3. Württembergisches Infanterie-Regiment: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 24. April 2024, 08:44 Uhr

Das Infanterie-Regiment „Alt-Württemberg“ (3. Württembergisches) Nr. 121 war von 1808 bis 1919 ein Regiment des württembergischen Heeres.

Siegelmarke

Geschichte

Name

Der Verband wurde 1808 als Infanterie-Regiment „Herzog Wilhelm“ aus dem Musketier-Bataillon „Herzog Wilhelm“ – zu diesem seit 1804 bestehenden Bataillon kam ein zweites dazu – aufgestellt. 1811 wurde es umbenannt in Infanterie-Regiment Nr. 2 „Herzog Wilhelm“. Im Russlandfeldzug 1812 wurde das Regiment aufgerieben, aber im gleichen Jahr mit demselben Namen neu aufgestellt. Im Feldzug Frankreichs gegen Russland und Preußen 1813 wurde das Regiment vernichtet und danach erneut mit demselben Namen wieder aufgestellt. Die Verluste im Feldzug gegen Napoleon 1814 wurden durch Eingliederung der Mannschaften der aufgelösten Landregimenter 4 und 5 ausgeglichen. Mit der Militärreform 1817 fiel der Zusatz weg und das Regiment hieß ab 31. März 1817 3. Infanterie-Regiment.

Nach Abschluss der Militärkonvention mit dem Norddeutschen Bund vom 21./25. November 1870 erhielt es wie alle württembergischen Truppenteile zur Unterscheidung von Truppenteilen anderer deutscher Staaten am 2. Oktober 1871 den entsprechenden Zusatz 3. württembergisches Infanterie-Regiment. Am 18. Dezember 1871 erhielten alle württembergischen Regimenter zusätzliche Nummern. Diese entsprachen der fortlaufenden Nummerierung aller Regimenter des deutschen Bundesheeres, unabhängig von ihrer Zugehörigkeit zu einem der Kontingente, das Regiment erhielt die Nummer 121: 3. württembergisches Infanterie-Regiment Nr. 121. Alle Truppenteile erhielten am 14. Dezember 1874 die Namen in der endgültigen Schreibweise und Nummerierung: Infanterie-Regiment (3. Württembergisches) Nr. 121. 1891 erhielt es den Zusatz Alt-Württemberg, da das Regiment seine Geschichte auf das 1716 aufgestellte Subsidien-Regiment Infanterie-Regiment Alt Württemberg zurückführte.[A 1] Damit war der letzte Name Infanterie-Regiment „Alt-Württemberg“ (3. Württembergisches) Nr. 121. Am 30. April 1919 wurde das Regiment aufgelöst.

Die Tradition des Regiments übernahm in der Reichswehr die 6. Kompanie des 13. (Württ.) Infanterie-Regiments.

Garnisonen

1806 Stuttgart

1814 Schorndorf

1815 Niederbronn-les-Bains

1818 Stuttgart

1833 Ludwigsburg[A 2]

1842 Ulm

1852 Stuttgart

1866 Ludwigsburg

1868 Hohenasperg

1872 I. Bataillon Hohenasperg, II. Bataillon Ludwigsburg

1873 III. Bataillon Gmünd

1877 I. Bataillon Ludwigsburg, II. Bataillon Hohenasperg

1879 I. und II. Bataillon Ludwigsburg

1890 Ludwigsburg (gesamtes Regiment)

Teilnahme an Gefechten und Kampfhandlungen

1806/07 auf Seiten Frankreichs gegen Preußen, Stärke 14 Offiziere und 837 Mann. Das Regiment kämpfte vor Glogau, Schweidnitz und Breslau.

1809 auf Seiten Frankreichs gegen Österreich in der Division Vandamme. Stärke 30 Offiziere und rund 1.400 Mann.

1812 auf Seiten gegen Frankreichs gegen Russland im Armeekorps Ney, Stärke rund 1.400 Mann. Nach der Schlacht von Borodino wurden die Reste der württembergischen Infanterie in drei Bataillone formiert. Am 8. Januar 1813 war das Regiment noch 21 Mann stark. Alle Fahnen wurden jedoch zurückgebracht.

1813 auf Seiten Frankreichs gegen Russland/Preußen im III. Armeekorps Reynier, Stärke rund 1.400 Mann, zurück kamen 1 Offizier und 70 Unteroffiziere und Mannschaften. Einsatz u. a. in Bautzen Groß-Rosen, Jüterbog und Euper. Nach der Schlacht bei Dennewitz wurden die Reste der württembergischen Infanterie in drei Bataillone formiert. Alle Fahnen wurden zurückgebracht.

