VOB Zentrag

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Zentrag ist Abkürzung für die im Oktober 1945 gegründete Zentrale Druckerei-, Einkaufs- und Revisionsgesellschaft mbH auf dem Gebiet der späteren DDR. Als spätere Vereinigung Organisationseigener Betriebe VOB Zentrag unterstand die Zentrag dem Zentralkomitee (ZK) der SED und wurde direkt vom Apparat des ZK geleitet.

Um nach einer Forderung aus Lenins Aufsatz „Parteiorganisation und Parteiliteratur“ autark in der Produktion von Ideologie zu bleiben, unterstellte sich die SED eine Großzahl Druckereien und Verlage sowie die Verwaltung der Papierkontingente. Die Zentrag umfasste über 90 Druckereien, Zeitungsverlage und Vertriebsorgane. Auf zentraler und Bezirksebene gehörten alle Verlage von SED und FDJ-Zeitungen der Zentrag an. Durch die VOB Zentrag hatte die SED das Monopol über etwa 90 Prozent der Druckkapazitäten der DDR. Neben den Mitgliedsbeiträgen der SED, trug die VOB Zentrag einen wesentlichen Anteil an der Finanzierung der Parteiarbeit. 1989 subventionierte die SED die ihr unterstehende Presse mit 332 Millionen Mark.

An der Spitze standen die Geschäftsführer bzw. Hauptdirektoren Karl Huth und Adolf Rupprecht (paritätisch, 1946–1949), Erwin Brillke und Rudolf Bernstein (1949–1950), Paul Hockarth (ab 1950), Sepp Hahn (1953–1954), Paul Dampmann (1954–1957), Heinz Sonntag (1957–1961), kommissarisch Hans Hirschfeld (1961–1963, Stellvertretender Hauptdirektor) und die Generaldirektoren Paul Hockarth (1963–1967) und Paul Kubach (1967–1983). Werner Würzberger war von 1983 bis 1990 der letzte Generaldirektor der Zentrag.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands verwalteten die Treuhandanstalt und die Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben treuhänderisch das Vermögen der VOB Zentrag.


Adresse bis 1990: Rosenstraße 16–19 in Berlin-Mitte


Text: Wikipedia

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