Kloster Benediktbeuern

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Kloster Benediktbeuern

Das Kloster Benediktbeuern ist eine ehemalige Abtei der Benediktiner und heute eine Niederlassung der Salesianer Don Boscos in Benediktbeuern in Bayern in der Diözese Augsburg unweit des Kochelsees.


Benediktinische Geschichte des Klosters

Kloster Buron/Benediktbeuern ist sehr wahrscheinlich bereits 725/728 von Karl Martell während zweier Feldzüge nach Bayern als weltlicher Stützpunkt und als Wach- und Kontrollstation vor dem Kesselberg an taktisch günstiger Stelle gegründet worden. Karl Martell setzte dabei den hochadeligen Alemannen Lantfrid, ein Mitglied der Huosi, als seinen verlässlichen Vasallen ein. Um 739/740 wurde das St. Jakob und St. Benedikt geweihte Kloster als Benediktinerabtei begründet. Erzbischof Bonifatius führte Lantfrid als Benediktinerabt ein und weihte die erste Klosterkirche. Es gab eine Schreib- und Unterrichtsschule, von deren Arbeit zahlreiche Codices aus dem 8. und 9. Jahrhundert zeugen. Das im 8. Jahrhundert in Kochel am See begründete Frauenkloster verlegte um 800 in das Kloster Benediktbeuern, wo es bis ins 14. Jahrhundert seinen Sitz auf der Nordseite des Männerklosters hatte. Daher rührt auch der doppelte Abtstab (Abt und Äbtissin) im Wappen des Klosters Benediktbeuern. Im Jahr 955 wurde das Kloster jedoch durch die Magyaren (Ungarn) zerstört, was mit dem Ende des karolingischen Schulwesens einherging. Das Kloster wurde jedoch durch den hl. Bischof Ulrich von Augsburg (923-973) wiederaufgebaut und 1031 durch Benediktiner aus dem Kloster Tegernsee neu besiedelt. Unter Abt Gothelm und den Mönchen Gotschalk und Adalbert kam es zu einer neuen Blüte der Schreibschule und auch die botanischen Forschungen und die Anlage von Heilkräutergärten um 1200 sind bezeugt. Um 1250 deckte die Klosterbibliothek mit rund 250 Handschriften den ganzen Bereich des damaligen höheren Bildungswesens ab. 1530/40 wurde die systematische Klostergeschichtsschreibung durch P. Antonius Funda vertieft. Es wurden in Benediktbeuern theologische, philosophische und naturwissenschaftliche Studien betrieben. Im dreißigjährigen Krieg wurde das Gymnasium aufgelöst, allerdings bereits 1689 mit sprachlichen, musischen, mathematischen und botanischen Schwerpunkten wiedereröffnet. Kurz vorher zwischen 1669 und 1679 wurde die heutige barocke Form der Klosteranlage geschaffen und ab 1672 die Klosterkirche St. Benedikt neu gebaut. 1700 wurde durch P. Karl Meichelbeck OSB (1669-1734) erstmals die quellenkritische Methode der Geschichtsschreibung in Süddeutschland mustergültig angewandt. Er ist der Verfasser der Historia Frisingensis (Geschichte des Bistums Freising) und des Chronicon Benedictoburanum (Geschichte des Klosters Benediktbeuern). 1698 wurde die Hochschule (commune studium) im äußeren Nordtrakt eröffnet. Der Bibliothekskomplex stammt aus dem Jahr 1722. 1751 bis 1753 wurde die Anastasiakapelle im Nordosten der Klosterkirche erbaut.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Fb78

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