Schlosstrasse 1 (Wittenberg)

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Lucas Cranach auf Reklamemarke für Tinte

1517/18 erwarb Cranach den damals größten Wittenberger Hof an der Schlossstraße 1, den er umbaute und um einen Seitenflügel zur Unterbringung der Werkstatt erweiterte. 1520 erhielt er das Apothekenprivileg. In der von ihm in diesem Anwesen eingerichteten Apotheke handelte er mit Sandstein, Papier, Farben, Zucker, Wachs, Gewürzen und Wein.

1540 ließ Lucas Cranach der Ältere nach seinen Vorstellungen Haus und Anwesen umbauen. Während das Vorderhaus Wohnzwecken vorbehalten blieb, beherbergte der linke Seitenflügel die von Cranach und Christian Döring gegründete Buchdruckerei. Im Quergebäude, das den Hof des Hauses beschließt, befand sich die berühmte Malwerkstatt. Der Überlieferung nach soll Cranachs „Malerakademie” in 84 heizbaren Zimmern und 16 Küchen untergebracht gewesen sein. Nachdem das Haus 1544 in den Besitz Lucas Cranachs d. J. gekommen war, fanden im späten 16. Jahrhundert einige Umbauten statt. Zwei Zwerchhäuser aus dieser Zeit auf der Traufenseite wurden aber bei der Belagerung von 1760 zerstört. 1773 erfolgten Erneuerungsarbeiten, sechs Jahre später zog hier die „Churf. Sächs. Privil. Apotheke zum Adler" ein, die seit Cranachs Zeiten im Gebäude Markt 4 untergebracht war und auf die das Adlerrelief an der Nordostecke verweist. Ein drittes Obergeschoss erhielt das Gebäude erst 1830. Nach schweren Brandschäden 1871 gab es weitere bauliche Veränderungen. Dabei wurde das Durchfahrtsportal an das Westende des Hauses verlegt. In der Hofmitte befindet sich ein Röhrwasserbrunnen und am 27. November 2005 wurde das Denkmal Lucas Cranachs d. Ä. eingeweiht.

2005 wurde die Cranach-Höfe zum Baudenkmal von nationaler Bedeutung erklärt.



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