Amtsgericht Bernau

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Siegelmarke um 1860
Amtsgericht Bernau
Siegelmarke nach 1919
Siegelmarke nach 1919

Im Kontext der Preußischen Reformen von 1808 wurde auch in Bernau die Gerichtsbarkeit von der städtischen Verwaltung getrennt und das Königliche Stadtgericht als eigenständige Behörde geschaffen. Das neue Gericht erhielt im Rathaus der Stadt unentgeltlich die erforderlichen Büro- und Gefängnisräume. 1839 wurde das Gericht in ein Königliches Land- und Stadtgericht umgewandelt. Als solches war es nun auch für Biesenthal und einige benachbarte Dörfer zuständig. Im Ergebnis der Revolution von 1848/49 wurde zum 1. April 1849 das Königliche Land- und Stadtgericht aufgehoben und durch eine Königliche Kreisgerichts-Commission ersetzt, in deren Zuständigkeit zusätzlich die umliegenden Dörfer der Stadt Bernau fielen. Nach der Gründung des Deutschen Reiches im Jahre 1871 wurde die Gerichts-Organisation in Deutschland neu gestaltet. In Bernau wurde zum 1. Oktober 1879 ein Königliches Amtsgericht mit Schöffengericht eingerichtet, unterstellt dem Landgericht II in Berlin. Noch einmal erweiterte sich damit der Zuständigkeitsbereich des Bernauer Gerichtes erheblich.

Trotz der im Verlauf des 19. Jahrhunderts beträchtlich gewachsenen Aufgabenstellungen befanden sich die Diensträume des Gerichtes weiterhin im Rathaus, was zu wachsenden Problemen führte. Von beständigen „Streitigkeiten und Correspondenzen“ zwischen der Stadtverwaltung und dem Gericht schreibt August Wernicke 1894 in seiner Bernauer Stadtchronik.

Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Notwendigkeit zur Schaffung eines eigenen Gerichtsgebäudes immer offensichtlicher. Den Platz für einen Neubau fand man in der damaligen Kaiserstraße (heute Breitscheidstraße), also in einem Viertel vor den Mauern der Stadt, das durch die Baulust der Gründerjahre sein Gepräge erhielt. Das Gebäude – errichtet als neogotischer Backsteinbau – konnte 1903 bezogen werden. Es steht heute unter Denkmalschutz. Ein Erweiterungsbau wurde 2003 zur Nutzung übergeben.






Text: Wikipedia

Bild oben rechts: Wikipedia/Doris Antony

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