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Kaufhaus Hirschfeld (Hamburg)

160 Bytes hinzugefügt, 23:52, 26. Jan. 2012
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Wie viele andere jüdische Geschäfte wurde auch das Hamburger Modehaus am Neuen Wall in der Reichspogromnacht am 9. November 1938 verwüstet. Kurz danach wurde das Unternehmen zwangsenteignet und an den Hamburger Geschäftsmann Franz Fahning verkauft. Fahning war bis dahin 1. Prokurist im Haus Hirschfeld gewesen und hatte darum aufgrund seiner Stellung und der Kundschaft in Hamburgs Nobelmeile Kenntnis vom Kaufpreis des Unternehmens.
Kurz vor Ende des 2. Weltkrieg wurde Benno Hirschfeld im [http://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Buchenwald KZ Buchenwald ] ermordet, sein Sohn Kurt-Manfred im [http://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Neuengamme KZ Neuengamme ] erschlagen.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Eigentum dem überlebenden Sohn von Benno Hirschfeld, Hans Simon Hirschfeld zurückgegeben, während Franz Fahning das Geschäft weiterführen durfte. Für das entzogene Grundstück musste die Familie Hirschfeld Lastenausgleich zahlen, da das Finanzamt argumentierte: "Ein entzogenes Grundstück wird behandelt, als ob es nie entzogen worden wäre".
1956 kaufte Fahning von den im Ausland überlebenden Hirschfelds 50% der Immobilie zurück und betrieb das Geschäft bis 1991 weiter. Fahning beantragte 1991 die Zwangsversteigerung zum Zwecke der Auseinandersetzung der Grundstücksgemeinschaft mit Fam. Hirschfeld. Die Zwangsversteigerung des Modehauses erfolgte dann durch das Hamburger Auktionshaus Arthur Landjunk, das bis 1942 im Auftrag der Hamburger Finanzdirektion die Versteigerung des Eigentums direkt in den sog. "entjudeten Wohnungen" vornahm, was für das Funktionieren brauner Seilschaften in Hamburg spricht.
Fahning verkaufte während dieser Zeit seinen Anteil an den Immobilien-Kaufmann [http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCrgen_Schneider_(Bauunternehmer) Dr. Jürgen Schneider]. Die niederländische Beright BV erhielt den Zuschlag für das ganze Objekt. (Hans Simon Hirschfeld bezeichnete dies später als "zweite Enteignung".) Kurz nach der Versteigerung wurde bekannt, dass das niederländische Unternehmen zu Schneiders Firmen-Imperium gehörte.
Im Rahmen des 1994 über die Schneider AG eröffneten Insolvenzverfahrens ging die Immobilie in den Besitz der Berliner Pfand und Hypotheken Bank über, die diesen dann an die HOEST Pensionskasse verkaufte.
657.108
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