Köpenick-Kietz

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Köpenick Kietz
Köpenick Kietz Wasserzugang

Der Kietz war eine ursprünglich slawische Fischersiedlung südöstlich des Zentrums des Berliner Ortsteils Köpenick, heute Teil des Bezirks Treptow-Köpenick, die bis Ende des 19. Jahrhunderts ihre administrative Eigenständigkeit bewahrte. Im Stadtbild ist in der gleichnamigen Straße ein im Wesentlichen geschlossenes Ensemble aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten geblieben, das unter Denkmalschutz steht.


Geschichte

Seit dem 7. Jahrhundert gab es eine slawische Burg an der Stelle des heutigen Schlosses Köpenick.

Um 1240 errichteten die Askanier eine neue Burg. Die Slawen wurden von der Insel vertrieben. Ein Teil von ihnen siedelte sich auf dem Ostufer der Dahme an, wo sich ein für jene Zeit typischer Kietz als Dienstsiedlung für eine deutsche Burg auf der Schlossinsel bildete. Die älteste nachgewiesene urkundliche Erwähnung des Kietzes stammt aus dem Jahre 1355, vermutlich ist er aber bereits im 13. Jahrhundert entstanden. 1375 sind 24 Häuser nachgewiesen. Die Bewohner lebten vor allem von der Fischerei. Das Erbregister von 1589 führte im Kietz 31 Hausstellen auf, die alle die Fischereigerechtigkeit besaßen. Damit auch die Bewohner auf der flussabgewandten Ostseite der Straße die Fischerei betreiben konnten, wurden zu ihren Grundstücken Wassergassen angelegt. Zum Kietz gehörten größere Wiesenflächen, die weit über die Umgebung verstreut waren, allerdings kein Ackerland. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Kietz teilweise zerstört, später in alter Struktur wieder aufgebaut. An der Größe des Kietzes änderte sich jahrhundertelang nur wenig. Auch 1743 wurden 31 Wohngebäude gezählt, in den folgenden hundert Jahren kamen lediglich sechs hinzu. Die Einwohnerzahl war bis 1858 auf 415 Personen gestiegen. Die Häuser lagen zunächst ausschließlich der entlang der Dahme führenden Straße (heute Straße Kietz), später siedelten sich Handwerker und Gewerbetreibende auch an einer Parallelstraße (der heutigen Gartenstraße) an.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eröffneten auf dem Ostufer der Dahme eine Reihe von Industriebetrieben. Daneben entstand an den Kietz angrenzend ein Wohngebiet, die Kietzer Vorstadt. Auch im Kietz selbst entstanden einige mehrgeschossige Wohnbauten. Am 1. April 1898 wurde der Kietz nach Köpenick eingemeindet. 1920 wurde Köpenick und damit auch der Kietz Teil von Groß-Berlin. 1993 wurde der Kietz zusammen mit der Köpenicker Altstadt vom Berliner Senat zum Sanierungsgebiet erklärt. In den folgenden Jahren wurden viele Gebäude denkmalgerecht saniert.


Bebauung

Der Kietz ist heute zwar weitgehend in der Köpenicker Bebauung aufgegangen, vor allem in der Straße Kietz ist aber ein weitgehend geschlossenes Ensemble von Bauten aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten geblieben. Das Haus Kietz 27 weist noch eine weitgehende Originalsubstanz aus dem Jahr 1727 auf. Das Haus Kietz 21 stammt aus dem letzten Viertel des 18. Jahrhunderts. Einige weitere Häuser wie Kietz 19 sind im Kern ebenfalls vom Anfang des 18. Jahrhunderts, jedoch teilweise seitdem mehrfach umgebaut. Die älteren Fischerhäuser sind eingeschossig mit Satteldächern, neuere Bauten zwei- und dreigeschossig, in der Gartenstraße und an wenigen Stellen in der Straße Kietz gibt es einige mehrgeschossige Häuser aus der Gründerzeit. Das Ensemble steht komplett unter Denkmalschutz, daneben sind eine Reihe von Häusern als Einzeldenkmal ausgewiesen.



Text: Wikipedia

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