St. Servatii (Münster)

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St. Servatii (Münster)

St. Servatii in der westfälischen Stadt Münster, benannt nach dem heiligen Servatius von Tongern, ist eine historische Kirche aus der Zeit um das Jahr 1230. Damit ist sie eine der ältesten Kirchen der Stadt. Mehr als 700 Jahre war sie eine selbstständige Pfarrei, bis sie ein Teil der Lamberti-Gemeinde wurde.


Gründung im Mittelalter

In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erfuhr Münster eine Erweiterung seines Stadtgebietes vor allem im südlichen und östlichen Bereich. Wohl durch die planerische Hand der Bischöfe zu Münster wurden im Südwesten die Pfarre St. Aegidii, im Süden St. Ludgeri, im Südosten St. Servatii und im Nordosten St. Martini gegründet. Alle neu entstandenen Pfarreien waren reine Stadtpfarreien.

St. Servatii soll bereits im Jahr 1200 als Holzkapelle erbaut worden sein. Aus einer Evangelienhandschrift des Überwasserklosters geht hervor, dass die Kapelle bereits zu dieser Zeit einen Brand überstand. Der Holzbau wich im 13. Jahrhundert einem Steinbau. Im 15. Jahrhundert wurde die Kirche mit einem fünfseitigen gotischen Chor mit Maßwerkfenstern versehen.


Täuferzeit

Während der Zeit der Täufer wurden im 16. Jahrhundert die westliche Hälfte des Lagerhauses, der Turm sowie die Fundamente verwüstet. Im Jahr 1537 wurde die Kirche wieder aufgebaut. Um die Langhauswände zu stabilisieren, wurden diese um das Jahr 1700 mit klobigen Strebepfeilern verstärkt. Zudem begann die Kirche, um die herum sich ein Friedhof befand, durch die anhaltenden Beisetzungen, durch die sich das Erdreich hob, abzusacken. Um diesem entgegenzuwirken, wurde zunächst der Fußbodenbelag des Kirchbaus wiederholt aufgefüllt, wodurch jedoch Pfeiler und Säulen zusehends verdeckt wurden.


Instandsetzung im 20. Jahrhundert

In der ersten Hälfte des Jahres 1932 wurde die Kirche daher instand gesetzt. Am 28. Oktober 1933 wurde die Kirche als erste bischöfliche Amtshandlung durch Clemens August Graf von Galen in einem Pontifikalamt erneut für die Öffentlichkeit zugänglich.


Zerstörung im Zweiten Weltkrieg

Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg im Zuge alliierter Bombardierung zerstört. Der Prälat Joseph Leufkens äußerte sich mit den Worten: „Wir kletterten über die Trümmerhaufen zur Kirche. Von Altar und Tabernakel war nichts mehr zu finden. Auf den Mauerresten zündeten wir eine Kerze als das letzte ewige Licht an, zum letzten Mal beteten wir das Tantum ergo. Sankt Servatii war nicht mehr.“


Aufbau und Wiedereröffnung

Im Jahr 1947 wurde das Chor wieder errichtet, so dass erste Gottestdienste gefeiert werden konnten, während das Kirchengewölbe noch fehlte und im Kirchenraum die Säulen wie Stümpfe aufragten. Am 26. Oktober 1952 wurde die Kirche am Christkönigsfest wiedereröffnet.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Rüdiger Wölk, Münster

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