Hänneschen-Theater

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Hänneschen-Theater

Das Hänneschen-Theater, offiziell Puppenspiele der Stadt Köln, ist ein traditionelles Stockpuppentheater am Eisenmarkt im südlichen Martinsviertel des Kölner Stadtteils Altstadt-Nord. Mit rund 25 festangestellten Mitarbeitern - davon sind 14 Puppenspieler - ist es das mitarbeiterstärkste Puppentheater Deutschlands. Es erwirtschaftet etwa 60 Prozent seines Etats selbst und ist damit bundesweit die mit großem Abstand effizienteste städtische Bühne. Intendant war über 20 Jahre der frühere Schauspieler, Regisseur und Jurist Heribert Malchers. Nachfolgerin ist seit dem 1. Dezember 2012 Frauke Kemmerling (* 1967). Vizeintendant ist seit 2013 Udo Müller.


Geschichte des Hauses

Gegründet wurde es 1802 vom in Bonn geborenen Schneider Johann Christoph Winters in der Mauthgasse. Die Anfänge dieses Puppentheaters waren einfache Krippenspiele für Kinder, welche in der Adventszeit aufgeführt wurden.

Winters hatte trotz häufig wechselnder Spielstätten von Anfang an Erfolg. Bereits beim ersten Karnevalszug in Köln 1823 war das Hänneschen-Theater vertreten und ist bis heute dabei. Unter seinen Konkurrenten ist u. a. Franz Andreas Millewitsch zu nennen, der 1847 ebenfalls ein Puppentheater eröffnete. Trotz der abweichenden Schreibweise handelt es sich bei diesem um einen direkten Vorfahren des bekannten Volksschauspielers Willy Millowitsch.

Als Winters 1862 starb, führte Peter Josef Klotz, der mit einer Enkelin Winters verheiratet war, das Theater weiter. 1919 wurde nach dem Tod des letzten Mitglieds dieser Puppenspielerfamilie das beliebte Theater geschlossen.

Erst 1925 gründete sich eine Kommission zur Wiederbelebung der Kölner Puppenspiele, dank der am 9. Oktober 1926 das Theater als Puppenspiele der Stadt Köln wieder eröffnet werden konnte.

Die populären Figuren sind fiktive Charaktere, die typische Eigenschaften eines Kölners verkörpern, so Tünnes und Schäl, Hänneschen und Bärbelchen, sowie andere originelle Persönlichkeiten. Neben den ständig wechselnden Stücken, die für Erwachsene und Kinder inszeniert werden, ist die Puppensitzung ein wichtiger Bestandteil des Kölner Karnevals. Die Puppensitzung ist jedes Jahr eine liebevolle Persiflage auf den Sitzungskarneval: Eine Karnevalssitzung, in der neben den üblichen Charakteren des Puppentheaters auch die Puppenversionen aktueller Kölner Karnevalsgrößen mitspielen. Jeder Vortragende bekommt am Ende seiner Darbietung eine Blutwurst überreicht.

Da allerdings nur eine Wurst vorhanden ist, hat der stotternde Speimanes die Aufgabe, sie dem Vortragenden hinter der Bühne wieder abzunehmen, was oft nicht ohne Geschrei und Kampf abgeht. Anschließend taucht er dann, oft mit einem blauen Auge oder anderen Spuren des Kampfs versehen, wieder auf der Bühne auf und überreicht Schäl stolz das gute Stück mit den Worten: „Herr P-P-Präsident, de Woosch“ (das Publikum ruft: „De Woosch“).



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/ABrocke

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