Weida

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Weida ist eine Stadt im thüringischen Landkreis Greiz.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Weida.

Geschichte

n der Zeit der Völkerwanderung verließen die Germanen weitgehend die Region und wurden von Slawen abgelöst. Um das Jahr 1000 kamen dann deutsche Siedler in das Gebiet. Sie rodeten Wälder und betrieben Feldwirtschaft. Der deutsche Kaiser setzte hier als Ministerialen eine Dynastie von Vögten als Verwalter seiner Herrschaftsgebiete ein. Die Vögte von Weida werden erstmals 1122 urkundlich erwähnt. Der erste Vogt Erkenbert I. kam nach Veitsberg (Wünschendorf). Sein Sohn Erkenbert II. begann mit dem Bau der Altstadtburg, die etwa am Standort des Freihauses auf dem Wieden gestanden haben soll. In ihrem Schutz entstand ein Marktflecken. Dann baute Vogt Heinrich I. in den Jahren 1163 bis 1193 auf der Anhöhe links der Weida im Zwickel zur Mündung der Auma die spätere Osterburg. Von ihr aus kontrollierte man den Flussübergang der Straßen. Diese Veste wurde dann auch Hauptsitz der Vögte von Weida.

Unterhalb der Osterburg stand einst die Schlossmühle. Sie wurde 1385 erstmals urkundlich erwähnt. Auf dem Gelände der Mühle steht ein Fabrikgelände der Weidaer Lederwerke. Die Reste der Schlossmühle wurden 1994–1995 abgebaut. Die Rothenmühle wurde auch erstmals 1385 erwähnt. 1982–1993 arbeitete die Mühle unter privatwirtschaftlichen Verhältnissen. Sie kam 1993 zu einer marktwirtschaftlichen Stilllegung und nahm 1994 unter einen anderen Besitzer die Arbeit wieder auf. Im Aumatal ist die Rothenhofmühle die älteste und einzige Getreidemühle, die weiterhin arbeitet.[3] An dem Weidafluß befanden sich noch fünf weitere Mühlen: 1. Die Katschmühle 1484–1485 als Mahl-, Malz- und Ölmühle gebaut. Sie war bis 1963 einsatzfähig. Das Mühlengebäude wurde baufällig und 1992 erfolgte der Abriss. Das Wohnhaus blieb stehen. 2. Die Pfortenmühle unterhielt das Amt Weida von 1446 bis 1618 mit Pächtern. Das Mühlgrabensystem der Mühle mit der Katschmühle war ein Kunstwerk, berichtet man. Auch diese Mühle musste der Industrie in Weida weichen. Sie machte Platz für eine Lederfabrik. 3. Die Sand- oder Walkmühle lag in der Altstadt. Sie war von der Pfortenmühle abhängig, weil sie hauptsächlich Tuche und Leder bearbeitete. 1920 war ihre Epoche zu Ende. Die Gebäude wurden zu Wohnhäusern umgebaut. 4. Die Matthäusmühle in der Weidaer Neustadt wurde wie die Stadt 1209 erstmals urkundlich erwähnt. 5. Die Weidaer Papiermühle wurde 1569–1570 gebaut und brannte 1851 ab. 1592 wurde das Papier bereits an die Händler nach Leipzig gebracht. 1851 kam das Aus für diese Mühle. Sie brannte ab. Auf der Brandstätte entstand eine neue Weberei.[4]

Bereits 1209 wurde die Marktsiedlung Weida in einer Urkunde als Stadt (civitas) bezeichnet; damit ist Weida die älteste Stadt des Thüringer Vogtlandes. Auch die Weidaer Matthäusmühle und die Rothemühle wurden erstmals 1209 in einem Schriftstück der Vögte von Weida urkundlich erwähnt. Die Rothenmühle arbeitet heute noch als letzte von ehemals 34 Mühlen im Einzugsgebiet der Auma.[5] Der Bergfried kündet heute noch von der Ersterbauung der Burg, die anderen Gebäude wurden 1536 als Renaissanceschloss umgebaut.[6]

In einer Urkunde von 1122 erscheint erstmals ein Erkenbert von Weida (Erkenbertus de Withaa), der sich und seine Familie nach dieser Siedlung benannte. Stammsitz der Vögte von Weida war die später Osterburg genannte, von 1163 bis 1193 errichtete Burg auf einem Bergsporn über der Stadt. Dort residierten die Vögte von Widaa (Weida) bis 1427, weshalb die Stadt auch „Wiege des Vogtlandes“ genannt wird.

Von 1621 bis 1622 befand sich in der Stadt eine Kippermünzstätte, in der unter dem Münzmeister Christoph Sundtheim Interimsmünzen (Kippermünzen) geschlagen wurden. Das waren Kipper-Schreckenberger, Kreuzerstücke und Groschenstücke bis hin zum sogenannten Kippertaler zu 60 Groschen.

Bis 1815 gehörte Weida als Hauptort des gleichnamigen Amts Weida zum Kurfürstentum bzw. Königreich Sachsen (Neustädtischer Kreis) und gelangte dann an das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. Mit der Gründung des Landes Thüringen 1920/23 kam Weida zum Landkreis Gera.

Im August 1925 fand ein okkultes Treffen in Weida statt, die sogenannte Weida-Konferenz.

1943 wurde Weida Sitz der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt, die mit 300 Wissenschaftlern und ihren Familien wegen des Bombenkriegs aus Berlin hierher kam. 1945 „bedienten sich die Alliierten aus deren Bestand“.[7]

Ab 1952 gehörte Weida zum Kreis Gera-Land im Bezirk Gera der DDR, der mit der Auflösung der Bezirke 1990 in Landkreis Gera umbenannt wurde. Seit der Kreisreform am 1. Juli 1994 ist die Stadt Teil des Landkreises Greiz.

Am 17. Juni 1953 gab es in Weida große Demonstrationen. In der darauffolgenden Nacht erschoss die Kasernierte Volkspolizei (KVP) einen der beteiligten Wismutarbeiter.[8]

In den 1950er-Jahren wurde im Ort zur Kinder- und Jugend-Feriengestaltung ein Zeltlager "Junge Freiheit" betrieben.

Am 31. Dezember 2013 wurden die Gemeinden Hohenölsen, Schömberg und Steinsdorf aus der aufgelösten Verwaltungsgemeinschaft Leubatal in die Stadt eingemeindet, wodurch ihre Einwohnerzahl auf gut 8500 Einwohner stieg.


Text: Wikipedia

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