Unter den Linden 24 (Berlin)

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Carl Gust. Gerold

Die Zigarettenhandlung und Tabakfabrik vom Hoflieferanten Carl Gust. Gerold befand sich Unter den Linden 24 in Berlin.

Reklamemarke

Tee-Import Gerold

Reklamemarke

Das 1804 gegründete Tee-Importhaus von Johannes Gerold hatte sein Ladengeschäft in Berlin Unter den Linden 24.

Wilhelm Höffert

Von Haake & Albers vorgedruckte Rückseite (Revers) einer Carte de Visite von Wilhelm Höffert

Ernst Friedrich Wilhelm Hugo Höffert (* 25. Oktober 1832 in Stralsund; † 1903) war ein deutscher Fotograf, der in zahlreichen deutschen Städten Ateliers betrieb.

Leben

Die Eltern von Wilhelm Höffert waren beide Schauspieler.[2] Der Sohn kam während eines Theaterengagement seiner Eltern in Stralsund zur Welt.[1]

Über eine Ausbildung von Wilhelm Höffert ist nichts bekannt. Erste Belege finden sich 1860, als er in Schweden in Göteborg eine Geschäftspartnerschaft mit dem Fotografen und Maler Moritz Unna (1811–1871) einging. Unna hatte 1853 als Daguerreotypist in Göteborg ein Atelier eröffnet,[3] ab 1855 lautete die Adresse Drottninggatan 68. Die gemeinsame Firma firmierte unter „Unna & Höfferts …“ mit der Adresse Södra Hamngatan 41.[1] Im Jahr 1863 wurde die Partnerschaft aufgelöst und Unna ging nach Kopenhagen, wo er das fotografische Atelier von Peter Ludwig Rudolph Striegler (1816–1876) kaufte.

Vermutlich im selben Jahr[4] kehrte Wilhelm Höffert nach Deutschland zurück und eröffnete ein fotografisches Atelier in Dresden unter seinem Namen. Wie lange er selber fotografierte oder porträtierte,[5] ist nicht bekannt. Wilhelm Höffert war einer der ersten Fotografen, die unternehmerisch tätig waren, indem er fotografische Ateliers unter dem Namen W. Höffert in mehreren Städten gleichzeitig betrieb und/oder betreiben ließ. Die Namen der Betreiber/Atelierbesitzer wurden vielfach nicht bekannt,[6] die geschäftlichen Verhältnisse scheinen nicht eindeutig gewesen zu sein. Nur der Fotograf Georg Brokesch nannte sich von 1872 bis 1875 Geschäftsführer des Leipziger Ateliers. Auch wenn es heutzutage noch eine große Anzahl an Fotografien gibt, auf denen der Name W.Höffert gedruckt wurde, ist über das Leben und die Aufenthaltsorte W. Höfferts wenig bekannt.

Wilhelm Höffert war verheiratet mit Bohumila (genannt Mila) Wehle.[7] Aus dieser Ehe stammte der Sohn Ludwig, der nach der Insolvenz das Geschäft mit seiner Mutter fortsetzte.[8]

'Ateliers und Filialen

in Dresden von 1864 bis 1877 in der Marienstraße 10, von 1874 bis 1890 in der Seestraße 10[9] im Kaufhaus Herzfeld,[10] von 1891 bis 1899 in der Prager Straße 49 und von 1900 bis 1903 in der Hausnummer 7,[11]

in Leipzig von ca. 1869 bis April 1876 im Thomaskirchhof 24[12] und ab 15. April 1876[13] bis 1905[14] in der Schlossgasse 16 im Kaufhaus August Polich[15]

in Chemnitz von ca. 1872 bis 1878 in der Zwickauerstraße 1 im Garten[16] und ab 1879 bis 1893[17] mit der Adresse Langestraße 18.[18]

in Bad Ems (Beginn und Zeitraum unbekannt),

in Karlsruhe in den Jahren 1875 und 1876,[19] in der Hirschstraße 36.[20][21]

in Nizza in der Rue du temple No. 5. (Beginn und Zeitraum unbekannt),

in Berlin sind von 1885 bis 1897 das Atelier am Leipziger Platz 12 nachgewiesen und von 1892 bis 1900 das Unter den Linden 24[22]

in Breslau am Tauentzienplatz 11[23](Beginn und Zeitraum unbekannt),

in Hamburg von 1881 bis 1899 in der Poststraße 5b/Jungfernstieg 6 (ab 1885 Jungfernstieg 12)[24]/Stadtwassermühle 5[25] und von 1900 bis 1902 in der Esplanade 47,

in Hannover in der Georgstraße 9,[26] um 1895 in der Hausnummer 14,[27] (Beginn und Zeitraum unbekannt),

in Magdeburg in der Breiteweg 196/197, (Beginn und Zeitraum unbekannt),

in Bonn, in der Coblenzerstr. 8,[28] (Beginn und Zeitraum unbekannt) und

in Köln von 1896[29] bis ca. 1906[30] in der Hohestraße 55 (später Hohestraße 111a).

Auf den Rückseiten einiger Fotografien sind auch noch Potsdam und München als Atelierstandorte angegeben.

Nach dem Tode von Wilhelm Höffert haben an einigen Standorten die Betreiber die Ateliers „W. Höffert“ unter Beibehaltung des Namens[31] fortgeführt, so beispielsweise in Leipzig die Fotografen E. & M. Foerstner (oder Förstner) anfangs in der Schloßgasse 1/Ecke Petersbrücke, von 1906 bis 1907 unter der Adresse Barfußgasse 15, in Düsseldorf[32] und in Hamburg Johann Kagel von 1903 bis 1906 im Alstertor 14/16.[33] Das Adressbuch der Stadt Bonn von 1903 verzeichnet den Fotografen Ferd. Bauer in der Coblenzerstr. 8a als Inhaber von „W. Höffert“.[34]

Bekannte Gehilfen und Lehrlinge

Der Fotograf Nicola Perscheid ist vor der Eröffnung seines eigenen Ateliers 1891 zwei Jahre lang in Höfferts Dresdner Atelier in der Seestraße als Fotografengehilfe angestellt gewesen.[35]

In den Jahren 1894/95 absolvierte der später erfolgreiche Fotograf Hugo Erfurth eine einjährige Lehre[36] im Hause Höffert.

Hoffotograf

Als Kronprinz verlieh der spätere König Albert von Sachsen Wilhelm Höffert (um 1872,[37] genaues Datum nicht bekannt) den Titel eines königlich sächsischen Hoffotografen. Einige Jahre später (Datum unbekannt) zeigte Höffert durch die Abbildung des Wappens an, dass er auch zum königlich preußischen[38] Hoffotografen ernannt worden war. Später (Datum unbekannt) bildete er auch das Wappen des Prinzen von Wales[39] und späteren Königs Eduard VII. ab, dass ihn als Lieferanten des Hofes für Fotografien auswies. Das vierte abgebildete Wappen weist W. Höffert als Hoflieferanten des Hauses Mecklenburg-Schwerin aus.[40]


Bild: Wikimedia

Text: Wikipedia

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