Schreibmaschine

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Eine Schreibmaschine ist ein von Hand oder elektromechanisch angetriebenes Gerät, das dazu dient, Text mit Drucktypen zu schreiben und hauptsächlich auf Papier darzustellen. Zur Auswahl und zum Abdruck der Zeichen wird vorrangig eine Tastatur benutzt. Manche frühen Modelle hatten jedoch nicht das übliche Tastenfeld, sondern einen Zeiger, mit dem der Buchstabe oder die Ziffer vor dem Anschlag nur einer Taste auf einer Skala ausgewählt wurde. In ihrer Spätform als „Schreibautomat“ ist die Schreibmaschine ein Vorläufer des Computers, dessen Tastaturbelegung weitgehend der der Schreibmaschine entspricht und in dem viele vom Maschinenschreiben bekannte Funktionen für die moderne Textverarbeitung übernommen sind.

Reklamemarken

Verzeicnis der Reklamemarken mit einem Bezug zur Schreibmaschine.

A. A. Zimmer

Adler-Kietz

Adlerwerke

August Knopf

Breunig & Sauer

Chemi-Techno-Companie

Deutsche Schreibmaschinengesellschaft

Deutsche Visigraph Gesellschaft

Friedmann & Seumer

Greif Werke

Gustav Tietze

Heinz Velling

Hermann Sternke

Horn & Görwitz

Jacob & Alfred

Josef Gruber

L.C. Smith & Brothers

Maschinenfabrik Kappel

Max Römlinger

Mix & Genest

Oliver Typewriter Company

Carl Mandel

Reinh. Tetzer

Remington

Seidel & Naumann

Tintenfabrik August Leonhardi

Triumph

Ludwig Hörth

Underwood]

Ungeheuer & Hermes

Wanderer-Werke

Weilwerke

Sonstige

Grundprinzipien

Eine Schreibmaschine besteht grundsätzlich aus einer Tastatur, einem mechanischen, eventuell elektronisch gesteuerten Übertragungsmechanismus, der auch Speicher- und Korrekturelemente enthalten kann, und einem Ausgabegerät, das die Drucktypen über ein davor durch die Mechanik transportiertes Farbband auf das Papier schlägt. Als Typenträger unterscheidet man:

Das Papier wird meist über einen Papierträger (Schreibwalze) zeilenweise weiterbefördert. Um eine Zeile von links nach rechts zu schreiben, müssen sich Typen und Papier horizontal zueinander bewegen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:

Ein Papierträgerwagen bewegt sich nach jedem geschriebenen Buchstaben um einen Schreibschritt nach links. Dieses Prinzip ist bei der klassischen Typenhebelmaschine üblich.

Die Papierwalze ist fest im Gehäuse gelagert, und das Schreibwerk mit Kugelkopf oder Typenrad bewegt sich nach rechts.

Üblicherweise ist die Schreibmaschinenschrift eine nichtproportionale Schriftart, das heißt, jeder Buchstabe nimmt dieselbe Breite ein. Dadurch sind die Horizontalschritte immer gleich groß. Texte werden allgemein im linksbündigen Flattersatz geschrieben. Es gibt aber auch seltene, technisch aufwendige Modelle, die über Proportionalschrift verfügen. Olivetti brachte in den 1960er-Jahren eine Typenhebel-Proportionalschriftmaschine auf den Markt, mit der halbautomatisch ein Blocksatz erzeugt werden konnte. Zeilenweise konnte Text unter Ausschaltung der Farbbandfunktion nicht druckend eingegeben werden, eine Skala zeigte an, wie viele Leeranschläge bei einem Zeilenumbruch noch bis zum rechten Rand zur Verfügung standen. Anschließend konnte an einem Stellrädchen diese Anzahl markiert werden. Während der Neueingabe mit Farbbandfunktion wurden Leerschritte zwischen den Wörtern verdoppelt. Die Anzahl der eingestellten Leerschritte wurde jedes Mal um einen verringert, bis die Markierung wieder auf Null stand. Dieses Verfahren funktionierte am besten beim Schreiben der vollen Zeilenbreite.

