Villa Berg (Stuttgart)

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Reklamemarke Villa Berg

Die Villa Berg ist eine Landhausvilla in Stuttgart, die 1845–1853 von Christian Friedrich von Leins im Stil der italienischen Hochrenaissance erbaut wurde. Sie liegt in einem Landschaftspark, dem Park Villa Berg.

Die Villa diente dem württembergischen Kronprinzen- und späteren Königspaar Karl und Olga als Sommerresidenz. 1913 kaufte die Stadt Stuttgart die Villa von den Erben und ließ sie 1925 renovieren. Nach starken Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg ging sie in den Besitz des Süddeutschen Rundfunks über, der sie vereinfacht wieder aufbaute und 2007 an die Häussler-Gruppe verkaufte. Nach der Insolvenz dieser Gruppe im Jahr 2010 wurde die Villa Berg an die Düsseldorfer Immobiliengruppe PDI Property Development Investors GmbH verkauft.

Die Villa Berg befindet sich in einem verwahrlosten und heruntergekommenen Zustand. Über das weitere Schicksal der Villa ist noch nichts Endgültiges bekannt. Möglicherweise wird die Stadt Stuttgart die Villa wieder in ihren Besitz übernehmen (Mai 2013).


Übersicht

Die baden-württembergische Landeshauptstadt Stuttgart ist reich an bedeutenden Baudenkmälern. Eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges ist die Villa Berg, ein Schloss im Neurenaissance-Stil, das von 1846 bis 1853 erbaut wurde und seitdem ein wechselvolles Schicksal erlitt.

Christian Friedrich von Leins (1814–1892) gehört nach Gottfried Semper (1803–1879) zu den ersten Architekten in Deutschland, die sich von Bauwerken der italienischen Renaissance zu eigenen Entwürfen inspirieren ließen. Im Auftrage des damaligen Kronprinzen Karl, ab 1864 König von Württemberg, errichtete Leins ein Sommerdomizil, das zwar italienischen Landhäusern nachempfunden werden sollte, aber dann zu einem ganz eigenständigen Werk wurde, wenn auch mit vielen Anklängen an die Renaissance.

Die Villa Berg liegt auf einem ehemaligen Weinberg, der im 19. Jahrhundert eine herrliche Rundumsicht auf die nähere und weitere Umgebung bot. Leins erhielt den Auftrag, diese Aussicht unbedingt zu erhalten, und überbaute daher die Spitze des Hügels mit einem Kellergeschoss, über dem er die beiden Wohngeschosse hochzog. Der fast würfelförmige Baukörper wurde an den Ecken durch Attiken überhöht, so dass der Eindruck von Ecktürmen entstand. Die Fassaden des Gebäudes sind reich gegliedert durch Gesimse und Architrave, Pfeiler und Säulen, Loggien und Portiken. Jede Fassade hat ihren eigenen, unverwechselbaren Charakter, so dass keine als bevorzugte Schauseite angesehen werden kann. Die zahlreichen Portale und Fenster, vor allem im Erdgeschoss, sind mannigfach mit figuralen und ornamentalen Reliefs verziert und werden von jonischen und korinthischen Säulen, Pfeilern und Pilastern flankiert.

Ursprünglich war die Villa Berg von Gartenparterres im französischen Stil umgeben, die in der weiteren Entfernung von der Villa in einen englischen Park übergingen. Auf Schritt und Tritt traf man in Garten und Park auf kunstvolle Skulpturen, auf Rastplätze und Aussichtsplattformen.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ging die Villa Berg in den Besitz der Stadt Stuttgart über. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie teilweise stark zerstört und von der Stadt dem damaligen Südfunk übereignet, der das Gebäude vereinfacht wieder aufbaute. Vor einigen Jahren veräußerte der jetzige Südwestrundfunk das Gebäude an einen Investor, der bald darauf Konkurs anmelden musste. Zurzeit ist das zukünftige Schicksal der verwahrlosten Villa ungewiss. Der Park blieb im Besitz der Stadt, wurde aber großenteils seines Charakters beraubt und ist heute nur noch ein englischer Park mit allerdings schönem, altem Baumbestand.



Text: Wikipedia

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