Usedom (Stadt)

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Usedom ist eine Landstadt auf der gleichnamigen Insel Usedom in Mecklenburg-Vorpommern.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Usedom.

Geschichte

Name

Der Name der Stadt Usedom leitet sich aus dem slawischen „uznam“ ab. „Uznoimia civitas“ wurde 1124/1125 von den Biografen des hier missionierenden Bischof Otto von Bamberg erstmals für die Stadt im Südwesten der Insel bezeugt.[4] Vielleicht liegt Uznoimia das slawische Wort znoj für Strom oder auch Mündung oder Umströmt zu Grunde. Der Name wandelt sich zu Uznam, Uznom (1175), Uznoim, Usdum hin zum Usedum im Jahr 1421.[5][6]

Mittelalter

Die Region ist seit der Jungsteinzeit besiedelt und seit dem 8. bis 9. Jahrhundert durch Slawen. Der Fundkomplex am Schlossberg, der so genannte Bauhof brachte viele Belege einer befestigten Siedlung aus dieser Zeit. Auch weiter nordöstlich bei den Amtsmühlen gab es eine weitere Siedlung. Ein slawisches Gräberfeld wurde davon östlich nahe dem jetzigen Friedhof nachgewiesen. Seit dem 10. Jahrhundert stand auf dem heutigen Schlossberg eine slawische Burgsiedlung. Die „urbs Osna“ wurde um 1115/1119 von den Dänen unter König Niels zerstört. Das wurde auch ohne Datum in der Knytlinga c. 123 genannt.

1128 nahmen auf dem Usedomer Schlossberg die wendischen Edlen Westpommerns unter Druck durch Wartislaw I. das Christentum an, das Treffen wurde oft auch als erster Landtag von Wartislaws Herrschaftsgebiet bezeichnet.[7] Die Burg Usedom, Zentrum der „terra Wanzlow“, wurde urkundlich erstmals 1140 bei der Bestätigung des Pommerschen Bistums durch den Papst genannt. Eine Burg wurde um 1159 wieder aufgebaut und zugleich entstand eine planmäßige Stadt mit seinem Markt.

1155 wurde bei der Stadt das Kloster Grobe errichtet. In den Jahren 1173, 1177 und 1178 wurde Usedom erneut von Dänen unter König Waldemar I. erobert und zerstört.[8][9]

Bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts war der Ort Usedom eine der Hauptresidenzen der Herzöge von Pommern, das belegen die vielen Urkunden, die sie dort ausführten. Später verlor er diese Bedeutung zugunsten von Wolgast und Stettin.

Im 13. Jahrhundert begann im Zuge der Ostkolonisation die deutsche Besiedlung von Usedom. Als vicus – also als Dorf – wurde Usedom 1240 und als oppidum dann 1267 erstmals erwähnt. Am 23. Dezember 1298 erhielt Usedom von Herzog Bogislaw IV. Lübisches Recht.

16. bis 19. Jahrhundert

Im 16. und 17. Jahrhundert schuf die Stadt sich eine Ringmauer mit drei Stadttoren, von denen nur noch eines erhalten ist. Die Stralsunder Bilderhandschrift vermittelt ein gutes Bild der damaligen Stadt, diese war auch Vorbild für die Vignette auf der Lubinschen Karte von 1618. Bei Großfeuern 1475 und 1688 brannte die Stadt komplett nieder.

Nach dem Westfälischen Frieden im Jahr 1648 gehörte Usedom zu Schwedisch-Pommern, mit dem Frieden von Stockholm vom 1. Februar 1720 wurde die Stadt preußisch.

Nach dem Preußischen Urmesstischblatt von 1835 hat sich Usedom kaum nach außerhalb der Stadtmauer entwickelt. Lediglich entlang der nördlichen Straße zu den Amtsmühlen und zur südöstlichen Amtswiek entstanden kleinbäuerliche Ansiedlungen (Ackerbürger). Seit 1876 hat die Stadt einen Eisenbahnanschluss mit Bahnhof durch die Strecke Ducherow-Swinemünde. Auch die Stadt entwickelte sich jetzt weiter nach außen.

Ab dem 20. Jahrhundert

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts macht der Usedomer Bürgermeister Paul Trömel europaweit von sich reden. Im März 1913 verschwand er unmittelbar im Anschluss an eine Kreistagssitzung und tauchte einige Wochen darauf in Algier als Mitglied der französischen Fremdenlegion auf, was ein enormes Presseecho auslöste und zu abenteuerlichen Mutmaßungen Anlass gab. Im November 1913 kehrte er nach Deutschland zurück. Im Jahr 1914 erschien ein autobiographischer Kurzroman unter seinem Namen,[10] in dem er seine Erlebnisse schildert.

Im Verlauf der Eisenbahnlinie Ducherow–Swinemünde wurde 1932/33 die Hubbrücke Karnin errichtet, die 1945 kurz vor Kriegsende von Truppen der Wehrmacht auf dem Rückzug gesprengt wurde.

Die Innenstadt und das Rathaus wurden im Rahmen der Städtebauförderung seit 1991 grundlegend saniert.


Text: Wikipedia

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