Die Wagenbewegung zum Zeilenanfang und der Zeilenvorschub werden bei handbetriebenen Schreibmaschinen mit einem Zeilenschalthebel (meist links am Wagen) oder bei elektromechanischen und elektronisch gesteuerten mittels Rückführtaste mit Zeilenschaltung ausgelöst. Letztere verfügen zum Teil auch über einen automatischen Zeilenwechsel (siehe auch Entsprechungen Wagenrücklauf und Zeilenschalter bei der Computertastatur).

Mehrere Exemplare eines Schriftstückes (Durchschläge) werden mit Hilfe von Kohlepapier erstellt.

Geschichte der Schreibmaschine

Die erste bekannte Beschreibung einer Schreibmaschine findet sich in einem Henry Mill 1714 erteilten Patent. Die Patentschrift[1] handelt von einer Maschine oder künstlichen Methode, „Buchstaben fortschreitend einen nach dem anderen wie beim Schreiben zu drucken, und zwar so klar und genau, dass man sie vom Buchstabendruck nicht unterscheiden kann.“[2] Zudem sei das Geschriebene tiefer und beständiger als jede andere Schrift. Es könne nicht ohne erkennbare Spuren zu hinterlassen gelöscht oder gefälscht werden. Technische Details werden nicht erwähnt; ob die Maschine gebaut wurde, ist ungewiss.

Mehrere bekannt gewordene Versuche zeigen, dass die Zeit für die Erfindung der Schreibmaschine reif geworden war. Zum Erfindermut trug auch das Bestreben bei, „den Blinden neben dem Lesen auch das Schreiben zu ermöglichen.“ Ein vom englischen Ingenieur Jenkins stammender Vorläufer einer solchen Blindenmaschine ist erhalten.[3]

Im 19. Jahrhundert – Die ersten Geräte

Die erste funktionierende Schreibmaschine war wahrscheinlich das Gerät, das der Italiener Pellegrino Turri 1808 für die erblindete Gräfin Carolina Fantoni da Fivizzono herstellte. Ein mit dieser Maschine geschriebener Brief vom 8. Oktober 1808 ist erhalten und lässt erkennen, dass mit Farbpapier und Typendruck geschrieben wurde.[3]

1821 baute Karl Drais für seinen erblindenden Vater eine Schreibclavier genannte Maschine, die vermutlich Buchstaben in einen Papierstreifen prägte und bereits eine Tastatur hatte. Er wählte für jeden von 25 Buchstaben eine eigene Taste, die er im Quadrat von fünfmal fünf anordnete. Das Papier wurde auf einer Walze mit Uhrwerk aufgespult und so durch die Schreibmaschine gezogen. Schreibproben sind nicht erhalten.[4] Später, als sein Vater wieder halbwegs sehen konnte, konstruierte Drais eine sogenannte Schnellschreibmaschine, die als Schreibstenographiermaschine gedacht war und einen Lochstreifen stanzte. Sie hatte 16, teilweise doppelt besetzte Tasten in 4×4-Anordnung.[5]

Typenhebel sind erstmals aus einer Schreibmaschine des Franzosen Xavier Progin von 1832 bekannt. Sie waren gemeinsam in einem sogenannten Hebelkorb[3] angebracht und druckten wie Stempel auf das flach liegende Papier.

Bis zur 40 Jahre späteren Remington-Schreibmaschine wurden aber vorwiegend Typenstäbe verwandt, so bei Charles Thurber und dem blinden Pierre Foucauld, beide 1843.[6]

Der durch seinen Pendelversuch bekannte Léon Foucault baute 1855 eine Schreibmaschine.[7]

Von 1864 an baute der Tiroler Peter Mitterhofer verschiedene Schreibmaschinenmodelle aus Holz.[6]

Die letzten der 1838 bis 1884 vom Italiener Giuseppe Ravizza gebauten Schreibmaschinen hatten schon viele Eigenschaften der späteren lange Zeit dominierenden Typenhebelschreibmaschine: kreisförmiger Typenhebelkorb, Papierzylinder mit teilweise beim Schreiben sichtbarer Schrift, Typenführung, Wagenrückzug, Einfärbung der Typen durch ein zwischen zwei Spulen laufendes Farbband, Umschalter zwischen Klein- und Großbuchstaben und Tastenanordnung nach Häufigkeit der Verwendung.[6]

