Auguste-Viktoria-Krankenhaus (Lankwitz)

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Ansichtskarte des Auguste-Viktoria-Krankenhauses (1919)
Reklamemarke Auguste Viktoria

Am 1.4.1890 eröffneten die Mediziner Dr. James Fraenkel und Dr. Albert Oliven die Heil- und Pflegeanstalt "Berolinum" für Gemüts- und Nervenkranke. Die Frauenabteilung in drei Villen mit ca. 50 Plätzen lag in der Leonorenstraße 14 - 16 / Siemensstraße 70. Diese Gebäude wurden im 2.Weltkrieg zerstört.

Auf der anderen Straßenseite, dem heutigen Klinikgelände, lag die Männerabteilung. 1903 hatte die Einrichtung schon 520 Betten und zählte damit zu den größten im Raum Berlin. 1907 und 1913 wurden weitere Gebäude eröffnet. Mit Ausbruch des 1. Weltkrieges richtete man auf dem Klinikgelände ein Lazarett ein.

Ab 1919/20 entwickelte sich aus der ehemaligen Männerabteilung das jüdische Krankenhaus Lankwitz. Von 1921 bis zum 31.12.1925 übernahm die Schwesternschaft St. Hildegard den Pflegedienst. In diesem Zusammenhang ist jüngst bekannt geworden, dass die Schwestern hier auch eine Kapelle einrichteten, möglicherweise in der früheren Totenkapelle vom Krankenhaus

Ab etwa 1940 zogen hier Verwaltungsstellen des Reichsarbeitsdienstes ein. Nach Kriegsbeschädigungen wurde das Krankenhaus Lankwitz 1946 wieder eröffnet.

Ab 1952 hieß es Städtisches Krankenhaus Steglitz, das 1978 zugunsten einer Einrichtung für chronisch Kranke geschlossen wurde.

Seit dem 1.7.1996 ist hier das Pflegeheim "Haus Leonore" des Auguste-Viktoria-Krankenhauses mit ca. 150 Betten und 300 Wohnplätzen tätig, dessen Träger das Land Berlin ist. Dabei sind neben dem Haus 1 (Neubau 1973 - 77) auch die älteren Gebäude noch in Gebrauch: Haus 2 (ehemaliges Kommunalkrankenhaus), Haus 3 (ehemaliges Haus der Pensionäre; Herrenhaus) und Haus 4 (Kurhaus Lankwitz; 1907).

Die ehemalige Frauenabteilung des Sanatoriums "Berolinum" auf der anderen Seite der Leonorenstraße blieb bis zum Ausbruch des 2.Weltkrieges bestehen. Dann wurden die Gebäude von der Fähnrichskompanie der Kriegsmarine belegt, aber im August 1943 zerstört.


Adresse: Leonorenstraße 17-33, Lankwitz


Quelle


Lit: Arbeitskreis Historisches Lankwitz (Hrsg.): Zum Gedenken an Sanitätsrat Dr. med. James Fraenkel. Berlin 2001.