Wasserwerk-Museum

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Wasserwerk Friedrichshagen
Wasserwerk Friedrichshagen
Wasserwerk Friedrichshagen

Das Wasserwerk Friedrichshagen wurde in der Zeit von 1889 bis 1893 erbaut und 1893 in Betrieb genommen. Heute befindet sich in einem Teil des stillgelegten Wasserwerks das Museum im Wasserwerk der Berliner Wasserbetriebe. Im Museum werden historische Zeugnisse zur Geschichte der Wasserversorgung und der Stadtentwässerung Berlins gesammelt, erschlossen und ausgestellt. Der Besucher des Museums erlebt Natur, historische Architektur, Technik und museale Darstellung am originalen Standort. Als besonders sehenswert gilt die Maschinenhalle mit einer vorführbaren Dampfmaschine aus dem 19. Jahrhundert.


Geschichte

Das ursprüngliche Wasserwerk Friedrichshagen war das dritte Wasserwerk in Berlin und galt damals als das Größte und Modernste seiner Art in Europa.

Die bereits bestehenden Wasserwerke am Stralauer Tor und am Tegeler See, welche unter der Leitung des Ingenieurs Henry Gill errichtet wurden, reichten aufgrund der industriellen und bevölkerungspolitischen Expansion nicht aus. So stellte Gill 1887 sein Projekt „Errichtung einer Wassergewinnungsstation am Müggelsee und ein Zwischenpumpwerk in Lichtenberg“ vor. Dieses Projekt wurde umgesetzt und am 28. Oktober 1893 gingen die Anlagen in Betrieb.

Mit der Inbetriebnahme dieses neuen Werkes konnte das Wasserwerk am Stralauer Tor im Jahre 1894 seinen Betrieb einstellen.

Mit insgesamt sechs Maschinenhäusern, 34 Langsamsandfiltern, vier Rieselfeldern, und Rieselern (dies sind Anlagen, in denen Wasser enteisent wird), zahlreichen Nebengebäuden und vier Wohnhäusern ist das ursprüngliche Wasserwerk, das sich auf einem Areal von 55 Hektar ausdehnt, heute ein Zeugnis der Industriegeschichte und ein Flächendenkmal von europäischem Rang.

Anfangs wurde ausschließlich aus Oberflächenwasser des Müggelsees Trinkwasser gewonnen. Die Tageskapazität betrug 86.400 Kubikmeter Oberflächenwasser. Im Zeitraum von 1904 bis 1909 wurde das ursprüngliche Wasserwerk zur Gewinnung und Aufbereitung von Grundwasser umgebaut. Man bereitete nun Mischwasser auf. Als Folge der Grundwassergewinnung entstanden Sammelbrunnen, welche von 1991 bis 1995 restauriert wurden. Von 1925 bis 1927 erfolgte eine teilweise Modernisierung, in deren Folge Teile des Wasserwerks elektrisch betrieben wurden. Außerdem erhöhte sich die Tageskapazität auf 320.000 Kubikmeter aufbereitetes Wasser.

Im Jahre 1979 wurde das erste und im Jahre 1983 das zweite Grundwasserwerk errichtet. Ebenfalls im Jahr 1979 wurde der Dampfmaschinenbetrieb eingestellt. Seit 1991 ist die Entnahme von Oberflächenwasser eingestellt und es wird nur noch Grundwasser im neuen Wasserwerk gefördert. Somit entstand ein fließender Übergang vom alten zum neuen Wasserwerk Friedrichshagen.


Museum im Wasserwerk

Seit 1987 befindet sich in einem Teil des alten Wasserwerks das von den Berliner Wasserbetrieben getragene Museum im Wasserwerk zur Geschichte der Wasserversorgung und Stadtentwässerung. Es befindet sich im alten Kesselhaus mit Anschluss zur Maschinenhalle des alten Wasserwerkes.

Das gesamte Ensemble am Müggelseedamm ist im märkisch-gotischen Backsteinstil errichtet. Seit 1987 – zur 750-Jahrfeier Berlins – der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, ist das Museum im Wasserwerk nicht nur für Technik-Interessierte einen Besuch wert. Auf dem 7000 Quadratmeter großen Museumsgelände findet man zu einem das Museum mit seiner ständigen Ausstellung „Wasser für Berlin“ und seinen Sonderausstellungen, sowie ein Außengelände mit Ausstellungsexponaten zum Anfassen.

Neben den Ausstellungen wird das Museum für weitere kulturelle Veranstaltungen genutzt. So finden seit der Gründung zahlreiche Konzerte, Lesungen und andere Veranstaltungen statt. Die Maschinenhalle ist wegen ihrer hervorragenden Akustik und ihrer eigenen Atmosphäre des neogotischen Industriebaus besonders beliebt.



Text: Wikipedia

1. Bild: Wikipedia/Dr. Minx

2. Bild: Wikipedia/Bundesarchiv Bild 183-1987-1112-018 / Link, Hubert / CC-BY-SA

3. Bild: Wikipedia/Bundesarchiv Bild 183-1987-1112-016 / CC-BY-SA

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