Saarbrücker Zeitung

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Die Saarbrücker Zeitung ist die einzige Tageszeitung des Saarlandes. Seit 1. Januar 2013 gehört sie zusammen mit der gesamten Saarbrücker Zeitungsgruppe mehrheitlich zur Rheinische Post Mediengruppe.[2] Seit der Einstellung der sozialdemokratischen Saarbrücker Allgemeine Zeitung am 27. April 1967[3]:S. 115 übt die Saarbrücker Zeitung am saarländischen Zeitungsmarkt de facto ein Monopol aus.

Reklamemarke

Entwurf: Carl Hermann Münch

Geschichte

Beginn in der Monarchie

Nachdem die fürstlich-nassauische Regierung, geführt von Wilhelm Heinrich von Nassau-Saarbrücken, am 24. Januar 1761 einen Auftrag an den Hofbuchdrucker Gottfried Hofer erteilt hatte, ein Allgemeines Wochenblatt zu drucken, erschien die Zeitung 1761 in der ersten Nummer unter der Aufschrift Nassau-Saarbrückisches Wochenblatt, wie bei Wagner, im Handbuch der Deutschen Tagespresse von 1937 und in anderen Quellen angegeben wurde. In dem Blatt wurden einmal in der Woche Bekanntmachungen der Regierung, Preise des Marktes und ähnliche Informationen gedruckt. Politische Nachrichten fehlten in dem Blatt.

Offensichtlich setzte sich der Name Allgemeines Wochenblatt im Titel des Blattes später durch. Eine ernste Krise der Zeitung bedeuteten die Auswirkungen der Französischen Revolution von 1793, die auch Saarbrücken betrafen. Das Erscheinen des Blattes wurde eingestellt. Im Jahre 1794 erfolgte eine Umbenennung des Blattes in Saarbrücker Wochenblatt anlässlich der Wiederaufnahme des Vertriebs. Die Anwesenheit der Franzosen führte dazu, dass alle Anzeigen und Akten in französischer Sprache gedruckt wurden. Diese Maßnahmen hatte der französische Präfekt angeordnet. Das Blatt musste dadurch Verluste hinnehmen und wurde auch nicht mehr regelmäßig herausgegeben.

Im Jahre 1808 nannte sich die Publikation Saarbrücker Offizielles Intelligenzblatt, um dann 1816 nach dem Anschluss an Preußen den Titel Saarbrücker Intelligenzblatt zu tragen. Nachdem die politische Ordnung verändert wurde, hieß die Zeitung nun Amtsblatt von Saarbrücken. Ab dem 22. Mai 1818 trug die Titelseite den preußischen Adler und die Aufschrift Intelligenzblatt von Saarbrücken, womit eine vollkommene Umstellung des Blattes abgeschlossen wurde. Ab dem 23. September 1836 wurde das Blatt Intelligenzblatt des Kreises Saarbrücken genannt, wobei die Auflage jetzt zweimal wöchentlich erschien. In den Jahren 1837 bis 1848 wurde die Zeitung dreimal in der Woche vertrieben.

Ab 1838 erfolgte die Umbenennung in Saarbrücker Anzeiger. Das Revolutionsjahr 1848 brachte auch eine erhebliche Politisierung der Bürgerschaft, so dass die Zeitung vom 1. Juli bis zum 22. September 1848 täglich gedruckt wurde. Jetzt wurden auch politische Deklarationen wie eine Petition an den König gedruckt. Ab dem 22. September 1848 führte die Zeitung den Titel Saarzeitung, um dann 1861 den Titel Saarbrücker Zeitung anzunehmen. Damit begann die Phase, in der sich diese Zeitung zur bedeutendsten im Saargebiet entwickelte.

Im Saargebiet zwischen Deutschland, Frankreich, und Faschismus

Nach dem Ersten Weltkrieg geriet auch die Saarbrücker Zeitung im Jahre 1920 in große Schwierigkeiten, weil die französische Besatzungsmacht die Zeitung in französisches Eigentum überführen wollte. Max Winkler leitete die finanziellen und unternehmerischen Maßnahmen ein, so dass die Zeitung im deutschen Besitz blieb. Im Jahre 1928 hatte die Zeitung eine Auflage von 70.000 Exemplaren.

Nach der Rückgliederung des Saargebiets wurde das Blatt mit der nationalsozialistischen Presse gleichgeschaltet.[5]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Zeitung ab dem 27. August 1945 wieder als Neue Saarbrücker Zeitung herausgegeben, um dann ab dem 5. September 1946 den Traditionsnamen Saarbrücker Zeitung von 1861 wieder aufzunehmen. Verleger und Herausgeber der überparteilichen Zeitung war Josef Maria Felten, Direktor des Presse-Verlag Saarbrücker Zeitung; die Auflage erreichte 1947 (bei dreimal wöchentlichem Erscheinen) 236.000 Exemplare.[6]

Mit dem Vertrag von Luxemburg, d. h. dem Saarvertrag über den Beitritt des Saarlandes zur BRD in der Folge der Volksabstimmung vom 23. Oktober 1955 wurde das neue Bundesland Saarland Eigentümer der Saarbrücker Zeitung.

Wieder im „Reich“

Durch Beschluss des Saarländischen Landtags vom 5. November 1969 erfolgte schließlich die Privatisierung, wobei zunächst 49 % an den Verleger Georg von Holtzbrinck gingen und 26 Prozent der Geschäftsanteile unentgeltlich an die Gemeinnützige „Förderergesellschaft Saarbrücker Zeitung“ übertragen wurden. Diese Förderergesellschaft wiederum ist im Jahre 2000 in die „Gesellschaft für staatsbürgerliche Bildung Saar mbH“ übergegangen. Die Gesellschaft für staatsbürgerliche Bildung Saar mbH (GSB) hält seither einen Anteil von 26 %. Diese Gesellschaft wird von den Stiftungen der Parteien CDU, SPD und FDP getragen.[7


Text: Wikipedia

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