Die erste in größeren Stückzahlen gefertigte Schreibmaschine, die sogenannte Skrivekugle oder Schreibkugel, baute Pastor Rasmus Malling-Hansen – der Direktor eines dänischen Taubstummeninstitutes – im Jahr 1865. Die in einer Kugelkalotte geführten etwa 50 Typenstäbe wurden einzeln gegen Federkraft nach unten zum gemeinsamen Druckpunkt in Kugelmitte gedrückt (ähnlich wie früher bei Pierre Foucauld). Die ersten Modelle waren teilelektrifiziert (Wagenbewegung).[8] Der berühmteste Kunde von Malling-Hansen war der Philosoph Friedrich Nietzsche.

Eine von Carlos Glidden und Christopher Latham Sholes in Auftrag gegebene und unter den Namen Sholes-Glidden und Milwaukee 1870 bis 73 verkaufte Schreibmaschine wurde ab 1876 von der US-amerikanischen Gewehrfabrik Remington & Sons (später Remington Rand) industriell in Serie hergestellt. 1878 erschien die Remington Nr. 2 mit Umschaltung zwischen Groß- und Kleinbuchstaben und automatisch transportiertem Farbband. Sie hatte wie schon das Vorgängermodell eine QWERTY-Tastaturbelegung. Nach Beseitigung anfänglicher Störanfälligkeiten und mehreren konstruktiven Verbesserungen und Erweiterungen (Tabulator, auswechselbarer Wagen u. a.) wurden die Remington-Schreibmaschinen ab etwa 1885 in Amerika zum selbstverständlichen Hilfsmittel in allen Schreibstuben.[9]

Ab 1893 – Das Wagnergetriebe

1893 ließ der in die USA ausgewanderte deutsche Konstrukteur Franz Xaver Wagner eine Typenhebelschreibmaschine mit sofort sichtbarer Schrift patentieren. Wagner erfand hierzu gemeinsam mit seinem Sohn Hermann unter anderem das Segment (Typenhebelaufhängung) und den Zwischenhebel. Zusammen bilden diese Komponenten das sogenannte Wagnergetriebe, welches die prinzipielle Funktionsweise einer Schreibmaschine bis heute definiert. Das Patent für diese neue Maschine wurde am 7. Juli 1897 von Hermann und Franz Xaver Wagner eingereicht und 1899 unter der Nummer 633672 für den Unternehmer John T. Underwood patentiert.

Zu dieser Zeit war Underwood Produzent von Tinten und Farbbändern. Als Underwood bei Remington seine Produkte vorstellen wollte, teilte man ihm lapidar mit, dass Remington seine Farbbänder selbst herstelle. Underwood entgegnete nur, dass er dann künftig auch seine Schreibmaschinen selbst herstellen werde. Die Maschine wurde nach den Patenten der Wagners entwickelt und von der „Wagner Typewriter Company“, die von Underwood übernommen wurde, hergestellt und verkauft. Nur kurze Zeit später benannte Underwood die Firma in „Underwood Typewriter Company“ um. Underwood hatte insbesondere mit dem Modell No. 5 aus dem Jahre 1900 großen Erfolg in den USA. Diese Maschine setzte durch ihre Konstruktion den Maßstab für alle nachfolgenden Maschinen anderer Hersteller weltweit. 1920 waren über 50 % aller Schreibmaschinen in den USA von Underwood. Der andere große Schreibmaschinenhersteller „Smith Premier“ war von 1889 bis 1908 mit dem Typ 10 sehr erfolgreich. Diese Schreibmaschinen zeichneten sich dadurch aus, dass sie keine Umschalttaste, sondern ein „Full Keyboard“, eine sogenannte „Volltastatur“ (doppeltes Tastenfeld), besaßen. Die großen Buchstaben waren dabei über den kleinen angeordnet. Auch in Deutschland war der Typ 10 erfolgreich. Ein großer Vorteil war der geringe Tastendruck, der nötig war, die recht leichten Hebel in Bewegung zu setzen. Erst das aufkommende Tastschreiben (Zehnfingersystem) beendete den Erfolg der Volltastatur, die auch der deutsche Hersteller Frister & Roßmann bis 1904 einsetzte.

