Behrenstraße 35 (Berlin)

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Siegelmarke Pommersche Hypotheken-Aktienbank (Filiale Köslin)
Siegelmarke Dresdner Bank
Ehemalige Pommersche Hypotheken-Aktienbank

Pommersche Hypotheken-Aktienbank

1913 übernahm die Dresdner Bank auch das Eckgebäude Behrenstraße 35 und Markgrafenstraße 43–44. Das Architektenbüro Wittling & Güldner hatte es 1895/1896 mit Baukosten von 3,5 Millionen Mark für die Pommersche Hypotheken-Aktienbank und die Immobilien-Verkehrsbank entworfen. Auf eine bauliche Anpassung an die Geschäftszentrale konnte bei dem neuen Trakt verzichtet werden, denn das Äußere des Gebäudes war schon bei seiner Errichtung – in der Behrenstraße stärker als in der Markgrafenstraße – dem Heim-Bau angelehnt worden.

In den beiden Obergeschossen zeigte das Bauwerk eine durchgehende Gliederung durch Pfeiler und Säulen, auf denen ein kräftiges Gebälk aufsaß. Die Straßenfassaden über einem Granitsockel bestanden aus weißem, schlesischem Sandstein, während zwei Innenhoffassaden mit weißen Porzellansteinen verkleidet waren. Der Gebäudeteil der Pommerschen Hypotheken-Aktienbank zeigte sich an der Behrenstraße vierachsig mit 30 m Länge; an der Markgrafenstraße war er doppelt so lang. Der Gebäudeteil der Immobilien-Verkehrsbank an der Markgrafenstraße 43 wies eine Fassadenlänge von 23 m auf. Ein Eckrisalit an der Markgrafenstraße besaß einen breiten Balkon vor dem Sitzungssaal des Vorstands der Pommerschen Hypotheken-Aktienbank. Noch stärker als beim Gebäude der Dresdner Bank war die von Wilhelm Haupt gestaltete, wuchtige Fassade hier von Ornamenten geprägt, zu denen Wappenbilder und figürliche Akrotere zählten. Das Gebäude besaß jeweils ein seitliches Portal an Behrenstraße und Markgrafenstraße für die beiden Banken.

Wegen des geringen Publikumsverkehrs bei Hypothekenbanken war im Erdgeschoss der Pommerschen Hypotheken-Aktienbank nur eine relativ kleine, jedoch reich mit Marmor ausgeschmückte Schalterhalle eingerichtet worden. In ihr hatte man – abgesehen von den Tresen – auf die üblichen Trennelemente zwischen Bankbeamten und Kunden wie Glasscheiben verzichtet. Eine Seltenheit im Berliner Bankwesen stellten auch die für die Bankkunden sichtbaren Effekten- und Pfandbrieftresore dar, deren Stahltüren kunstvoll verziert waren. In den Obergeschossen lagen moderne, durch hohe Fenster beidseitig belichtete Großraumbüros, in denen die jeweiligen Abteilungen der Bank zusammengeführt waren. Einzelbüros standen nur den Direktoren zu.

Die Kassettendecke des Treppenhauses trug im mittleren Feld ein farbenprächtiges, allegorisches Gemälde des österreichischen Malers Franz Theodor Würbel. Es zeigte eine wolkenthronende Verkörperung der Bank, umgeben von Figuren, die für das Glück von Handel, Industrie und Landwirtschaft standen. Den Sitzungssaal des Bankvorstandes bestimmten dunkle Edelhölzer, so an der stark vertieften Kassettendecke und an der Wandverkleidung wie auch an mit kunstvollen Schnitzereien versehenen Flügeltüren und Sesseln. An der Hauptwand befand sich ein Prachtkamin aus hellem Paonazzo-Marmor mit bronzenen Schmuckelementen.



Text: Wikipedia

Drittes Bild: Wikipedia/Beek100

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