldeutsche Kammgarnspinnerei (Mika) und VEB Leipziger Wollkämmerei (LWK) 1948 volkseigen.

Am 1. Januar 1969 wurden der VEB Leipziger Wollgarnfabrik, der VEB Mitteldeutsche Kammgarnspinnerei und der VEB Sächsische Kammgarnspinnerei Coßmannsdorf zum VEB Buntgarnwerke Leipzig zusammengeschlossen. Die Spinnerei Coßmannsdorf in Hainsberg war seit 1927 Mehrheitsaktionär der Kammgarnspinnerei zu Leipzig. 1978, 1980, 1982 und 1984 gewannen die Buntgarnwerke die Goldmedaille der Leipziger Messe.



Text: Wikipedia

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