Westpfahlen-Haus (Neumünster)

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Westpfahlen-Haus
Westpfahlen-Haus

Das sogenannte Westpfahlen-Haus in der Mühlenbrücke 9 ist eines der ältesten erhaltenen Bürgerhäuser der Stadt und wurde vermutlich noch vor 1770 erbaut. Wie auch andere Häuser aus dieser Zeit weist es das neumünstertypische Fachwerk auf. Innen war es reich ausgestattet. Im 19. Jahrhundert war in dem Haus eine Privatschule für Töchter des gehobenen Bürgertums untergebracht.

Seine heutige Gestalt erhielt das Gebäude vermutlich ebenfalls erst im 19. Jahrhundert durch Aufstockung. Eine große Freitreppe, die zum Haus führte, wurde 1896 zwecks der Verbreiterung der Straße abgerissen. Die Stufen wurden ins Innere des Gebäudes verlegt.

Ebenfalls um 1896 erwarb Heinrich Westpfahlen, nach dessen Familie es heute benannt ist, das Haus. Zunächst lebte von 1899 bis 1918 sein Bruder, der Maler August Westpfahlen im Haus in der Mühlenbrücke 9. Seine Bilder hängen noch heute im Rokokosaal im Obergeschoss. Von seinem Neffen, Heinrich Westpfahlen, der das Haus später übernahm, wurde es innen wie außen mehrfach restauriert. Trotz aller Umbauten ist im Inneren die ursprüngliche Raumstruktur aus dem 18. Jahrhundert jedoch im Wesentlichen erhalten geblieben.

Grundlegende Wiederherstellungsmaßnahmen wurden zuletzt in den Jahren 2004/2005 von den neuen Besitzern des Gebäudes durchgeführt. Heute steht das Westpfahlen-Haus unter Denkmalschutz und wird als Geschäftshaus genutzt.


Text und Bilder: Anna Pechbrenner


Quellen:

Dwars, Marianne / Fahrner, Dr. Klaus / Nagar, Bärbel (Hrsg.): Neumünster Lexikon. Neumünster 2003.

Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 3. Stadt Neumünster. Bearbeitet von Lutz Wilde und Gert Kaster unter Mitwirkung von Martin Becker. Neumünster 2006.

Stadt Neumünster (Hrsg.): Stadtpunkte. Ein Rundgang durch Neumünster (Broschüre). 6. aktualisierte Auflage. Neumünster 2014.