Berliner Maschinenbau

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Die Berliner Maschinenbau (BMAG, vollständiger Name: Berliner Maschinenbau-Actien-Gesellschaft vormals L. Schwartzkopff, Berlin) war ein deutscher Hersteller von Lokomotiven.

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Geschichte

Gegründet wurde das Werk am 3. Oktober 1852 als Eisengießerei und Maschinen-Fabrik von L. Schwartzkopff in Berlin durch Louis Victor Robert Schwartzkopff. Nach einem Brand im Jahre 1860 und der Erweiterung des Werks begann man mit der Herstellung von Drehscheiben, Wasseranlagen und Weichen für mehrere Eisenbahngesellschaften. Die erste Lokomotive der Firma wurde am 1. Februar 1867 an die Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn geliefert. Am 1. Juli 1870 wurde die Firma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und firmierte nun unter dem Namen Berliner Maschinenbau-Actien-Gesellschaft vormals L. Schwartzkopff, Berlin. 1897 wurde ein zweites Werk in Wildau eröffnet. Seit 1899 baute das Unternehmen auch Linotype-Setzmaschinen für die Mergenthaler Setzmaschinen-Fabrik GmbH (Berlin). Mit der Münchner Firma Maffei begann am 4. Juli 1907 eine Kooperation. Zu diesem Zwecke wurde die Maffei-Schwartzkopff-Werke GmbH neben dem bestehenden Werk in Wildau eröffnet. Dort begann man 1910 auch mit dem Bau elektrischer Lokomotiven und deren Ausrüstungen. 1924 folgten Diesellokomotiven. 1932 gingen die Maffei-Schwartzkopff-Werke GmbH in Liquidation.

Nach der Zerstörung der Fabrikhallen im Laufe des Zweiten Weltkrieges und der anschließenden Demontage weiter Teile der Werke in Berlin und Wildau endete 1945 der Bau von Lokomotiven durch die Berliner Maschinenbau AG. Am 20. September 1945 wurde im restlichen Werk die Produktion von Eisengussteilen, Linotype-Setzmaschinen und Flaschenblasmaschinen begonnen. Im Jahr 1961 wurden die Moorburger Treckerwerke erworben und deren Produktion umgestellt. 1966 ging die Berliner Maschinenbau AG in der DIAG, der Deutsche(n) Industrieanlagen Gesellschaft mbH auf.


Louis Schwartzkopff

Louis Victor Robert Schwartzkopff (* 5. Juni 1825 in Magdeburg; † 7. März 1892 in Berlin) war ein deutscher Unternehmer und Gründer der Berliner Maschinenbau-Actien-Gesellschaft (BMAG).


Leben

Zwischen 1831 und 1842 besuchte er das Gymnasium in Magdeburg und die dortige Gewerbeschule, wo er gemeinsam mit Carl Wilhelm Siemens bei dessen Bruder Werner von Siemens Mathematikunterricht nahm. 1842 bis 1845 besuchte Schwartzkopff das von Wilhelm Beuth gegründete Gewerbeinstitut in Berlin. Anschließend erfolgte seine praktische Ausbildung bei der Firma Borsig, wo er August Borsig persönlich kennenlernte. Schwartzkopff beendete diese Ausbildung mit einer sechsmonatigen Tätigkeit als Lokomotivführer auf der Berlin-Hamburger Eisenbahn. Zwischen 1847 und 1851 war er Maschinenmeister der Magdeburg-Wittenberger Eisenbahn.

Mit Unterstützung seiner Familie erwarb er in der Oranienburger Vorstadt von Berlin das Grundstück Chausseestraße 20, welches im Süden durch die Invalidenstraße und im Osten durch die Berlin-Stettiner Eisenbahn begrenzt wurde. Unter letzterem Gelände befindet sich die unterirdische Station Nordbahnhof der Nordsüd-S-Bahn.

Am 3. Oktober 1852 gründete er in Berlin gemeinsam mit dem Berliner Gießereimeister Nitsche die Eisengießerei und Maschinenfabrik Schwartzkopff und Nitsche, aus der 1870 die Berliner Maschinenbau-Actien-Gesellschaft vormals L. Schwartzkopff hervorging. Schwartzkopff wollte vor allem den Maschinenbau intensivieren, während Nitsche eher den Kunstguss bevorzugte. Schwartzkopff zahlte Nitsche daher im Jahre 1853 aus und führte von nun ab das Unternehmen als alleiniger Inhaber. Bis zum 30. Juni 1888 war er Generaldirektor der Firma, zog sich dann allerdings aus der Firma zurück. Berliner Gedenktafel in Berlin-Gesundbrunnen (Scheringstraße)

Die Produktion seines Unternehmens für den Heeres- und Eisenbahnbedarf führte dazu, dass Schwartzkopff in den 1860er-Jahren den Titel Kommerzienrat verliehen bekam. Als ab 1867 die Produktion von Güterzuglokomotiven für die Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn begann, lagerte Schwartzkopff den allgemeinen Maschinenbau auf ein vorher erworbenes Grundstück in der Ackerstraße aus, während das Stammwerk sich auf den hinzugekauften Grundstücken Chausseestraße 19 und 23 ausbreitete. Zusätzlich hatte Schwartzkopff den Standort auf die Scheringstraße 13-28 in Berlin-Gesundbrunnen ausgedehnt.

Ende der 1880er-Jahre wurde Schwartzkopff in den Staatsrat der Preußischen Regierung berufen. Am 7. März 1892 starb Louis Victor Robert Schwartzkopff an den Folgen eines Schlaganfalles. Er wurde auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin beerdigt. Das von Regierungsbaumeister Carl Schilling geschaffene Grabdenkmal trägt das in Bronze gegossene Porträt Schartzkopffs, ein Werk der Bildhauerin Lilli Wislicenus-Finzelberg.

Zeit seines Lebens bewahrte Schwartzkopff immer ein ehrendes Gedenken an seinen Lehrherrn August Borsig.

Schwartzkopff war Kurator des Lazarus-Krankenhauses nahe dem Firmensitz. Ebenfalls in der Nähe wurde die Schwartzkopffstraße in Berlin-Mitte angelegt und am 12. März 1889 ihm zu Ehren benannt.


Adressen: Chausseestraße 20 (Berlin-Friedrichhain), Scheringstraße 13-28 (Berlin-Gesundbrunnen), Wildau



Text Louis Schwartzkopff: Wikipedia

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Text Berliner Maschinenbau AG: Wikipedia

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