Oskar Picht erfand 1899 die erste brauchbare deutsche Blindenschreibmaschine mit Punktschrift.

1902 erschien mit der Blickensderfer Electric die erste elektrische Schreibmaschine, eine Konstruktion des gebürtigen Deutschen George Blickensderfer. Diese konnte sich jedoch nicht auf dem Markt durchsetzen, obwohl die Technik der Konkurrenz um Jahrzehnte voraus war. Vermutlich scheiterte sie daran, dass es in den verschiedenen US-Bundesstaaten keine einheitliche Netzspannung gab oder gar manche Orte nicht über Elektrizität verfügten. Wesentlich erfolgreicher war die nur 3 kg schwere Blickensderfer von 1893. Diese Maschine hatte auswechselbare Typenräder (in der Form dem späteren IBM-Kugelkopf von 1962 ähnlich), sodass mit den verschiedensten Schriftarten geschrieben werden konnte.

Zwischen 1903 und 1933 baute AEG 350.000 Zeigerschreibmaschinen vom Typ Mignon. Bei ihr wurde mit der linken Hand über einem Tableau ein Zeiger zum gewünschten Buchstaben geführt und mit der rechten Hand die Schreibtaste angeschlagen, um auf dem Papier einen Abdruck zu erzielen.

1913 baute James Fields Smathers eine elektrische Schreibmaschine.

1906 erfand Edward B. Hess (Bernhard Hess) das fünfstufige Typenhebelgetriebe mit Zugdrähten, welches noch heute in nahezu unveränderter Form in jeder Typenhebelschreibmaschine eingesetzt wird. Er modifizierte das bisher verwendete dreistufige Wagnergetriebe, indem er Tastenhebel, Zwischenhebel und Typenhebel nicht direkt, sondern über zusätzliche Zugdrähte miteinander verband. Die neue Konstruktion verbesserte die Kraftübersetzung an den Typenhebel, was sich in einer geringeren aufzuwendenden Kraft beim Schreiben niederschlug. Das System wurde am 11. Juni 1907 unter der Nummer 856870 für die Royal Typewriter Company in New Jersey patentiert und erstmals in der Royal 1 verwendet.

1910 gab es in den USA bereits mehr als einhundert Schreibmaschinenfabriken. Aus Dresden kam mit Erika No. 1 die erste deutsche Reiseschreibmaschine.

1921 erschien auf dem deutschen Markt die Mercedes Elektra von Carl Schlüns (1870–1936), eine mechanisch angetriebene Schreibmaschine mit seitlich angeflanschtem Elektromotor. Es gab auch eine Version dieser Maschine, die anstelle des Motors eine Riemenscheibe hatte, um den Antrieb über eine Deckentransmission (meist mit einer Dampfmaschine angetrieben) zu ermöglichen. Der Lärm in Schreibsälen mit über 50 solcher Maschinen war beträchtlich. Die Rechte der Nutzung des Namens Mercedes für seine Schreibmaschine hatte sich der findige Hersteller vom Automobilbauer Mercedes-Benz erkauft, in der Hoffnung, alleine über den Namen, der damals schon allgemein für Qualität und Robustheit stand, dem Käufer zu suggerieren, eine besonders wertige Maschine erworben zu haben.

In den 1920er-Jahren gab es die India-Gummitasten. Dies waren bedruckte Gummikappen, die man auf die Tasten aufsteckte, um die Fingerkuppen zu schonen.