1814 gegen Frankreich mit der Hauptarmee (württembergisches Korps im IV. Korps), Stärke 29 Offiziere und rund 1.400 Mann. Einsatz in Neubreisach, Montereau, Arcis-sur-Aube und Paris.

1815 gegen Frankreich in der 4. Armee „von Schwarzenberg“, Stärke rund 1.400 Mann. Das Regiment blieb bis 1818 im Elsass.

1866 gegen Preußen, Stärke 38 Offiziere und Fähnriche, 1.621 Unteroffiziere und Mannschaften. Einsatz im Rahmen des VIII. Korps der Bundesarmee bei Tauberbischofsheim.

1870/71 gegen Frankreich. Das Regiment marschierte in einer Stärke von 41 Offizieren, 191 Unteroffizieren, 59 Musikern und 1.613 Mannschaften aus und war in der württembergischen Division im Verband der 3. Armee bei Wörth, Sedan, Grand Puits, Nogent sur Seine und Mont Mesly eingesetzt. Verluste: 46 Gefallene, 112 Verwundete, 47 Verstorbene.

1900 am zweiten internationalen Expeditionskorps in China nahm eine unbekannte Zahl von Soldaten aus dem Regiment teil. Dort verstarb ein Musiker, vier Mann wurden verwundet.

1904/06 am Kampf gegen die Herero nahmen ebenfalls Soldaten des Regiments in nicht bekannter Stärke teil. Verluste: 1 Gefallener, 1 Verwundeter, 3 Verstorbene.

Im Ersten Weltkrieg kämpfte das Regiment innerhalb der 26. Infanterie-Division an verschiedenen Fronten.

Das XIII. Armee-Korps kämpfte zunächst in den Argonnen.

Am 22. August 1914 war es an der Gräueltat von Saint-Pancré beteiligt.[1] Ab 1. Dezember 1914 bildeten die 26. Division (1. Königlich Württembergische) und die 25. Reserve-Division (mit unterstelltem Feldartillerie-Regiment „König Karl“ (1. Württembergisches) Nr. 13) das „XIII. Korps Fabeck“ bei der 9. Armee (Mackensen) in Polen und stieß bei Kozlow an die Bzura vor.

Im März 1915 wurde das XIII. Korps der 12. Armee Gallwitz unterstellt und nach Norden nach Przasnysz verlegt. Von Juli bis August war das Regiment am Durchbruch über den Narew beteiligt und erreichte den Njemen. Im September wurde die Division aus der Ostfront herausgelöst, im Bahntransport in den Raum westlich Belgrad verlegt. Am 1. November wurde die Division dem XXII. Reservekorps (Falkenhayn), 3. österr.-ungar. Armee (Köveß), unterstellt und drang bis Mitte November bis Kraljevo vor. Im Dezember wurde das XIII. Korps mit der 26. Infanterie-Division und dem Feldartillerie-Regiment 13 wieder an die Westfront in den Raum westlich Ypern verlegt.

1916 war das Regiment im Rahmen der Division in der Schlacht an der Somme eingesetzt und kämpfte bei der sogenannten „Doppelhöhe 60“.[2]

1917 war die Division in der Schlacht von Arras und in der Zweiten Flandernschlacht eingesetzt. Ab 12. September wurde sie von Zabern in den Raum Klagenfurt verlegt, wo sie am 7. Oktober eintraf, mit der 200. (preuß.) Jäger-Division dem Generalkommando z. b. V. (zur besonderen Verwendung) 51[A 3] unterstellt und für den Kampf im Gebirge ausgerüstet und ausgebildet wurde. Vom 24. Oktober an war die Division an den Kämpfen in Venetien (Zwölfte Isonzoschlacht und Erste Piaveschlacht) beteiligt und erreichte die Piave, wo sie bis zum 6. Dezember blieb.

Danach wurde sie zur Ausbildung hinter der Front in den Raum Molsheim verlegt und kam im März 1918 nach Valenciennes. Während der Deutschen Frühjahrsoffensive 1918 stieß sie in der Operation Michael bis Beaumont vor und wurde anschließend bei Reims eingesetzt. In den Rückzugskämpfen ging sie auf die Antwerpen-Maas-Stellung zurück, von wo sie nach dem Waffenstillstand von Compiègne zu Fuß den Rückmarsch über Prüm, Linz am Rhein und Ferndorf in den Raum Marburg antrat. Von dort erreichte das Regiment seine Friedensgarnisonen in Württemberg.

Die Gesamtverluste betrugen 3.692 Gefallene, 62 Verstorbene, 434 Vermisste.


Text: Wikipedia

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