Markthalle IX (Berlin)

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche
Siegelmarke der Markthalle

Die nach den Standardplänen des Stadtbaurats Hermann Blankenstein unter Mitwirkung des Architekten August Lindemann errichtete geschlossene Markthalle erhielt ihren Standort in Berlin-Kreuzberg zwischen der Eisenbahnstraße 42/43 und der Pücklerstraße 34, quer über das von der Wrangelstraße und der Muskauer Straße begrenzte Wohngebiet. Sie hatte bei ihrer Eröffnung im Jahr 1891 eine Verkaufsfläche von 3296 m² für 300 kleine Marktstände für alle Waren des täglichen Bedarfs.

Einige Beschädigungen am Ende des Zweiten Weltkriegs konnten rasch repariert werden und bald boten die ersten Händler wieder ihre Waren an. Problematisch war in den 1950er Jahren, dass die Berliner Lebensmittel nur auf Lebensmittelkarten erhielten. So blieb der Handel recht eingeschränkt. Weil sich bald darauf größere Billiganbieter etablierten, gab es keinen großen Umsatz für die kleinen Händler in der Halle mehr. Die vom Eigentümer, der Stadt Berlin, zur Verwaltung der Markthallen gegründete Berliner Großmarkt GmbH vermietete immer mehr Flächen der Halle an solche Einrichtungen wie Aldi, Drospa oder KiK. Das Interesse der Bewohner an einem tatsächlichen Markttreiben ging verloren.

Im Jahr 2009 gründete sich die Initiative „Projektgruppe Markthalle IX“, um einen Totalverkauf dieser Markthalle zu verhindern und gleichzeitig die Markthallenstruktur mit modernen Angeboten wieder zu beleben. Nachdem die Initiatoren Florian Niedermeier, Bernd Maier und Nikolaus Driessen zur Unterstützung ihrer Idee eine Unterschriftensammlung durchgeführt und zusammen mit dem Architekten Peter Lemburg ein Konzept für die denkmalgerechte Sanierung dieser Halle entwickelt hatten, konnten sie schließlich mit der Großmarkt GmbH im März 2012 den Kaufvertrag abschließen. Der vereinbarte Kaufpreis von 1,1 Millionen Euro ist geringer als das Angebot eines Großinvestors. Dessen Pläne beinhalteten aber einen Abriss des historischen Gebäudes und den Neubau eines modernen Einkaufszentrums mit Tiefgaragen. Der Senat hatte sich jedoch von dem Konzept einer „Wiederbelebung der historischen Halle als Kiezmittelpunkt“ überzeugen lassen. Die Sanierungs- und Umbauarbeiten fanden schrittweise vom Sommer bis zum Spätherbst 2011 statt. Die umgestaltete Eisenbahnmarkthalle wurde am 1. Oktober 2011 offiziell wieder eingeweiht. Die Verkaufsfläche für die Marktstände mit regionalen und Bioprodukten wird mit 2850 m² angegeben. Die drei genannten Discounter sind noch präsent und belegen eine Fläche von rund 450 m²; die Verträge könnten gegebenenfalls von den Betreibern der Markthalle vorfristig gekündigt werden, auf alle Fälle werden sie nicht verlängert.



Text: Wikipedia

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.