Nach 1945 – Kugelkopf und andere Innovationen

Kleinere Verbesserungen gab es immer wieder im Laufe der Zeit. Die großen Innovationen kamen nach dem Zweiten Weltkrieg zumeist von IBM. 1947 erschien zum Beispiel mit der IBM Executive die erste Schreibmaschine mit Proportionalschrift. Blindenschreibmaschine Blista

1962 begann IBM mit dem Verkauf der ersten Schreibmaschinen mit Kugelkopf, der IBM 72, und brachte damit eine Maschine mit einem weitestgehend neuen Konstruktionsprinzip heraus. Die Kugelkopfschreibmaschine war mechanisch ein Meisterwerk und äußerst komplex. IBM hielt das Patent für diese Technologie. Als es auslief und andere Hersteller (wie zum Beispiel Triumph-Adler mit der SE-1000) ebenfalls längst entwickelte Kugelkopfschreibmaschinen endlich auf den Markt bringen konnten, war dieser für Kugelkopfmaschinen jedoch nicht mehr sehr empfänglich. Schon bald erschienen die ersten elektronischen Schreibmaschinen.

Ende der 1960er-Jahre kamen – zusätzlich zum herkömmlichen Farbband – spezielle Carbonbänder vermehrt zum Einsatz. Diese mit Kohlenstoff beschichteten Bänder boten einen gleichmäßigen und scharfen Abdruck mit maximaler Farbdichte, allerdings mit dem Nachteil, dass nur verhältnismäßig wenige Seiten mit einem solchen Farbband geschrieben werden konnten. Diese Carbonbänder hatten aber auch den Vorteil, dass mit ihnen Druckfolien für den Büro-Offsetdruck direkt beschriftet werden konnten, die gegenüber dem Umdruckverfahren und dem Schablonendruck qualitativ hochwertige Massendrucke ermöglichten.

Im Gegensatz zum Gewebeband mit flüssiger Farbe, welche mit zunehmender Nutzung und fortschreitendem Alter in ihrer Intensität nachlässt, sind Carbonbänder mit einem festen Material beschichtet, das nach einmaligem Durchlauf verbraucht ist. Eine Ausnahme sind sogenannte Multicarbonbänder, die zwar mehrmals verwendet werden können, aber nicht die sehr hohe Dichte von normalen Carbonbändern erreichen. Carbonbänder sind außer in Schwarz auch in anderen Farben erhältlich.

Schwarze Carbonbänder gab es auch in einer korrigierbaren Ausführung. Vorher radierte man oder verwendete weiße Farbe zur Korrektur. Diese Farbe wurde mit einem Pinsel aufgetragen, oder man schob ein Korrekturblättchen zwischen Farbband und Papier und schlug das falsche Zeichen erneut an derselben Stelle an. „Tipp-Ex“ war lange Zeit ein bekannter Markenname für solche Produkte sowie ein Synonym für alle ähnlichen Erzeugnisse.

Mit korrekturfähigen Carbonbändern jedoch kann man tatsächlich die Farbe des falsch geschriebenen Zeichens komplett vom Papier entfernen (Lift-off-Korrektur). Man verwendet dazu ein Korrekturblättchen, welches mit einer klebrigen Fläche die aufgetragenen Farbpigmente aufnimmt, wenn man das Zeichen erneut an selber Stelle anschlägt. Mit dem Aufkommen von Schreibmaschinen mit Korrekturfunktion ist meist die Verwendung eines Korrekturbandes vorgesehen, welches wie ein Farbband in die Maschine eingelegt wird. Je nach verwendetem Farbbandtyp wird ein dazu passendes Korrekturband benötigt. Es gibt Korrekturbänder zum Abheben der Farbe vom Papier und Bänder zum Überdecken des falschen Zeichens. In der Regel folgen sämtliche Hersteller einer einheitlichen Farbcodierung: Korrekturfähige Farbbänder haben ein gelbes Transportrad, und die dazugehörigen Korrekturbänder sind auf gelbe Spulen gewickelt. IBM und Brother boten für intensiver haftende Farbaufträge zusätzlich ein rot markiertes System an. Überdeckende Korrekturbänder haben blaue Spulen.

