St.-Annen-Kirchhof

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St.-Annen-Kirche und der diese umgebende St.-Annen-Kirchhof

Der evangelische St.-Annen-Kirchhof umgibt die St.-Annen-Kirche und liegt im Berliner Ortsteil Dahlem. Er besteht seit dem 13. Jahrhundert, seine Größe beträgt 0,2 Hektar.


Geschichte

Nachdem im 13. Jahrhundert auf einem Hügel die St.-Annen-Kirche errichtet wurde, besteht auch der St.-Annen-Kirchhof entsprechend dem damaligen üblichen Vorgehen, die Verstorbenen im direkten Umfeld der Kirche zu bestatten. Nur die Gutsbesitzer wurden innerhalb der Kirche beigesetzt.

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts reichte die Kapazität des Kirchhofs aus, um alle Verstorbenen der Gemeinde aufzunehmen. Nachdem 1901 mit der Aufteilung und Besiedlung der Domäne Dahlem begonnen wurde, war dies jedoch nicht mehr der Fall. Deshalb wurde 1908 bis 1909 in direkter Nachbarschaft des Kirchhofs, diesen L-förmig umschließend, der städtische Friedhof Dahlem angelegt. Er liegt etwas tiefer als der Kirchhof und ist mit diesem durch zwei Treppen verbunden.


Mahnmal

1996 wurde auf dem Friedhof ein Mahnmal zur Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft aufgestellt, da die Gemeinde unter Martin Niemöller das Zentrum der Bekennenden Kirche war. Der Künstler Nikolaus Koliusis gestaltete eine Dreieckige Tafel in Bezug auf die Kennzeichnung der Gefangenen in den Konzentrationslagern. Die Inschrift ist ausgestanzt. Die Tafel ist wird von drei Stäben schräg liegend in etwa drei Metern Höhe gehalten.


Beigesetzte bekannte Persönlichkeiten


Ludwig Bartning (1876–1956), Maler, Bekennende Kirche

Carl Friedrich von Beyme (1765–1838), Jurist und preußischer Minister

Carsten Colpe (1929-2009), Religionswissenschaftler, Neutestamentler, Iranist

Grete Csaki-Copony (1893–1990), Malerin

Rudi Dutschke (1940–1979), Soziologe und APO-Aktivist

Gustav Fischer (1870–1963), Landtechniker

Otto Heinrich von der Gablentz (1898–1972), Politologe, Mitglied des Kreisauer Kreises

Max Gary (1859–1923), Baustoffspezialist

Heinz Gerischer (1919–1994), Chemiker

Otto Gerstenberg (1848–1935), Unternehmer und Kunstsammler

Helmut Gollwitzer (1908–1993), Theologe, Bekennende Kirche

Martin Hirsch (1913–1992), Richter am Bundesverfassungsgericht

Lizzie Hosaeus (1910–1998), Künstlerin

Julius Kaftan (1848–1926), Theologe

Ludwig Knaus (1829–1910), Maler

Alfred Koerner (1849–1926), Architekt (Bauten des Botanischen Gartens)

Helmut Krebs (1913–2007), Kammersänger, Tenor

Rolf Lahr (1908–1985), Diplomat

Leo Leux (1892–1951), Komponist

Olga Limburg (1881–1970), Schauspielerin

Friedrich-Wilhelm Marquardt (1928–2002), Theologe

Gerhard Puchelt (1913–1987), Pianist, Musikpädagoge

Edwin Redslob (1884–1973), Kunsthistoriker, Mitbegründer und Rektor der FU Berlin

Konrad Saenger (1869–1945), Jurist und Statistiker

Richard Saran (1852–1925), Architekt

Dietrich Schäfer (1845–1929), Historiker

Kurt Scharf (1902–1990), evangelischer Bischof von Berlin

Elisabeth Schiemann (1881–1972), Genetikerin

Friedrich Schmidt-Ott (1860–1956), Politiker, preußischer Kultusminister

Walther Schmieding (1928–1980), Journalist, Vizepräsident des PEN-Clubs

Max Sering (1857–1939), Nationalökonom

Gertrud Staewen (1894–1987), Sozialarbeiterin und Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime

Volker von Törne (1934–1980), Sozialwissenschaftler und Lyriker

Marion Yorck von Wartenburg (1904–2007), Richterin, Mitglied des Kreisauer Kreises

Robert Wischer (1930–2007), Architekt



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Axel Mauruszat

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