Mechanische Baumwollspinnerei und -weberei Kempten

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Die Mechanische Baumwollspinnerei und -weberei Kempten (auch Rosenau) ist ein historischer, denkmalgeschützter Industriekomplex an der Iller in Kempten. In den Fabriken waren zeitweise bis zu 2000 Menschen gleichzeitig beschäftigt.


Anfänge und der Zweite Weltkrieg

Die Ziegelbauten wurden 1852 beiderseits der Iller erbaut und ab 1882 immer wieder erweitert. Es handelt sich um langgezogene Ziegelbauten aus Backstein, die mit einer historischen Brücke verbunden sind. In der Zeit des Zweiten Weltkriegs wurde größtenteils auf die befohlene Rüstungsproduktion umgestellt und Zwangsarbeiter beschäftigt. Ab September 1943 wurde ein KZ-Außenlager des KZ Dachau in der sogenannten Sheddachhalle eingerichtet. Mit ca. 100 Häftlingen wurde begonnen die Textilmaschinen abzubauen und in Kellerräumen einzulagern. Die durchschnittliche Belegung des Außenlagers lag bei 500 Häftlingen. Im April 1944 wurde das Außenlager in die nahe gelegene Tierzuchthalle verlegt. Die Produktion von Zubehörteilen für Jagdflugzeuge im Auftrag der Helmuth Sachse KG (an der die Firma BMW beteiligt war) lief bis zum 25. April 1945. Nach dem Krieg wurden dort deutschstämmige Vertriebene und Kollaboranten aus den durch das Deutsche Reich okkupierten Ländern vorübergehend einquartiert. Nachdem die Menschen wieder ein neues Heim gefunden haben, war die Industrieanlage in so einem maroden Zustand, dass die Produktion von Baumwoll-Garnen und -Geweben erst 1949 wieder beginnen konnte.


Das Ende des Industriestandorts

Nachdem die asiatische Konkurrenz, die deutlich günstiger produzieren und verkaufen konnte, immer stärker wurde, beendete man die Produktion nach schrittweisen Entlassungen im Jahr 1991/2. Seit 2009/10 kümmert sich ein Investor um den Umbau des vier- und siebenstöckigen Backsteinbaus zu Wohnungen. Ebenso kamen Pläne auf, das geplante Museum der Bayerischen Geschichte in der flachen, etwas über 15.000 m² großen Sheddachhalle unterzubringen.



Text: Wikipedia

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