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Franz Ferdinand von Österreich-Este

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Franz Ferdinand Carl Ludwig Joseph Maria von Österreich-Este (* 18. Dezember 1863 in Graz; † 28. Juni 1914 in Sarajevo) war österreichischer Erzherzog und seit 1896 Thronfolger von Österreich-Ungarn aus dem Haus Habsburg-Lothringen. Beim Attentat von Sarajevo wurden er und seine Frau Sophie Herzogin von Hohenberg von dem bosnisch-serbischen Nationalisten Gavrilo Princip ermordet. Die Tat löste die Julikrise aus, die zum Ersten Weltkrieg führte.
==Reklamemarken und Siegelmarken==
 
Verzeichnis der [[Reklamemarken]] und [[Siegelmarken]] mit einem Bezug zu Franz Ferdinand von Österreich-Este.
 
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Datei:W0322740.jpg|[https://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Erzherzog_Franz_Ferdinand_von_%C3%96sterreich_W0322740 Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich als Gast des deutschen Kaisers bei der Hofjagd zu Göhrde]
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==Leben==
Franz Ferdinand und Sophie waren damit die Stammeltern der in Österreich bis 1919 hochadeligen Familie Hohenberg. Die Familie hatte ihren Sitz im Schloss Belvedere in Wien, ihre Sommerresidenz war Schloss Konopiště in Böhmen, das Ende 1918 vom tschechoslowakischen Staat entschädigungslos enteignet wurde. Die Kinder wurden dann nach Österreich übersiedelt. Der Schwager des Thronfolgers, Graf Thun-Hohenstein, wurde ihr gesetzlicher Vormund und verhandelte in ihrem Namen mit Kaiser Karl I. den rechtlichen Austritt aus dem Familienfonds. Der Hauptsitz der Nachkommen wurde Schloss Artstetten in Niederösterreich. Der älteste Sohn, Max Hohenberg, wurde ein Rechtsvertreter Otto Habsburg-Lothringens in Österreich.[21]
'''==Politik'''==
Obwohl er offiziell nie an der Führung der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn beteiligt war, wirkte Franz Ferdinand aktiv an der kaiserlichen Politik mit. Dazu residierte er mit einem Beraterstab – der sogenannten „Militärkanzlei“, deren Leiter Alexander von Brosch-Aarenau und sein Nachfolger Carl von Bardolff waren – im Schloss Belvedere. Nach seiner Thronbesteigung hätte er den Namen Franz II. gewählt. Er forcierte den militärischen Aufbau der Streitkräfte (gemeinsames Heer und Kriegsmarine) und plante die Stärkung der Zentralmacht und die Schwächung des Dualismus.
 '''Trialismus – Föderalismus – Zentralismus'''
Die Reformen hätten den Zusammenschluss von Kroatien, Bosnien und Dalmatien zu einem eigenen Reichsteil (Südslawien) zur Folge gehabt, was mit dem Interesse Serbiens konkurriert hätte, ein südslawisches Königreich unter serbischer Führung zu gründen. Diese Pläne und die angeheizte öffentliche Diskussion schürten den Hass der Serben gegen Franz Ferdinand und die Habsburger.
Schließlich wurde der Thronfolger zum Kristallisationspunkt der großösterreichischen Bewegung, die eine Föderalisierung aller Völker des Reiches auf ethnischer Grundlage vorsah, obwohl er deren prononciertester ideologischer Stütze, dem Föderalisierungskonzept Popovicis, letztlich auch nicht völlig zustimmen konnte. Franz Ferdinand legte sich technisch nie auf einen dieser Pläne fest, seine Absichten widersprachen einander manchmal und waren häufig verschwommen. Er verfolgte eine Mischung zwischen einem ethnischen und einem historisch-traditionellen Föderalismus, kam zuweilen wieder auf den Trialismus zurück und vertrat eine Art von verwässertem Zentralismus.[22] Ergänzend zum politischen Archiv der Militärkanzlei im Hof- und Staatsarchiv findet sich auf Schloss Artstetten eine weit reichende Dokumentation über seine Pläne und jene seiner Berater.
 '''Stärkung der Wehrkraft'''
Der Thronfolger wurde vom Kaiser am 29. März 1898 als Offizier „zur Disposition Meines Oberbefehls“ gestellt; der Kaiser räumte ihm einen eigenen militärischen Stab ein und kündigte an, Franz Ferdinand werde nun „reichlichen Einblick in alle Verhältnisse der Wehrmacht zu Lande und zur See gewinnen, welcher dem allgemeinen Wohle dereinst zum Besten gereichen soll“.[23]
Am Vorabend seines 83. Geburtstags ernannte Kaiser Franz Joseph I. den Thronfolger am 17. August 1913 zum Generalinspektor der gesamten bewaffneten Macht und verfügte, dass die Militärkanzlei Franz Ferdinands nunmehr Kanzlei des Generalinspektors der gesamten bewaffneten Macht zu heißen habe.[25]
Ehrungen und Auszeichnungen
Franz Ferdinand als Kaiser von Österreich, Porträt von Wilhelm Vita (HGM)
'''Ehrungen und Auszeichnungen'''
Der Thronfolger wurde, oft aus protokollarischen Gründen, mit hohen Orden ausgezeichnet. Er war, wie alle großjährigen Erzherzöge, Träger des Goldenen Vlieses (des Hausordens der Dynastie Habsburg-Lothringen, der in Österreich rangmäßig über allen anderen Auszeichnungen stand), Ritter des britischen Hosenbandordens, Träger des Großkomturkreuzes des königlichen Hausordens von Hohenzollern, Besitzer des japanischen Chrysanthemen-Ordens und diverser Orden der Souveräne von Schweden bis Sizilien und von Spanien bis Bulgarien. Daneben hat er noch zahlreiche weitere in- und ausländische Orden erhalten.[26]
