Uhrenindustriemuseum Villingen-Schwenningen

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Das Uhrenindustriemuseum (Museum of Clock Making Technology) befindet sich im Stadtbezirk Schwenningen der Stadt Villingen-Schwenningen, (Deutschland). Das Museum befasst sich nicht primär mit Uhren an sich, sondern mit der industriellen Herstellung von Uhrwerken. Diese Industrie war im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert die wirtschaftliche Grundlage Schwenningens, das sich „größte Uhrenstadt der Welt“ nannte. Die betriebsbereiten Maschinen sind der Kern und die Hauptattraktion des Museums. Daneben wird auch eine Reihe von Uhren aus Schwenningens Uhrenfabriken gezeigt.

Das Museum zeigt auch temporäre Sonderausstellungen.

Das lebendige Uhrenindustriemuseum wurde angesichts zunehmender Meldungen über Uhrenfabrik-Pleiten seit 1989 aufgebaut. Ziel war es ein Museum zu gründen, in dem sowohl die Lebensumstände der einfachen Menschen in der Uhrenindustrie als auch die industrielle Fertigung eines Weckers gezeigt werden sollten.

Im Jahr 1994 wurde das Museum in den Räumen der ehemaligen Württembergischen Uhrenfabrik Bürk in Schwenningen eröffnet. In ständigen Vorführungen werden seither Wecker, wie sie in den 1920er Jahren in Schwenningen hergestellt wurden, auf alten, restaurierten Maschinen von ehrenamtlichen Mitarbeitern des Museums gefertigt.

Das Museum erhielt 2003 den Luigi Micheletti Award des European Museum Council für das beste technische Museum Europas.


Württembergische Uhrenfabrik Bürk

Die Württembergische Uhrenfabrik Bürk war einer der bedeutendsten deutschen Uhrenhersteller. Sie hatte ihren Sitz in Schwenningen am Neckar (heute Villingen-Schwenningen). 1855 von Johannes Bürk gegründet, prägte es über ein Jahrhundert lang die Geschichte der Stadt mit, die wegen der Zahl und Bedeutung ihrer Uhrenindustriebetriebe für Jahrzehnte zur „größten Uhrenstadt der Welt“ aufstieg. In dieser Phase hatten Unternehmen und Stadt internationale Bedeutung.


Geschichte

Das Unternehmen stellte von Anfang an nicht nur gewöhnliche Uhren, sondern Zeiterfassungsgeräte aller Art her. So wurden zunächst Nachtwächerkontrolluhren entwickelt, durch die die Anwesenheit der Wächter zu bestimmten Zeiten dokumentiert - und damit überwacht werden konnte. Die Bürk-Wächterkontrolluhr Universal Nr. 50 wurde von 1912 bis 1996 hergestellt. Auch Arbeitszeiterfassungsgeräte (Stechuhren) wurden von Bürk hergestellt. Sie prägten das Arbeitsleben entscheidend.

Bereits 1865 wurden durch Jakob Bürk, den Bruder des Firmengründers, die Produkte in den USA verkauft.

Nach dem Tode Johannes Bürks 1872 übernahm sein Sohn Richard Bürk die technische Leitung, während seinem Bruder Hugo Bürk die kaufmännische Leitung oblag.

Im Jahr 1900 gründete Bürk mit dem US-amerikanischen Uhrenhersteller Bundy die International Time Recording Co. (ITR), aus der später durch Fusionen die International Business Machines Corporation (IBM) hervorging.

Seit den 1920er-Jahren wurde die Produktpalette um Systeme aus Haupt- und Nebenuhren erweitert, wie sie insbesondere an Bahnanlagen zum Einsatz kamen.

Bürk war Inhaber von Patenten in Deutschland und Großbritannien.

Das Unternehmen gehörte (neben ISGUS) zu den beiden bedeutendsten deutschen Unternehmen für technische Uhren.

Das Unternehmen musste 1984 Konkurs anmelden und wurde als Bürk Zeitsysteme weitergeführt, die 1996 ebenfalls in Konkurs geriet. 1997 ging aus ihr die Bürk Mobatime GmbH hervor, eine Tochtergesellschaft der schweizerischen MOBATIME-Gruppe.

Heute befindet sich in der ehemaligen Fabrik das Uhrenindustriemuseum Villingen-Schwenningen.



Text Uhrenindustriemuseum Villingen-Schwenningen: Wikipedia

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Text Württembergische Uhrenfabrik Bürk: Wikipedia

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