Kunstgewerbemuseum Düsseldorf

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Das Kunstgewerbemuseum am Friedrichsplatz (heute Grabbeplatz) in Düsseldorf enthielt die reichen Sammlungen des Central Gewerbe-Vereins für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke zu Düsseldorf sowie der Landes- und Stadtbibliothek. An gleicher Stelle steht heute das Gebäude K20 der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen.


Gebäude

Das Gebäude wurde 1893 bis 1896 nach Entwürfen der Architekten Carl Hecker und Franz Deckers in historistischen Formen der „holländischen Renaissance“ bzw. „holländisch-niederdeutschen Renaissance“ erbaut. Die Fassade zeigte Bildhauerarbeiten in Bollendorfer Sandstein zusammen mit Backsteinverblendung. Der Sockel bestand aus Niedermendiger Basaltlava. Der Erweiterungsbau entstand unter dem Architekten Johannes Radke, der nach Heckers Tod die Arbeiten übernommen hatte. Die Baukosten betrugen 332.252 Mark. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, blieb jedoch bis in die 1970er Jahre in Gebrauch. Nachdem der letzte Nutzer, die Landes- und Stadtbibliothek, deren Bestände ab 1970 der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf übergeben worden waren, ausgezogen war, erfolgte bis zum 28. Dezember 1979 der Abriss.


Ausstattung

Im Haus befand sich ein großes Treppenhaus. Rechts und links davon waren die Lichthöfe, die für wechselnde Ausstellungen verwendet wurden, so für Gipsabgüsse nach assyrischen Alabasterreliefs sowie einen Teil der Sammlung von Ofenkacheln und Fliesen. Hinter den Lichthöfen waren drei Säle zu finden, die auch für wechselnde Ausstellungen verwendet wurden, so für Spitzen, Posamente, Stickereien und Stoffe, Lederarbeiten, Kostümstücke und alte Glasmalereien. Im ersten Stock befand sich der Theobald-Haniel-Saal mit Geschenken des verstorbenen Verwaltungsratsmitglieds. Weiter befand sich dort das „Rheinische Renaissancezimmer“, ein „Rheinischer Barockerker“, das „Flämische Zimmer“, ein „Holländisches Zimmer“ (auch „Hindelooper Kamer“), eine „Halle in italienischer Gotik“ (auch „Florentiner Halle“) und die „Altertümliche Küche“. Ausgestellt wurden im ersten Stock auch Bestecke, alte Webereien, Seidenstoffe, Stickereien, schmiedeeiserne Arbeiten und Renaissancemöbel. Im zweiten Stock befanden sich Möbel, weiter eine „Romanische Halle“, eine „Gotische Kapelle“, ein „Zimmer in Tiroler Gotik“. Ausgestellt wurden im zweiten Stock die Eduard-Böninger-Sammlung mit japanischen und chinesischen Exponaten. Im Lichthofumgang waren Keramik, Stoffe, Teppiche und Kunstgegenstände aus dem Orient zu sehen. Ein aus Damaskus stammendes Zimmer wurde von Herrn Krupp aus Essen gestiftet, weiter asiatische Gegenstände und Keramik. Von der Vorhalle war links der Lesesaal der Landes- und Stadtbibliothek mit 70.000 Bänden eingerichtet worden, wo 800 Inkunabeln und 500 Handschriften von zum Teil hohem kunstgeschichtlichen Wert zu finden waren. Weiter befanden sich dort eine Plastik von Rudolf Bosselt und im Heinezimmer der Bibliothek eine Heinebüste von Adolf Schmieding.



Text: Wikipedia

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