 '''Vorbereitungen für die ThronbesteigungDas Wappen Franz Ferdinands'''
Von Brosch und seinem Nachfolger Bardolff wurden in der Militärkanzlei des Thronfolgers sehr detaillierte Pläne für die Thronbesteigung Franz Ferdinands vorbereitet. Sie berücksichtigten, dass er einen vom Herrscher dekretierten Umbau der Doppelmonarchie beabsichtigte, bevor er durch Krönungseide und Ähnliches an die überkommene Ordnung gebunden werden konnte. Davon wäre vor allem die magyarische Oberschicht stark betroffen gewesen (bei der dann auch die Trauer über seinen Tod sehr gering war). Daher mussten in den Überlegungen loyale Kräfte, die Franz Ferdinand unterstützen würden, ebenso bewertet werden wie erwartete Gegner seines Staatsumbaues von oben, der die bisherigen Verfassungen zur Seite zu schieben beabsichtigte. Hier bekommt wieder das Tagebuch seiner Weltreise Bedeutung.
Ein ähnliches Bild ist in Schloss Artstetten zu sehen. Es wurde für die Hofburg beim tschechischen, zwischen Prag und Paris pendelnden Maler Václav Brožík bestellt und sollte die ganze kaiserliche Familie nach Protokoll darstellen. Nachdem Kaiser Franz Joseph I. erkrankte, erlaubte sich der Künstler, um seinen Auftrag nicht zu verlieren, eine neue Skizze anzufertigen, in welcher der Thronfolger als Kaiser dargestellt wird. Die endgültige Ausführung unterblieb, da der Künstler am 15. April 1901 starb.[29]
 ==Tod==Attentat von Sarajevo→ Hauptartikel: '''Attentat von SarajevoIn diesem Automobil starben Franz Ferdinand und seine Gattin SophieEinschussloch jenes Geschoßes, das Sophie Herzogin von Hohenberg traf'''
Im Rahmen von Manöverbesuchen hielten sich Franz Ferdinand und seine Frau im Juni 1914 in Bosnien-Herzegowina auf. Am 28. Juni 1914 statteten sie dessen Hauptstadt Sarajevo einen offiziellen Besuch ab. Die Untergrundorganisation „Mlada Bosna“ plante mit Hilfe von Mitgliedern der serbischen Geheimorganisation „Schwarze Hand“ zu diesem Anlass ein Attentat. Nach einem zunächst fehlschlagenden Attentat mit einer Handgranate tötete der 19-jährige Schüler Gavrilo Princip bald danach den Erzherzog und seine Frau mit zwei Pistolenschüssen, wobei der Thronfolger an der Halsvene und der Luftröhre getroffen wurde, kurz darauf das Bewusstsein verlor und verblutete.[30]
Das Automobil, in dem Franz Ferdinand und seine Frau erschossen wurden, kann im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien besichtigt werden, wobei das Durchschussloch jenes Geschoßes, das Sophie tödlich traf, deutlich zu sehen ist. Ebenso kann die blutüberströmte Uniform des Thronfolgers besichtigt werden (Leihgabe des Erzherzog-Franz-Ferdinand-Museums, Schloss Artstetten).[31] Die von Franz Ferdinand am Tag seiner Ermordung getragenen Orden und Ehrenzeichen befinden sich hingegen auf Schloss Konopiště. Das blutbefleckte Kleid der Herzogin von Hohenberg ist ebenfalls erhalten.
 '''Begräbnis'''
Die Trauerfeiern wurden vom Hof wegen der nicht standesgemäßen Heirat bewusst bescheiden gehalten, die Presse sprach von einem „Begräbnis III. Klasse“.
Aus dem Nachlass Franz Ferdinands wurde von seinen Nachfahren im Schloss ein Museum errichtet, das ihn nicht nur als Amtsperson und Würdenträger, sondern auch als Privatmenschen zeigt.
Das Auto, in dem Franz Ferdinand und seine Frau Sophie erschossen wurden (Heeresgeschichtliches Museum Wien)
Die blutbefleckte Generalsuniform Franz Ferdinands im Heeresgeschichtlichen Museum
Aufbahrung von Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie im Konak von Sarajevo
Gruft in Schloss Artstetten mit den Marmorsarkophagen von Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie Politische Folgen des Attentats→ Hauptartikel: Julikrise
'''Politische Folgen des Attentats'''
Wie aus Protokollen von Sitzungen des k.u.k. Ministerrates für gemeinsame Angelegenheiten hervorgeht, wollte Österreich-Ungarn Serbien daraufhin mit einem Krieg für immer unschädlich machen, und stellte der serbischen Regierung am 23. Juli 1914 ein äußerst hartes, auf 48 Stunden befristetes Ultimatum, in dem es u. a. die Unterdrückung jeglicher Aktionen und Propaganda gegen die territoriale Integrität der österreichisch-ungarischen Monarchie verlangte und eine gerichtliche Untersuchung des Attentats unter Mitwirkung österreichisch-ungarischer Beamter forderte. Das Ultimatum war bewusst so verfasst, dass ein souveräner Staat es nicht akzeptieren konnte. Das Ultimatum drohte allerdings nur mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen und (noch) nicht mit Krieg, eine Feinheit, auf deren Betonung der k.u.k. Außenminister Leopold Graf Berchtold großen Wert legte.
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