Wasserturm (Bernau)

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Wasserturm Bernau

Der Wasserturm Bernau ist ein unter Denkmalschutz stehendes Technikbauwerk aus den Jahren 1910/11, dessen Hochbehälter bis 1995 zur Trinkwasserversorgung der Einwohner von Bernau bei Berlin diente. Er befindet sich im Besitz der Stadtwerke Bernau und wird gegenwärtig kulturell genutzt.


Geschichte

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als auch in Bernau die Einwohnerzahlen rapide stiegen, machten sich der Bau eines Wasserwerkes und eines Wasserturms zur Trinkwasserversorgung notwendig. Die Stadtverwaltung erwarb im Januar 1910 vom Bankier Mendelssohn für das Wasserwerk eine Wiesenfläche von rund 40.030 Quadratmeter und stellte für den Hochbehälter ein Grundstück in Zentrumsnähe auf dem Mühlenberg, der höchsten Erhebung Bernaus, bereit. Dann suchte man geeignete Architekten und Ingenieure für den Bau.

Der Berliner „Zivilingenieur für Wasserwerks- und Kanalisations-Anlagen“ E. Prinz aus Deutsch-Wilmersdorf verfügte bereits einige Jahre über Erfahrung im Bau von Wasserversorgungsanlagen. Ihm wurden zunächst für ein Honorar von 3000 Mark die Vorbereitungsarbeiten übertragen. Prinz plante sowohl das Wasserwerk als auch den Turm samt dem notwendigen unterirdischen Wasserleitungsnetz und ermittelte für die Bauarbeiten eine Mindestsumme von 340.000 Mark.

Nach Diskussion im Stadtparlament und einigen Änderungen an den Plänen wurde das Projekt dem für die Provinz Brandenburg zuständigen Regierungspräsidenten in Potsdam zur Genehmigung vorgelegt, die am 14. Februar 1910 erteilt wurde (Stv. Regierungspräsident v. Grissing). Die Realisierung unter Leitung von Prinz konnte beginnen. Am 27. Mai 1910 erfolgte der erste Spatenstich, d.h. die Erdarbeiten für den Turm begannen, der ein drei Meter tiefes Stufenfundament erhielt.

Der größte Außendurchmesser in der Tiefe beträgt 13 Meter, der Innendurchmesser liegt bei 10 Meter. Der folgende Hochbau erfolgte mit Backsteinen, wobei der Schaft nahtlos in die Spitze übergeht. Als architektonischen Schmuck wählten Prinz und der Architekt Otto Stiehl, Magistratsbaurat aus Steglitz, dem damaligen Zeitgeist entsprechend neogotische Stilelemente. Sie sind vor allem im Eingangsbereich und am Turmkopf zu erkennen, der an einen mittelalterlichen Burgturm erinnert. Alle abgeschrägten äußeren Ecken wurden nach dem Vorschlag des Architekten aus einem einzigen Formstein („nat. gross ohne Schwindmass“) hergestellt. Der Turm wurde noch im gleichen Jahr fertiggestellt, wie die Inschrift über dem Eingang verrät: „Erbaut 1910“. Der Anschluss an das Leitungsnetz und die Installation der technischen Ausstattung führten zur Inbetriebnahme der neuen Wasserversorgungsanlagen im Jahr 1911.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Angela M. Arnold

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