Franz Xaver Messerschmidt

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Franz Xaver Messerschmidt (* 6. Februar 1736 im damals bayerischen Wiesensteig; † 19. August 1783 in Pressburg) war ein deutsch-österreichischer Bildhauer zwischen Barock und Klassizismus. Messerschmidt wurde vor allem durch seine teilweise recht kuriosen Werke bekannt.

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Leben

Franz Xaver Messerschmidt war der Sohn des Weißgerbers Johann Georg Messerschmidt (1669, † 1746) und dessen Ehefrau Johanna geb. Straub[1] (* 1699, † 1792). Er kam nach einer Ausbildung in München bei seinem Onkel Johann Baptist Straub sowie in Graz bei dem weiteren Onkel Philipp Jakob Straub 1755 an die Akademie der bildenden Künste in Wien, wo er unter anderem bei Jakob Christoph Schletterer und Matthäus Donner studierte. Sein Mentor war Martin van Meytens, der Hofmaler Maria Theresias, der ihm eine Anstellung als „Stuckverschneider“ (= Ziseleur der Kanonengüsse) im Kaiserlichen Zeughaus verschaffte.[2] Im Jahre 1765 reiste er für einen Studienaufenthalt nach Rom.

In den 1760er Jahren wurde ihm eine Professur an der Akademie der bildenden Künste in Aussicht gestellt, die aufgrund späterer Einwände des Staatskanzlers Kaunitz nicht vollzogen wurde. Von Maria Theresia wurde er sehr geschätzt, so dass er zu einer Art „Hofbildhauer“ wurde. In der Österreichischen Galerie im Belvedere stehen in der Sala Terrena lebensgroße bronzene Statuen (von Maria Theresia und Franz Stephan von Lothringen), die sie bei der Krönung zeigen. Das Herrscherpaar wird schlicht und realistisch dargestellt, der Charakter einer Apotheose ergibt sich erst durch die Umgebung. Zuvor schon entstanden auch Bronzereliefs Josephs II. und seiner Ehefrau Isabella von Parma.

Um 1770 entstanden Büsten Gerard van Swietens, die bereits karikaturhafte Züge annehmen. Messerschmidt verließ Wien zunächst Richtung Wiesensteig und München. Im Jahre 1777 zog er nach Preßburg, wo sein jüngerer Bruder Johann Adam Messerschmidt[3] lebte und wohnte. Dort arbeitete Franz Xaver hauptsächlich an den Charakterköpfen weiter, auf die vor allem sein Nachruhm zurückgeht. In Preßburg baute er sich eine neue Existenz auf und hier verbrachte er die letzten sechs Jahre seines Lebens; in der (damaligen) Preßburger Vorstadt 'Zuckermandel' erwarb er ein Haus in welchen er ein Atelier einrichtete. Messerschmidts Preßburger Büsten der Charakterköpfe zeigen gegenüber den früheren Werken eine schärfere Charakteristik und stellen menschliche Typen (Erzbösewicht, Mißmutiger, Nießer u. a.) karikaturenhaft gesteigert in groteskem Mienenspiel dar. Messerschmidt starb im Alter von 47 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung in Preßburg und wurde am St. Nicolai-Friedhof[4] in der Vorstadt Zuckermandel beigesetzt. Seine Grabstelle blieb nicht erhalten.

Gemäß einem Kurzbericht der in Bratislava erscheinenden ungarischsprachigen Tageszeitung Új Szó[5] vom 5. Mai 1957, soll ein Journalist dieser Zeitung anlässlich eines Spazierganges in der Nähe des St. Nicolai-Friedhofes Messerschmidts Grabstein auf einer Müllhalde in der Nähe des Friedhofes vorgefunden haben[6]. Nach der Samtenen Revolution hat man symbolisch auf den Friedhof einen Grabstein mit den Lebensdaten Messerschmidt aufgestellt. Die genaue Lage des ursprünglichen Grabes blieb jedoch unbekannt[4].


Text: Wikipedia

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