Schloss Clemenswerth

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Das Jagdschloss Clemenswerth

Sind Sie interessiert, eines der sehenswertesten Kulturdenkmäler Norddeutschlands zu besichtigen? Dann ist ein Ausflug zum Schloss Clemenswerth in Sögel, im nördlichen Emsland, genau das Richtige für Sie.

Es zählt zu den bemerkenswertesten Jagdschlössern des deutschen Spätbarock und ist die einzige noch erhaltene Alleesternanlage weltweit. Acht Lindenalleen führen zum Mittelpunkt, dem prunkvollen Schloss.

Weitere Informationen rund um das Schloss können Sie hier und natürlich auch direkt vor Ort erfahren.

Wer war der Bauherr dieses Schlosses?

Clemens August

Auftraggeber war der aus dem bayerischen Hause Wittelsbach stammende Kurfürst und Erzbischof Clemens August von Köln, der gleichzeitig Fürstbischof von Münster, Paderborn, Hildesheim und Osnabrück sowie Hochmeister des Deutschen Ordens war. 1735 entschloss sich Clemens August im nördlichsten Winkel seiner Territorien, welches damals zum Niederstift Münster gehörte, das Schloss erbauen zu lassen, um so in völliger Abgeschiedenheit seinen Jagdvorlieben nachkommen zu können.






Wer war der geniale Architekt?

Der "Jagdstern"

Für sein Jagdschloss Clemenswerth gewann Clemens August den berühmten Barockarchitekten Johann Conrad Schlaun. Von 1737 bis 1747 wurde das Schloss mit den umliegenden acht Pavillons inmitten eines über 42 ha großen Parkwaldes nach seinen Plänen erbaut.

Die Parkanlage wurde nach dem aus Frankreich stammenden landschaftsgestalterischen Prinzip eines achtstrahligen „Jagdsternes“ angelegt.

Der Rundsaal

Eine Meisterleistung hat Schlaun mit dem imponierenden Eingangsbereich des Schlosses vollbracht. Das repräsentative, doppelläufige Treppenhaus ist das kleinste seiner Art in der Zeit des deutschen Spätbarock und das kleinste in ganz Europa.

Das Prunkstück des Schlosses ist der Rundsaal. Hier ziert feinster Stuck eines italienischen Künstlers die hohe Decke. Darüber hinaus wurden 15 Sorten italienischen Marmors verarbeitet. Im zentralen Punkt des Raumes befindet sich ein Stern im Marmorboden. Faszinierend hierbei ist, dass nur Wald zu sehen ist, wenn man im Mittelpunkt des Sternes steht und einen Blick aus den Fenstern wagt. So hatte der absolutistische Fürst das Gefühl allein zu sein, wenn er nach draußen schaute.






Wem gehört dieses Schloss heute?

Nach dem Tod Clemens Augusts im Jahre 1791 kehrte lange Zeit Ruhe ein. Es gab lediglich einen Verantwortlichen, der nach dem Rechten schaute. Glücklicherweise ging die Anlage 1803 in den Besitz des Herzogs von Arenberg über. Dieser ließ das Schloss bereits originalgetreu restaurieren. Seit 1972 ist es Eigentum des Landkreises Emsland. Heute dient das Schloss als Museum und darf von Besuchern besichtigt werden.


Was gibt es zu entdecken?

Das "Clemenswerther Jagdservice" aus der Straßburger Fayencemanufaktur

In mehreren Ausstellungen im Zentralbau und in den umliegenden Pavillons wird das höfische Leben des „Sonnenfürsten vom Rhein“ nachempfunden. Barocke Möbel, französische Seidentapeten, flämische Tapisserien (Wandteppiche) und Kupferstiche der wittelsbachischen Familie, Meißner Porzellan sowie eine Sammlung geschnittener Gläser und Deckelpokale mit den Wappen und Initialen des Kurfürsten Clemens August unterstreichen den grenzenlosen Kunstsinn des Barockfürsten.

Auch das noch vollständig erhaltene „Clemenswerther Jagdservice“ kann hier bewundert werden. Zudem gibt es Ausstellungen zu den Themen Barocke Jagd, Clemens August und der deutsche Orden sowie moderner zeitgenössischer Kunst, Keramik und Glaskunst.


Was noch geboten wird ...

Für Naturliebhaber gibt es hier viel zu entdecken. Eine große Teichanlage lädt zu einem Spaziergang ein. Im romantischen Klostergarten mit seinen hohen Taxushecken können Besucher die Ruhe genießen. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Im Historischen Wildkeller bietet das Restaurant eine Tasse Kaffee oder Tee und vieles mehr an. Ein besonderes Highlight ist die traditionelle Schleppjagd am 4. Sonntag im September. Hunde und Pferde eilen hierbei vorbei an den großen Hecken in den Wald hinein. Dabei können die Reiter nachempfinden, wie damals der Kurfürst und seine Gäste durch den Wald jagten. Des Weiteren finden zahlreiche kulturelle Veranstaltungen statt, wie beispielsweise das „Kleine Fest im Großen Park“. Es werden klassische Konzerte gegeben und auch Standesamtliche oder Kirchliche Trauungen in der barocken Schlosskapelle sind möglich. Diese Kapelle bietet eine einzigartige Atmosphäre und wird daher auch „nördlichste Rokokokapelle Bayerns“ genannt. Auch das anschließende Kapuzinerkloster ist heute noch aktiv. Zudem besteht das Angebot, Events wie Familienfeiern oder Tagungen auf dem Schlossgelände zu veranstalten.

Was schon zu des Kurfürsten Zeiten erzählt wurde, gilt auch noch heute: Für schöne Stunden – Schloss Clemenswerth!