Villa Wachholtz / Gerisch-Skulpturenpark (Neumünster)

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Die Villa Wachholtz (ehemals Villa Ströhmer) wurde 1903 durch den Architekten Hans Schnittger für den Buntpapierfabrikanten Paul Ströhmer gebaut. Die direkt an der Schwale gelegene Jugendstilvilla wird umgeben von einer weiten Parkanlage, die heute den Gerisch-Skulpturenpark beheimatet.

Die Villa steht für die florierende und aufstrebende Wirtschaft der Industriestadt Neumünster um 1900. Es handelt sich um einen grauen Putzbau verhaltenen Stils mit kräftigen Giebeln und nur wenigen Zierelementen, der in seinen Details eher an ein Landhaus als an eine Villa erinnert. Dadurch unterscheidet die Villa Wachholtz sich prägnant von den meisten anderen Villen in der Stadt.

Der aufwendig gestaltete Landhausgarten wurde 1925 vom seinerzeit deutschlandweit bekannten Gartenarchitekten Harry Maasz angelegt, nachdem Ströhmer die Villa seinem Vetter Karl Wachholtz verkauft hatte. Als Wohngarten verbindet der angelegte Garten mit seinen klaren Formen den Innen- und Außenbereich des Ensembles miteinander, schafft aber zugleich den sanften Übergang zur umgebenden Naturlandschaft, der Schwale-Niederung.

Der gesamte Komplex mit Villa und Garten wurde von der Herbert-Gerisch-Stiftung restauriert, die im Jahre 2001 vom Ehepaar Gerisch ins Leben gerufen wurde, und ist daher heute wieder in seiner Form von 1925 zu erleben. Im Skulpturenpark im Garten der Villa sammelt und präsentiert die Stiftung Arbeiten namhafter internationaler Künstler. Die erste und bekannteste Skulptur des Parks sind die Kissing Birds des israelischen Künstlers Menashe Kadishman (geb. 1932), die auch dem Logo der Gerisch-Stiftung als Vorlage dienten. Die über 3 Meter hohe und mehr als 4 Meter breite Metallskulptur zeigt zwei sich küssende Vögel im Flug und steht somit zugleich für Frieden sowie für Leichtigkeit.

Wechselnde Ausstellungen auf 400 Quadratmetern Fläche in der Villa Wachholtz sowie der Galerie Gerisch ergänzen den Skulpturenpark. Im Hochzeitszimmer der Villa können Paare standesamtlich getraut werden. Auf dem Gelände an der Hauptstraße 1 befindet sich auch ein Café.


Text: Anna Pechbrenner


Quellen:

Herbert-Gerisch-Stiftung (Hrsg.): Gerisch-Skulpturenpark. Neumünster 2007.

Stadt Neumünster (Hrsg.): Stadtpunkte. Ein Rundgang durch Neumünster (Broschüre). 6. aktualisierte Auflage. Neumünster 2014.

http://gerisch-stiftung.de/