Julius Hart

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Julius Hart

Julius Hart (* 9. April 1859 in Münster; † 7. Juli 1930 in Berlin) war ein deutscher Dichter und Literaturkritiker des Naturalismus. Er war verheiratet mit Martha Hart († 1910) und hatte vier Töchter (Grete, Lilith, Eva und Maya).

Leben

Julius Hart war der Sohn eines Rechnungsrates und besuchte, wie sein vier Jahre älterer Bruder Heinrich, das Gymnasium Paulinum in Münster. Schon als Schüler versuchten beide sich als Zeitschriftenherausgeber (Herz und Geist). Zusammen mit Albert Giese und Peter Hille gaben sie 1877 in Münster die Zeitschrift Deutsche Dichtung (3 Hefte) heraus. 1877 zogen die Brüder nach Berlin, mussten aus Geldmangel aber wieder nach Münster zurückkehren. Hier gaben sie die Zeitschrift Deutsche Monatsblätter (1878–1879) heraus und begründeten 1879 den Deutschen Literaturkalender, der später, nach Wechsel des Verlags, als Der Kürschner berühmt wurde und auch heute noch als Kürschners Deutscher Literatur-Kalender existiert.[1]

1881 zogen die Brüder erneut nach Berlin. Hier gaben sie die Zeitschrift Kritische Waffengänge (1882–1884) heraus, die als ein Quellpunkt des literarischen Naturalismus in Deutschland angesehen werden kann. Die Brüder Hart schrieben zwar alle Beiträge selbst, zu ihrem Kreis gehörten aber bald Autoren wie Wilhelm Arent, Hermann Conradi und Karl Henckell. Ihre eher gemäßigten Anschauungen führten dazu, dass das Zentrum der naturalistischen Bewegung sich nach München verlagerte. Weitere Zeitschriftengründungen dieser Jahre waren die Berliner Monatshefte für Literatur, Kritik und Theater (1885) und Kritisches Jahrbuch (1889–1890). Als Verfasser von Lyrik (Stimmen in der Nacht, 1898) und lyrischer Prosa (Träume der Mittsommernacht, 1905) war Julius Hart weniger erfolgreich. Seine Stärke lag in der Fähigkeit, Gleichgesinnte um sich zu scharen. So gehörte er mit seinem Bruder dem literarischen Verein „Durch“ an, zu dessen Mitgliedern auch Arno Holz, Johannes Schlaf und Gerhart Hauptmann zählten. Ferner war er Mitglied in der Neuen Gemeinschaft, beim Friedrichshagener Kreis und bei der Freien Bühne, aus der später die Volksbühne hervorging.

Julius Hart erlebte in späteren Jahren mehrere Schicksalsschläge. 1910 verstarb seine gemütskranke Frau Martha nach jahrelangem Leiden. 1920 und 1921 musste er den Tod seiner Töchter Eva und Lilith beklagen. Er selbst starb 1930 in Berlin im Alter von 71 Jahren. Sein Grab (Ehrengrabstätte) befindet sich auf dem Friedhof Zehlendorf in der Abt. 26W-135, Feld 019, in der Onkel-Tom-Straße 30-33 in Berlin.

Der erschlossene Teilnachlass von Julius Hart befindet sich in der Handschriftenabteilung der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund.

Im Jahr 1919 zum 60. Geburtstag von Julius Hart, wurde die Prinzenstraße in die Julius-Hart-Straße umbenannt.

Der Schriftsteller wohnte ca. 1891/92 in der Ahornallee 52, von 1892 bis 1894 in der Cöpenicker Straße 31 (heute: Fürstenwalder Damm 469) und vor seinem Umzug nach Wilmersdorf bis 1896 in der Ahornallee 24. Letzter Wohnsitz war die Derfflingerstraße 27 (heute Wolzogenstraße Steglitz-Zehlendorf)

Quelle

Text: Wikipedia

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Bild: Wikimedia

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