Lennep

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Lennep ist der zweitgrößte Stadtbezirk Remscheids.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Lennep.

Feilenfabrik Carl Offermann

Gebrüder Busatis

H. Platte

Klasing & Baumann

Kurt Aram

Neustadt-Drogerie

Wilhelm Conrad Röntgen

Sonstige

Geschichte

Wie durch archäologische Funde belegt ist, muss es im Raum Lennep bereits vor 5000 Jahren menschliche Siedlungen gegeben haben. Der Überlieferung nach liegen die Anfänge der Stadt im 12. Jahrhundert. In der Quellmulde des Baches Linepe (heute: Lennepe-Bach) sollen ein Fronhof und eine dem Heiligen Nikolaus geweihte Kapelle bestanden haben. Dieser Fronhof gelangte um 1200 in den Besitz der Grafen von Berg und später an den Herzog Heinrich von Limburg, der ihn in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts dem Kölner Stift St. Kunibert schenkte. Mit der Erhebung der Kapelle zur Pfarrkirche bildete sich eine erste geschlossene mittelalterliche Siedlung.

Lennep erhielt zwischen 1259 und 1276 die Stadtrechte[3] und gehört damit zu den ältesten Städten des Bergischen Landes. Neben Wipperfürth (1222), Ratingen (1276) und Düsseldorf (1288) galt Lennep zudem als eine der vier Hauptstädte des Herzogtums Berg. Im Jahr 1276 wurde die Stadt im Bergischen Land Konsultationsgericht für das Ratinger Gericht. Zu dieser Zeit existierte bereits eine hohe Befestigungsmauer mit zwei Ausfalltoren. Geografisch günstig, jeweils zwei Tagesreisen von Köln und Dortmund entfernt an der frühmittelalterlichen Fernhandelsstraße nach Magdeburg gelegen, entwickelte sich Lennep schnell zu einer bedeutenden Handelsstadt. Im 13. Jahrhundert wurde Lennep Mitglied der Hanse und unterhielt zahlreiche Handelsniederlassungen. Im Laufe des 14. Jahrhunderts erstarkte die Lenneper Tuchindustrie, deren Produkte weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt waren. Infolge eines Stadtbrandes um 1325 wurden vorhandene Urkunden zerstört, daher bestätigte Graf Adolf der Stadt ihre Privilegien, die er um das Gerichtsrecht erweiterte.[4] Spätestens seit dieser Zeit besaß die Stadt Markt- und Münzrecht, ab 1371 auch das Zollrecht. Am 26. September 1563 zerstörte erneut ein Brand bis auf wenige Häuser die ganze Stadt. Beim Wiederaufbau, der etwa bis 1575 dauerte und durch Steuerbefreiung und Privilegien durch Herzog Wilhelm gefördert wurde, konnte durch Verlegung von Plätzen, Straßen und Gebäuden eine für die Handwerker günstigere Struktur erzielt werden.[4]

Die prosperierende Entwicklung der Stadt endete mit dem großen Stadtbrand am 4. Oktober 1746, dem nahezu die gesamte Stadt zum Opfer fiel.[4] Viele Handwerker und Kaufleute ließen sich daraufhin in benachbarten Städten nieder. Der barocke Wiederaufbau der Stadt auf dem mittelalterlichen Stadtgrundriss vollzog sich nur schleppend. Bis zur Industrialisierung wuchs die Stadt nicht über die mittelalterliche Wallzone hinaus. Erst danach entwickelte sich die Stadt entlang der Hauptausfallstraßen weiter, vor allem in Richtung Süden und Westen, wo die Lenneper Neustadt mit Amtsgericht, Bahnhof und Kreishaus entstand. Dennoch konnte die Stadt kaum mehr mit den umliegenden neuen Großstädten im Wupperviereck konkurrieren. Die Protokolle der Gerichtsakten von 1696 bis 1811 beleuchten intensiv die inneren Verhältnisse der Bürgerschaft.

Im Jahre 1808 wurde die Stadt Sitz eines Kantons im Arrondissement Elberfeld des Départements Rhein im napoleonischen Großherzogtum Kleve und Berg und erhielt eine Munizipalverfassung. Das Gemeindeverwaltungsgesetz von Joachim Murat aus dem Jahre 1807 sah zunächst einen Direktor, ab 1809 einen Maire an der Spitze der Gemeinde vor, der bei weniger als 5000 Einwohnern von einem Beigeordneten unterstützt wurde. Ihnen standen Munizipalräte zur Seite, die an der Haushaltsaufstellung beteiligt waren.[5] Im Verlaufe des Wiener Kongresses wurde das Gebiet 1815 Preußen zugeschlagen und es wurde eine Bürgermeisterverfassung eingeführt, nach der ein Bürgermeister an der Spitze der Verwaltung stand.

Lennep war 1850 Schauplatz eines Streiks der Tucharbeiter. Am 17. August 1857 wurden Lennep die preußischen Stadtrechte verliehen.[7] Während des Ersten Weltkrieges und im Laufe der Inflation bis 1923 gaben sowohl die Kreisstadt als auch der Landkreis Notgeld heraus.[8]

Bis 1929 war Lennep Sitz des gleichnamigen preußischen Landkreises. Im Jahr 1929 erfolgte die Eingemeindung in die Stadt Remscheid.[9] Die Auflösung des Kreises und die Eingemeindung führte anfangs zu starken Protesten in der Bevölkerung, die jedoch vergebens waren.[10] Seither bildet Lennep den flächenmäßig größten Remscheider Stadtbezirk, der 1975 im Rahmen der nordrhein-westfälischen Gebietsreform um die in Teilen bereits zu Lennep gehörige Ortschaft Bergisch-Born erweitert wurde. 1980 wurde das 750. Stadtjubiläum gefeiert.[11]


Text: Wikipedia

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