Römisch-Germanisches Zentralmuseum

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Siegelmarke vom Museum

Das Römisch-Germanische Zentralmuseum Forschungsinstitut für Archäologie (RGZM) in Mainz ist ein weltweit tätiges Forschungsinstitut für Archäologie, das von Bund und Ländern getragen wird und zur Leibniz-Gemeinschaft deutscher Forschungseinrichtungen gehört.

Gegliedert in mehrere Abteilungen, arbeitet das Institut im Bereich der Alten Welt sowie seiner Kontaktzonen von der Altsteinzeit bis ins Mittelalter. Daneben unterhält es eine ständige Schausammlung und wendet sich auch durch seine zahlreichen Publikationen und Veranstaltungen der anschaulichen Vermittlung neuester Forschungsergebnisse an eine breite Öffentlichkeit.


Geschichte

Das Museum wurde 1852, nach dem Beschluss der Tagungen von Dresden und Mainz über den Zusammenschluss aller deutschen Geschichts- und Altertumsvereine gegründet. Neben dem „Römisch-Germanischen Central-Museum“ in Mainz, welches sich der Erforschung der germanischen (heidnischen) und römischen Epoche widmet, wurde auch die Gründung des „Christlich-Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg, für Altertümer des Mittelalters, beschlossen. Einer der Initiatoren des Zusammenschlusses war Ludwig Lindenschmit d. Ä. Er war bereits Mitbegründer der 1844 gegründeten Gesellschaft zur Erforschung der Rheinischen Geschichte und Altertümer in Mainz, des heutigen Mainzer Altertumsvereins, und wurde zum ersten Direktor und Leiter des RGZM. Ein Jahr nach Gründung, 1853, fand das RGZM seinen Platz in zunächst drei Räumen des Kurfürstlichen Schlosses. 1854 öffnete das RGZM erstmals seine Tore zu einer Ausstellung von 388 Exponaten.

In den ersten Jahren nach der Gründung sah sich das Museum mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert, da es zu Beginn noch keine regelmäßige finanzielle Förderung durch den Landesherren gab. Lediglich kleine Geldsummen wurden dem Museum von der Landesregierung, Fürsten, Königen und später auch dem Kaiser zur Verfügung gestellt. Zu dieser Zeit waren die freiwilligen Beiträge Mainzer Bürger und Verkäufe von Kopien sehr bedeutend. 1855 machte das Nürnberger Museum ein erstes Angebot zur Zusammenlegung der Standorte Mainz und Nürnberg. Dieses und ein weiteres Angebot 1866/67 lehnte Lindenschmit mit der Begründung ab, er befürchte, die Abteilung des Römisch-Germanischen Central-Museums würde vernachlässigt werden. Erst 1872 nach Reichsgründung erhielt das RGZM einen jährlichen Zuschuss. Ludwig Lindenschmit d. Ä. prägte den Charakter des Museums als wissenschaftliche Kopiensammlung zum Studium des klassischen Altertums und der Urgeschichte Deutschlands, darunter hauptsächlich altertümliche Gegenstände der germanischen und römischen Periode.

Nach dem Tod Ludwig Lindenschmits d. Ä. 1893 wurde Karl Schumacher 1900 zum neuen 1. Direktor des RGZM, Lindenschmits Sohn, Ludwig Lindenschmit d. J., erhielt den Posten des 2. Direktors. In den folgenden Jahren wurde die Sammlung durch neue Abgüsse und den Erwerb von Originalen immer wieder erweitert. Auch die zur Verfügung stehenden Räume wurden 1910 um 22 neueingerichtete Räume erweitert. Später kamen das Zeughaus (Sautanzgebäude) als Magazin (1930) und die Schirrmacherei als Werkstatt (1934) zu den Gebäuden des RGZM dazu. Während des Zweiten Weltkrieges wurden große Teile der Ausstellungssäle sowie das Zeughaus und die Werkstatt zerstört und das Schloss wurde, zunächst durch Amerikaner, später durch Franzosen, besetzt. 1952 wurde dann die „Gesellschaft der Freunde des Römisch-Germanischen Zentralmuseums“ gegründet.

Die heutige Präsentation in Mainz führt den Charakter einer Studiensammlung fort, die sich mehr an Fachleute und fachinteressierte Laien als an ein breites Publikum wendet. Das seit 1977 von Bund und Ländern finanzierte Museum, welches seit 2002 zur Leibniz-Gemeinschaft deutscher Forschungseinrichtungen gehört, bietet neben wissenschaftspädagogischen Programmen auch Sonderausstellungen zu aktuellen Forschungsarbeiten an. Zeitweise nahm das RGZM für Rheinhessen auch die Aufgaben der Denkmalpflege wahr und führte dabei auch Ausgrabungen durch. Die Restaurierungswerkstätten des Museums bilden eine Grundlage seiner wissenschaftlichen Arbeiten. Zu diesen kommen noch zahlreiche Forschungsprojekte in den verschiedenen Forschungsbereichen hinzu.

Anfang Dezember 2007 wurde ein Neubau am Südrand der Stadt Mainz nahe dem Museums für Antike Schifffahrt beschlossen. Dort soll sein Archäologisches Zentrum entstehen.



Text: Wikipedia

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