Stadtwald (Neumünster)

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Stadtwald im Winter

Die Schonung im Nordwesten Neumünsters wurde 1864 auf Geheiß des damaligen Fleckenvorstehers und Salzfabrikanten Carl Geerdts auf dem kargen Heiderücken des ehemaligen Fleckenmoores als Schutz vor den rauhen Nordwestwinden ('Wasbeker Wind') angepflanzt. Zunächst war das Gehölz unter den Namen Städtische Anlagen (um 1900) bzw. Städtischer Forst (um 1904) bekannt. Es begann im damals noch unbebauten nördlichen Teil der Carlstraße und breitete sich um den Redderknüll aus. Ab 1877 stellten die neuen Gleise der westholsteinischen Eisenbahn die südliche Begrenzung dar.

Zwischen Carlstraße und Färberredder (Geerdtsstraße) verlief ein Verbindungsweg, der Forstweg, der später zu einem Teil von Neumünsters Hauptverkehrsstraße, dem sogenannten Ring, ausgebaut wurde. Der Forstweg spaltete die Schonung in zwei Teile. Der kleinere südliche Bereich wurde 1906 zu einem Waldpark mit Rasenflächen umgestaltet, der größere nordwestliche Teil ist derjenige, der seitdem als Stadtwald bezeichnet wird.

Im Osten dieses Bereiches wurde zwischen 1905 und 1925 ein Berg aus Schuttmaterial der Stadt Neumünster aufgeschüttet, der eine Höhe von 42,5 Metern erreicht. Im Jahre 1932 wurde er bepflanzt, 1961 neu angelegt und mit weiterer Begrünung und Aufgängen ausgestattet.

Nördlich des Stadtwaldes befindet sich der ab 1921 zum Gedenken an die Gefallenen im ersten Weltkrieg angelegte Friedenshain (ursprünglich Heldenhain).

Heute ist der Stadtwald, inklusive Friedenshain, bevorzugtes Naherholungsgebiet der Neumünsteraner. Der künstliche Berg dient im Winter als Rodelberg. Seit 1950 ist der Tierpark Neumünster sowie seit 1961 ein Kinderferiendorf im Stadtwald beheimatet. Am westlichen Rand des Stadtwaldes ist seit 1974 zudem ein Schwimmbad (heute Bad am Stadtwald) zu finden.


Text und Bild: Anna Pechbrenner


Quellen:

Dwars, Marianne / Fahrner, Dr. Klaus / Nagar, Bärbel (Hrsg.): Neumünster Lexikon. Neumünster 2003.

Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 3. Stadt Neumünster. Bearbeitet von Lutz Wilde und Gert Kaster unter Mitwirkung von Martin Becker. Neumünster 2006.