Ein Nachteil der meisten Carbonbänder ist, dass von einem benutzten Farbband abgelesen werden kann, welche Typen angeschlagen wurden, sodass praktisch die ganze Korrespondenz einzusehen ist, die mit dem betreffenden Band geschrieben wurde. Für wichtige Dokumente, zum Beispiel bei Banken oder Notaren, dürfen ausschließlich dokumentenechte Farbbänder verwendet werden, deren Schrift sich nicht vom Papier abheben lässt und die nichts über das Geschriebene preisgeben. Um zu verhindern, dass versehentlich ein korrekturfähiges Farbband eingelegt wird, gibt es für die meisten höherwertigen Büroschreibmaschinen eine sogenannte Bankensperre, die über eine mechanische Kodierung das Einlegen eines korrekturfähigen Farbbandes verhindert. Diese Sperre muss in der Regel von einer Fachwerkstatt nachgerüstet werden. IBM 72

1973 führte IBM die sogenannte tastengesteuerte Korrektureinrichtung ein.

Die 1980er – Höhepunkt und Niedergang

Die Entwicklung der Schreibmaschine erreichte Ende der 1980er-Jahre ihren Höhepunkt. Die teuren Spitzenmodelle waren Textverarbeitungssysteme und verfügten über einen Bildschirm, Diskettenlaufwerke und andere Massenspeicher, waren komfortabel, ergonomisch, schnell und lieferten ein makelloses Schriftbild, viel besser als die damals üblichen Matrixdrucker der bereits aufblühenden EDV. Diese Systeme kosteten jedoch meist mehrere tausend DM, waren dafür aber als Büromaschinen für die tägliche Arbeit ausgelegt. Kleinschreibmaschinen waren sehr günstig zu haben, da immer mehr Bauteile preiswert aus Kunststoff gefertigt und die Elektronik immer höher integriert werden konnte.

Auch der ökologische Aspekt wurde von vielen Herstellern beherzigt. Anfang der 1990er Jahre fielen noch etliche Mengen an aufgebrauchten Farbbandkassetten an, die normalerweise über den Hausmüll entsorgt wurden. Triumph-Adler verkaufte Farbbandkassetten im Zehnerpack als sogenannte „Öko-Box“, welche man nach deren Verbrauch kostenlos an Triumph-Adler zurückschicken konnte. Die Farbbandkassetten konnten sortenrein wiederverwertet werden. Triumph-Adler fertigte daraus Gehäuseteile für ein Sondermodell der elektronischen Reiseschreibmaschine „Gabriele 100“, welche in dieser Ausführung statt eines möwengrauen Gehäuses ein schwarzes Gehäuse hatte, allerdings teurer als das Standardmodell war.

Zu Beginn des Jahres 2003 wurde die Schreibmaschine aus dem Verbraucherpreisindex gestrichen, nachdem sie fast vollständig durch computer­gesteuerte Drucker verdrängt worden war.

Neben den Twen-Schreibmaschinen von Triumph-Adler gibt es heute noch Schreibmaschinen des japanischen Herstellers Brother, der aber aufgrund der Marktlage (Konkurrenz zum Computer) das Sortiment der höherwertigen Textverarbeitungssysteme der zuletzt MS-DOS-kompatiblen Display­schreibmaschinen mit eingebautem Diskettenlaufwerk (LW-Reihe) zugunsten der einfacheren herkömmlichen Schreibmaschinen der AX-Reihe einstellte. Die zuletzt gebaute Schreibmaschine der LW-Reihe war die Brother LW-840ic, die einem Computer nur in wenigen Dingen wirklich unterlegen war. Kurz gesagt ist eine LW-840ic ein Laptop-Computer mit integriertem Tintenstrahldrucker.

Aktuell

Es gibt nur noch eine geringe Nachfrage nach neuen Schreibmaschinen. Olympia meldete allerdings für das Jahr 2013 allein in Deutschland den Verkauf von 8000 elektrischen Schreibmaschinen. Sie finden Verwendung, wo der Einsatz eines PCs aufwendig ist, wie etwa beim Ausfüllen mancher Formulare oder dem Beschriften einzelner Briefhüllen.[10]

In China[11] und in Brasilien[12] werden weiterhin mechanische Schreibmaschinen hergestellt und exportiert.


Text: Wikipedia

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