Kempinski

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Kempinski Hotels S.A. ist die älteste europäische Luxushotelgruppe, mit Wurzeln in Berlin und heutigem Sitz in Genf in der Schweiz. Sie ist eine Tochtergesellschaft der Kempinski AG in München, Deutschland. Die Hotelgruppe ist Gründungsmitglied des Hotelnetzwerkes Global Hotel Alliance (GHA). Größter Anteilseigner der AG sind die Scheichs von Bahrain.

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Geschichte

M. Kempinski & Co

Berthold Kempinski hatte 1862 eine Weinhandlung in seinem Heimatort Raschkow bei Posen gegründet und handelte mit ungarischen Weinen. Nach der Proklamation des Kaiserreiches zog er nach Berlin und gründete 1872 einen Imbiss mit Weinprobierstube und eine Weinhandlung in der Friedrichstraße 76.[4] Da Berthold und Helena Kempinski keinen männlichen Nachkommen hatten, nahmen sie ihren Schwiegersohn Richard Unger (1866–1947) in den Betrieb auf. Später übergaben sie ihm die Firma unter der Voraussetzung, den Namen Kempinski beizubehalten. 1910 starb Berthold Kempinski.

Neben einigen großen Restaurants wurde 1927 ein weiteres am Kurfürstendamm 27 eröffnet. Dort steht heute das Hotel Bristol. 1928 übernahm Kempinski das Haus Vaterland am Potsdamer Platz. Das Weinhaus Kempinski ging am 1. Mai 1937 mit allen seinen Betrieben unter Billigung der zuständigen Partei-Dienststellen in „arische“ Hände über. Erwerber war die M. Kempinski & Co., Weinhaus- und Handels-GmbH, die die Betriebe ihrer bisherigen Tradition entsprechend weiterführen werde. Dies teilte der Gauwirtschaftsberater des Gaus Groß-Berlin der NSDAP mit.[5]

Richard Unger emigrierte im Zweiten Weltkrieg gemeinsam mit seiner Familie in die USA und M. Kempinski & Co wurde Teil der Aschinger AG. Ein Feuer zerstörte das Restaurant am Kurfürstendamm 27. Viele Angehörige der einst erfolgreichen Kempinskis wurden von den Nazis verfolgt und in Konzentrationslagern ermordet.[6][7] Berthold Kempinskis Enkel Friedrich Unger errichtete 1951 ein Hotel auf dem rückgeführten Grundstück am Kurfürstendamm 27. Das Hotel Kempinski wurde 1952 eröffnet. Friedrich Unger verkaufte 1953 seine Anteile und den Namen Kempinski an die Hotelbetriebs-AG.

Hotelbetriebs-Aktiengesellschaft

Das Unternehmen wurde 1897 von Leopold Koppel gegründet. Es entwickelte sich zum führenden Hotelbetreiber in Berlin. Zu den betriebenen Luxushotels gehören das Hotel Bristol Unter den Linden, Hotel Bellevue und Centralhotel (mit dem Variete Wintergarten), ebenso Cafés der gehobenen Kategorie wie das Café Kranzler und das Café Bauer.

1926 übernahm Aschinger die Mehrheit an der Aktiengesellschaft. 1927 war eine Übernahme der Berliner Hotelgesellschaft mit den Hotels Kaiserhof und Baltic. 1949 erfolgte eine Enteignung durch den Ost-Berliner Magistrat. Es folgen bescheidene Anfänge in West-Berlin und in Westdeutschland. 1953 kam es zur Übernahme des Hotel Kempinski am Kurfürstendamm. Kempinski erwarb 1957 das Hotel Atlantic in Hamburg. Die Hauptversammlung beschloss 1970 die Namensänderung in Kempinski Hotelbetriebs-AG. Kempinski beteiligt sich mit 50 % am Hotel Vier Jahreszeiten in München.

Das Unternehmen wurde 1977 umbenannt in Kempinski AG. Das Hotel Gravenbruch in Neu-Isenburg bei Frankfurt wird als viertes deutsches Hotel ins Portfolio aufgenommen. Lufthansa erwarb 1985 Anteile bei Kempinski und ermöglicht der Hotelgesellschaft, auch im Ausland Hotels zu betreiben. 1986 wurde die Kempinski Hotels SA in Genf als Trägerorganisation geschaffen.[1] Am 9. September 1999 eröffnete das Kempinski Hotel Falkenstein als drittes Haus der Kette im Rhein-Main-Gebiet. Die Hauptaktionäre beschlossen im August 2002, die restlichen 1,8 % der Firmenanteile der Minderheitsaktionäre zu erwerben.

Bis Februar 2017 war Kempinski mehrheitlich im Besitz des thailändischen Crown Property Bureaus, der Vermögensverwaltung des Königshauses. Insgesamt zählen 79 Hotels in 31 Ländern zum Portfolio der Luxushotelgruppe (Stand März 2017). Seit Februar 2017 verfügen die Scheichs von Bahrein über die Mehrheit im Unternehmen.


Text: Wikipedia

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