Salfeldsches Palais

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Siegelmarke Königlich Preussisches Amtsgericht Quedlinburg

Das barocke dreigeschossige Palais wurde in den Jahren 1734 bis 1737 vom Ratskämmerer Röttger Salfeld, nach anderen Angaben von Ekkard Salfeld, weitgehend als Neubau, errichtet und ist zum großen Teil original erhalten. Das Anwesen befand sich bereits Ende des 17. Jahrhunderts im Besitz der Familie. Vom Vater Röttger Saalfeldts wurde hier eine Gastwirtschaft betrieben.

Bedeckt ist das Gebäude mit einem mit Schiefer gedeckten Mansarddach. Die mit Werkstein gestaltete Fassade ist mit monumentalen Pilastern versehen. Sie gliedert sich in drei mittige und je zwei seitliche Fensterachsen. Der Mittelteil ist risalitartig gestaltet. Mittig im Gebäude ist das als Rundbogen erstellte Portal. Oberhalb des mit beschnitzten Türblättern versehenen Portals befindet sich eine Wappenkartusche. Innerhalb der Durchfahrt besteht eine mit Stuck versehene Felderdecke. Das Gebäude ruht auf einem hohen Quadersockel. Die seitlichen Fenster des ersten Obergeschosses sind von im chinesischen Stil geschwungenen Giebeln überspannt. Das Zwerchhaus wird von einem Segmentgiebel bekrönt. Zur Hofseite hin ist das Haus schlichter gehalten. Auch das hier befindliche große Zwerchhaus verfügt über einen Segmentgiebel und ist darüber hinaus mit einer Ladeluke versehen. Am Haus befindliche Wasserspeier sind als Drachenköpfe gestaltet.

Nach dem Tode Röttger Salfeldts vermietete die Familie das Anwesen. 1785 gelangte das Gebäude in den Besitz der Stadt Quedlinburg und wurde zunächst vom jeweiligen Stiftshauptmann genutzt. Ab 1815 wurde es als Amtsgericht genutzt. Die Nutzung als Gericht wurde bis zur Wendezeit in der DDR fortgesetzt. Von 1998 bis 2001 wurde das Anwesen saniert.

Im Gebäudeinneren befindet sich ein repräsentativ gestaltetes, rechteckiges Treppenhaus. Es gibt verschiedene Prunkräume mit kostbaren Türen, Vertäfelungen und Stuck an Decken, Wänden und den Kaminen. Die Stuckdecken entstanden im Stil der Régence und wurden, wie die ähnlichen Arbeiten im Schloss Quedlinburg von Michael Caminada und Carlo Rossi geschaffen. Insgesamt ist der barocke Raumzuschnitt erhalten, insbesondere befinden sich in den oberen Geschossen sogenannte Enfiladen. Oberhalb der Durchfahrt befindet sich im ersten Obergeschoss ein üppig verzierter Festsaal, der mit Pilastern, Girlanden und Baldachinen an den Kaminen geschmückt ist. Es bestehen Supraporte. Als Darstellung finden sich Vögel und Musiker, wobei die Musiker als Mohr und Türke abgebildet sind. In einem Nachbarraum sind Vogelmotive, in einem andere die Erdteile thematisiert. Im zweiten Obergeschoss sind die Deckengemälde der Mittelfelder nicht erhalten. Das Gebäude verfügt über Gewölbekeller, die von Stichkappen bekrönt werden.

Auf dem Hof des Anwesens befindet sich ein Speicherbau aus dem frühen 19. Jahrhundert und ein barocker Seitenflügel, dessen Gefache mit Zierausmauerungen versehen sind. Ursprünglich umspannten die Wirtschaftsgebäude den Hof komplett.

Im Jahr 2013 hatte das Palais als vermuteter Ort einer Entscheidung in der Landespolitik Sachsen-Anhalts Bedeutung. Nach Vermutungen in der Presse kamen Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) am Abend des 17. April 2013 im Palais am Rande der Eröffnung einer Tagung über Unesco-Welterbestätten überein, die Wissenschafts- und Wirtschaftsministerin des Landes Birgitta Wolff (CDU) zu entlassen.



Text: Wikipedia

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